Forchheim: Sicher mit dem Fahrrad in die Arbeit
Forchheim – Sicheres Fahrradfahren für Berufspendler*innen war das zentrale Thema einer zweiten Gesprächsrunde zwischen der Forchheimer Bürgermeisterin Dr. Annette Prechtel, Vertreter*innen der Stadtverwaltung Forchheim und der „Arbeitsgruppe Fahrradfreundliches Unternehmen“ der Forchheimer Niederlassung von Siemens Healthineers am Pendlerparkplatz „Bahnhof in Kersbach“.
Vor etwa einem Jahr fand ein erstes, von allen Seiten als sehr effektiv empfundenes Abstimmungsgespräch der Bürgermeisterin mit Siemens-Vertreter*innen zu den Bedürfnissen von Radfahrenden auf ihrem täglichen Weg zur Arbeitsstelle statt. Diese Runde möchte die Dr. Prechtel beibehalten und schon im kommenden Frühjahr erneut einen gemeinsamen Termin anberaumen. Jürgen Koch, Sprecher der Siemens-Arbeitsgruppe „Fahrradfreundliches Unternehmen“ in Forchheim betonte, wie wichtig es sei, wenn viele Berufspendler*innen für ihren Arbeitsweg aufs Zweirad zurückgreifen.
„Es ist für ein Unternehmen ein Bonus, wenn mehr Kollegen auf das Fahrrad umsteigen: Das fördert vor allem die Gesundheit der Mitarbeiter, es gibt insgesamt weniger Krankmeldungen in einem Unternehmen. Dazu kommt der Umweltgewinn, es verbessert unsere CO2-Bilanz!“ Folglich stößt die Arbeitsgruppe zahlreiche Firmenaktivitäten rund ums Rad – z.B. das Leasing-Projekt „Job-Fahrrad“ – an, analysiert die Ursache von Fahrradunfällen, kümmert sich um Sicherheit und Unfallvermeidung auf dem eigenen Gelände und arbeitet mit Vereinen und Verbänden zusammen, die sich das Thema Fahrrad zu eigen gemacht haben.
Den Umstieg der Berufstätigen aufs Fahrrad möchte die Stadt Forchheim fördern, betonte Bürgermeisterin Dr. Prechtel zum Ortstermin. Dies gelte für alle Betriebe im Stadtgebiet wie auch für die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung selbst. Insoweit sei man für Anregungen und Gespräche auf dem Weg zur fahrradfreundlichen Kommune sehr dankbar: „Wir müssen das Thema Radverkehr personell verankern und uns verstärkt in der Stadt darum kümmern. Es ist wichtig im ständigen Dialog zu sein und gemeinsam an notwendigen Verbesserungen zu arbeiten!“
Besonders interessiert waren die Siemens-Mitarbeiter Jürgen Koch und Andreas Kuchler diesmal an den Planungen zur Verbesserung der Radweganbindung aus dem Süden (Hausen und Baiersdorf) an Kersbach und an weiteren überkommunalen Radwegverbindungen in die Stadt Forchheim. Corinna Stirnweiß, Leiterin des Stadtplanungsamtes, hatte zum Thema aktuelle Pläne der Stadt Forchheim mitgebracht und erläuterte einige Maßnahmen. Im Vorfeld sind vor allem für die Verkehrsführung Eigentumsfragen zu klären, auch bemüht sich das Stadtplanungsamt um Abstimmung und übergreifende Zusammenarbeit mit angrenzenden Kommunen.
Wichtig für Berufspendler*innen sind die Radabstell-Anlagen an den S-Bahn-Verbindungen Bahnhof-Kersbach und Forchheim. Für die kommende dunkle und nasse Jahreszeit besprach die Runde die Pflege und Reinigung der städtischen Radwege, die Art des Bodenbelages und den Winterdienst: Der Leiter des städtischen Bauhofs, Klaus Bartosch, berichtete, dass die Stadt Forchheim bereits ein extra für diesen Zweck angeschafftes Schmalspur-Räumfahrzeug für die Entfernung von Laub, Schmutz und Schnee auf Fahrradwegen im Einsatz hat. Um gerade in der kalten dunklen Jahreszeit Fahrradunfälle zu vermeiden, hat die Stadt besonders zu Stoßzeiten morgens und abends die Radwege im Blick. Der Winterdienst achtet vor allem auf die Brücken im Stadtgebiet, hier werden die Kräfte aus dem Bauhof und dem Grünamt zum Einsatz gerufen, wenn die Witterung winterlich wird, so Referatsleiter Herbert Fuchs. Ein wichtiger Aspekt ist die Verbesserung der Sicht an Radwegen durch Heckenschnitt, hier findet ebenfalls ein enger Austausch mit dem Grünamt statt.
Die Bürgermeisterin bedankte sich bei der Arbeitsgruppe „Fahrradfreundliches Unternehmen“ für die Anregungen und die gute Zusammenarbeit und bei den städtischen Mitarbeiter*innen für ihren Einsatz.
Na ja, vielleicht hat sich in den letzten drei, vier Jahren etwas getan. Was ich aber bis dahin in Forchheim gesehen habe, hatte mit fahrradfreundlich und verkehrssicher wenig zu tun. Überdeutlich war zu erkennen, daß das, was in Bezug aufs Fahrrad gemacht worden war, nur dazu diente, die Fahrbahn für ungehinderten Autoverkehr freizuhalten – was übrigens auch der Gründungsgedanke bei der Einführung der Radwegbenutzungspflicht in den dreißiger Jahren gewesen war.