Bamberg: Kastelruther Spatzen singen sich einmal mehr in die Herzen des Publikums in der Brose Arena
Fast wäre das von vielen Fans der Kastelruther Spatzen lange ersehnte Konzert in der Brose Arena den Restriktionen der Corona-Pandemie „zum Opfer“ gefallen, denn gleich zwei Mitglieder der beliebten Volksmusik-Gruppe konnten – die für Künstler aktuell geltenden „2G-Bestimmungen“ nicht einhalten – erzählt Sänger und „Spatzen-Chef“, Norbert Rier, eingangs des Konzertes am Donnerstagabend in der Bamberger Brose Arena. Trompeter und Gitarrist der Stammbesetzung mussten deshalb zuhause bleiben. Glücklicherweise habe man „Ersatz-Spatzen“ auftreiben und das Konzert abhalten können, so Rier. Den musikalischen Auftakt machten die Volksmusikstars an diesem Abend mit dem Lied über den Feuervogel, wie auch das Motto der diesjährigen Tournee lautet.
Lieder von Liebe, Glück und Heimat
Wer Fan der Kastelruther Spatzen ist, der kennt die Inhalte der Lieder. Sie singen von Liebe, Glück und Heimat; Inhalte, die den meist älteren Fans allesamt am Herzen liegen. „Eine Brücke ins Glück“, oder auch „Die Sonne scheint für Alle“: Es sind „Mutmach-Songs“ mit denen die Volksmusikstars an diesem Abend einmal mehr die zahlreich anwesenden, Fans, begeisterten. „Endlich wieder ein Publikum ohne Maske“, freute sich der Frontsänger als er von der Bühne herab seine Blicke über die Publikum-Ränge schweifen ließ. „Da sieht man wenigstens ob die Leute lächeln, oder ob sie einem die Zunge blecken“, scherzt der „Ober-Spatze“.
„Positiv denken und negativ sein“
In der aktuellen Situation müsse man „positiv denken und negativ sein“, legte der Frontmann noch ein Wortspiel nach. Dann wieder Musik: „Aus Träumen kann man Schlösser bauen“. Viele der anwesenden Besucher singen die Lieder lautstark mit. Schon nach den ersten angespielten Takten, wissen die Fans um welches Lied es sich handelt und stimmen mit ein. Die Kastelruther Spatzen gehören zu den erfolgreichsten Stars der Volksmusikszene. Seit 1983 sind die Spatzen flügge geworden und begeistern seitdem ihr Publikum. Es ist ein Mix aus neuen und alten Liedern, die die Kastelruther Spatzen an diesem Abend mit in die Brose Arena gebracht hatten. Sie erwärmen die Herzen mit Songs wie „Hand aufs Herz“, oder entflammen die Sehnsucht mit „Dolomiten-Feuer“. So ganz nebenbei betätigen sich die Volksmusiker auch noch als Beziehungsberater und geben gute Tipps an ihr Publikum.
Kastelruther Spatzen als Beziehungsberater
„In einer dauerhaften Beziehung ist es wichtig, dass sie ein bisschen blind und er ein bisschen taub ist“, scherzt Rier. Immer wieder gibt es an diesem Abend spontanen Szenen-Applaus für das eine oder andere klangvoll gespielte Solo. Die beiden „Ersatz-Spatzen“ Herbert und Manuel machen ihren Job an diesem Abend vortrefflich und kompensieren den zweifachen Ausfall. Es wurde vom Publikum nicht nur mitgesungen, sondern auch immer wieder mitgeschunkelt. Frei nach dem Motto „Man ist immer nur so alt wie man sich fühlt“, hat man fast das Gefühl die beliebten Volksmusikstars versuchen sich vor dem Älterwerden zu drücken. Dies bringen sie auch in ihrem Lied „Älter werden wir später, dafür haben wir keine Zeit“ zum Ausdruck. Dann geht es in die rund 20minütige Pause. Danach dann wieder „Powerplay“ der Spatzen. Lieder aus mehreren Jahrzenten. Der charismatische Frontsänger Norbert Rier bekommt während des Konzertes mehrfach weiblichen Besuch vor der Bühne, die ihm Blumen und andere Geschenke überreichen.
Als die „Weiße Rose“ angestimmt wurde hielt es die Frauen nicht mehr auf den Plätzen
Es war genau 21.43 Uhr als es viele weibliche Besucher nicht mehr auf ihren Plätzen hielt, denn mit den ersten Takten der „Weißen Rose“, dem wohl beliebtesten und bekanntesten Lied der Kastelruther Spatzen, wurde dann auch der musikalische Endspurt an diesem Abend eingeläutet. Aus allen Ecken der Brose Arena kamen Frauen angelaufen und sangen voller Inbrunst den großen Hit mit. Gefühlt standen ab diesem Zeitpunkt mehr Frauen vor der Bühne als noch auf ihren Plätzen saßen. Die Bergvagabunden durften auf der musikalischen Zielgerade des Konzertabends genauso nicht fehlen, wie auch der bekannte Song „Herzschlag für Herzschlag“. Am Ende des rund zweieinhalbstündigen Konzertes blieb die Erkenntnis, dass es den Kastelruther Spatzen einmal mehr gelungen ist, ihr Publikum für eine kurze Zeit von den Sorgen und Nöten des Alltags zu befreien und sie in die scheinbar heile Welt der Kastelruther Spatzen zu entführen. Autogramme durften an diesem Abend leider keine gegeben werden; dies war „corona-technisch“ untersagt. Alexander Hitschfel
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