Ebermannstadt: Großes Netzwerktreffen „Selbstständig leben im Alter / Pflegebedürftigkeit vermeiden“
Am 30.10.2021, lud der Landkreis Forchheim die Bürgermeister und Bürgermeisterinnen sowie die gemeindlichen Beauftragten aus den Bereichen Senioren und Menschen mit Behinderung in die Stadthalle Ebermannstadt.
Die Vertretungen der Regionen im Beirat des Netzwerks Kreisseniorenrings (KSR) erhoben gemeinsam mit der Seniorenplanerin bei den Seniorenbeauftragten der Gemeinden im Landkreis Forchheim „gute Beispiele“ aus der breiten Altenarbeit. Gemeinsam wurde eine Auswahl erstellt, die nun, neben bayern- oder oberfrankenweiten Beratungsangeboten für Kommunen, am Samstag vorgestellt wurde. Die Fachstelle für Demenz und Pflege Oberfranken, welche der Landkreis Forchheim als eine von sechs Kommunen mitfinanziert, nahm Bezug auf ihr Unterstützungsangebot an Kommunen oder andere Träger beim Aufbau von niedrigschwellig ansetzenden Angeboten zur Unterstützung im Alltag, welche am Beginn von Demenz und Pflegebedürftigkeit ansetzen.
Als Nachbarschaftshilfe stellte sich die Wir-für-UNS e.G. Heroldsbach Hausen sowie Gemeinsam –statt-einsam Wiesenttal vor. Qurtiersmanagements wurden durch „In der Heimat leben K-L-W“ in der VG Kirchehrenbach, betrieben durch den Caritasverband sowie „Lebendiges Wiesenttal“, betrieben durch das Diakonische Werk mit der Marktgemeinde Wiesenttal und der ev.-luth. Kirchengemeinde, vertreten. Das Mehrgenerationenhaus Forchheim stellte seinen Beitrag zur regionalen Daseinsvorsorge vor. Auf Angebote der Mittagsversorgung wie die Hiltpoltsteiner Mittagsrund und die räumliche Umfunktionierung wie den Faulenzer Eggolsheim e.V. wurde im Rahmen des Punktes „Begegnung innen“ hingewiesen. „Begegnung außen“ wurde unter anderem durch die Entwicklung und Bespielung von Mehrgenerationenbewegungsparks in Obertrubach und Ebermannstadt, sowie die dortige Rikscha, veranschaulicht. In Kürze stellten sich der Bürgerbus Hallerndorf, der „Oma-Kind-Nachmittag“ Egloffstein, „Zeitzeugen/Geschichten von früher“ Hausen, und der Seniorenbeirat Neunkirchen am Brand mit „Ortsbegehung auf Barrierefreiheit“ und „Thema Seniorenbeirat“, vor. In den Pausen und am Ende wurde sich an den Ständen der Vortragenden redlich ausgetauscht.
Die Koordinationsstelle „Wohnen im Alter“ und „Pflege und Wohnen“ Bayern stellte ihr Angebot zur Beratung von Kommunen wie z.B. zu Fördermitteln vor. Ein besonderes Anliegen war der Vortragenden Frau Wenng, dass „Betreutes Wohnen“ nicht „Betreutes Wohnen“ sei. Immer wieder kämen Bürgermeister zu ihr, die fragten, ob das von einem Investor vorgelegte (Bau-)Konzept ein Gutes sei. Es sei hier aber von Bedeutung ein Angebot zu schaffen, dass sich an der lokalen Situation orientiere und nicht ein von außen Stammendes überzustülpen. Für den Pflegebedarf kann hier die Seniorenplanung Aufschluss geben. Die Koordinationsstelle, welche durch das StMAS finanziert wird, kann zum Beispiel an der zielführenden Konzeptentwicklung durch die Veranstaltung von Beteiligungsformaten vor Ort mitwirken.
Gleichzeitig war dies aufgrund der Pandemie auch die erste Zusammenkunft in größerem Rahmen seit der neuen Legislaturperiode. Daher führte Frau Romy Eberlein, die Planerin im Seniorenbereich des Landkreises, zuerst in die Strukturen des KSR ein. Dieser ist, im Gegensatz zu den meisten gemeindlichen Seniorenbeiräten, auf institutioneller Ebene als Arbeitsnetzwerk tätig. Zwar sind auch einige Fachleute, wie langjährig einen Pflegedienst Leitende, als Expertise dabei, grundsätzlich setzt sich der KSR aber aus Nachbarschaftshilfen, Organisationen der Pflege, Kirchengemeinden, Weiteren und natürlich den Gemeinden im Landkreis zusammen. Der Sprecher des KSR, Herr Jochen Misof, betonte, dass er, als Leiter von zwei Seniorenzentren, besonders das zeitlich effektive Arbeiten im KSR schätze. Ebenso freue er sich über die neutrale Atmosphäre, da der KSR auch nach Satzung eben politisch und konfessionell neutral agiert. Das Arbeitsnetzwerk wird von der Planungsstelle im Landkreis koordiniert. Fünf Stunden der Koordination werden durch die Pflegekassen finanziert. In Zusammenhang mit der Umsetzung des Seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes wird der KSR z.B. als Expertennetzwerk zur Situation der Kurzzeitpflege herangezogen. Genauso hat sich, mit dem Ziel der Pflegebedürftigkeitsverzögerung, eine AG zur Förderung der Digitalisierung bzw. Digitalen Teilhabe gebildet um auch bei möglichen erneuten Einschränkungen und generell den Zugang zur digitalen Welt für Ältere zu fördern. Teilhabe am Leben verzögert den Eintritt von Pflegebedürftigkeit.
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