Uehlfelder MdL Gabi Schmidt zum künftigen S-Bahnkonzept Nürnberg-Neustadt/Aisch
Landtagsabgeordnete drängt darauf, dass der ÖPNV nicht unter dem ICE-Ausbau leiden darf
Ausgehend von Medienberichten, dass in den kommenden Jahren fast sechs Milliarden Euro in den Ausbau der ICE-Verbindung Nürnberg-Würzburg fließen sollen, hat sich die Landtagsabgeordnete Gabi Schmidt (FREIE WÄHLER) an den bayerischen Bahn-Chef Klaus-Dieter Josel gewandt. Zwar begrüßt die Politikerin der Freien Wähler ausdrücklich, dass durch die Neubaustrecke die Fahrtzeit zwischen Nürnberg und Würzburg auf 29 Minuten reduziert wird. „Nichtsdestotrotz darf durch dieses Großprojekt der ÖPNV und insbesondere der Ausbau der S-Bahn-Strecke zwischen Nürnberg und Neustadt/Aisch nicht unter die Räder kommen“, mahnt Gabi Schmidt. Nun hat die Uehlfelderin eine Antwort des bayerischen Konzernbevollmächtigten der Bahn bekommen.
Josel führt darin aus, dass in diesem Jahr eine Machbarkeitsstudie „Ausbauprogramm S-Bahn Nürnberg“ in Auftrag gegeben worden sei, mit der der Freistaat eine Infrastrukturausbaustrategie für die Weiterentwicklung der S-Bahn im Großraum Nürnberg erarbeiten wolle. Hinsichtlich des von Schmidt geforderten barrierefreien Ausbaus der Bahnhöfe Emskirchen, Siegelsdorf und Neustadt teilt die Bahn mit, dass die Umsetzung der Barrierefreiheit bis 2026 geplant sei.
Auch auf das dritte Gleis zwischen Fürth und Siegelsdorf, das die Abgeordnete angemahnt hatte, geht Klaus-Dieter Josel ein: Das dritte Gleis sei im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes 2030 enthalten.
Gabi Schmidt freut sich über diese positiven Nachrichten, will den Bahn-Ausbau aber weiterhin kritisch begleiten: „Diesen Ankündigungen müssen nun Taten folgen, denn den Öffentlichen Nahverkehr in unserer Region kann man derzeit leider nicht als zufriedenstellend bezeichnen, wie ich als regelmäßige Bahnfahrerin aus eigener leidiger Erfahrung weiß.“
Wenn ICE-Züge auf die neue Strecke verlagert werden, dürften auf der Altstrecke sicher noch Kapazitäten für den interregionalen Fernverkehr übrigbleiben; so erhielte Neustadt (Aisch) eine solche Verbindung.
95 % aller Bahnkunden nutzen den Nahverkehr. Doch die großen Investitionen gehen in den Fernverkehr, und auch im täglichen Betrieb wird der Fernverkehr stets priorisiert.
Bamberg beispielsweise hat viel zu tragen, weil für die ICE-Verbindungen u. a. die Strecke nach Nürnberg ausgebaut wird. Der Nahverkehr, obwohl vor allem in Stoßzeiten überlastet, darf keine Verbesserung erwarten. Für die parallele Autobahn hingegen wird alles Denkbare versucht, ihre Kapazität zu erweitern. Von der Politik, gleich, welcher Couleur, hört man wenig zu diesem Thema. Verkehrswende? Klimaschutz?