Baunach: Bayernwerk zeichnet Absolventen der Hochschule Coburg aus – 32 Forschende für ihre Leistungen geehrt

 Preisträger Lukas Häfner aus Schweinfurt mit dem bayerischen Kunst- und Wissenschaftsminister Bernd Sibler (l.) und Bayernwerk-Chef Dr. Egon Leo Westphal (r.).  Bildquelle Foto: Alex Schelbert/ Bayernwerk AG

Preisträger Lukas Häfner aus Schweinfurt mit dem bayerischen Kunst- und Wissenschaftsminister Bernd Sibler (l.) und Bayernwerk-Chef Dr. Egon Leo Westphal (r.). Bildquelle Foto: Alex Schelbert/ Bayernwerk AG

Baunach (Landkreis Bamberg). Lukas Häfner ist diesjähriger Preisträger des Kulturpreises Bayern in der Sparte Wissenschaft. Verliehen hat die Auszeichnung die Bayernwerk AG (Bayernwerk) gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Damit ehren sie die Leistung des Forschers. In seiner Masterarbeit im Studiengang Bioanalytik geht er der Analyse und Unterscheidung verschiedener Geflügelarten im Massenspektrometer auf den Grund. Der gebürtige Baunacher ist einer von insgesamt 32 Absolventinnen und Absolventen bayerischer Hochschulen und Universitäten, die am Donnerstagabend (28. Oktober) geehrt wurden. Der Festakt fand vor 150 Gästen in den Eisbach Studios in München statt. Von hier haben ihn mehrere bayerische Regionalfernsehsender live übertragen. Moderatorin Nina Sonnenberg hat durch das rund 100-minütige Programm geführt.

Geflügelarten in Lebensmitteln erkennen

Huhn, Pute, Perlhuhn und andere Geflügelarten mit absoluter Sicherheit voneinander zu unterscheiden, ist schon eine Herausforderung für sich. Wenn sie als verarbeitete Bestandteile in fertigen Lebensmitteln enthalten sind, wird es beinahe unmöglich. Lukas Häfner hat in seiner Masterarbeit eine Methode entwickelt, durch die verschiedene Geflügelfleisch-Arten durch die Massenspektrometrie verlässlich voneinander unterschieden werden können. Er hat dabei Protein-Fragmente identifiziert, die als Markerpeptide genutzt werden können. Das bedeutet, dass es sich beim Vorhandensein dieser Peptide in einer Fleischprobe nur um deren jeweilige Herkunftsspezies handeln kann. Der 30-Jährige hat sich mit Blick auf den Pferdefleisch-Skandal im Jahr 2013 vorgenommen, eine leistungsstarke und verlässliche Analysemethode für wirtschaftlich und kulinarisch besonders relevante Geflügelsorten zu finden. Dafür untersuchte er die Aminosäure-Sequenzen im Fleisch von Huhn, Pute, Ente, Gans, Fasan, Wachtel und Perlhuhn. Die Aufspaltung der Proteine in kleinere Fragmente, sogenannte Peptide, erzielte er durch das Verdauungsenzym Trypsin. Bei der Untersuchung dieser Protein-Fragmente fand er 22 speziesspezifische Markerpeptide. „17 von den charakteristischen Peptiden sind Neuentdeckungen. Sie waren der wissenschaftlichen Literatur bisher nicht bekannt“, erläutert der Preisträger.

Mehr als ein Andenken

„Der Kulturpreis Bayern ist eine Auszeichnung mit jahrzehntelanger Tradition. Immer ging es darum, Menschen zu danken, die mit ihrem Engagement, ihrem Wirken und ihrer Begeisterung für Kunst, Kultur und Wissenschaft unsere Gesellschaft bereichern. Den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern danken wir für ihre Leistungen und gratulieren herzlich zu dieser Auszeichnung“, betont Dr. Egon Leo Westphal, Vorstandsvorsitzender des Bayernwerks. In der Sparte Kunst hat das Bayernwerk dieses Jahr die bildenden Künstler Thomas Demand sowie Gretel und Erwin Eisch, die Musiker Reinhard Kammler und Wolfgang Buck und die Schauspielerin Luisa Wöllisch ausgezeichnet. Vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst erhält der Kabarettist, Schauspieler und Musiker Hannes Ringlstetter einen Sonderpreis. Die sechs Kunst-Preisträgerinnen und -Preisträger sowie den Sonderpreisträger wählt eine Fachjury. Die 32 Preisträgerinnen und Preisträger der Sparte Wissenschaft werden von den bayerischen Hochschulen, Kunsthochschulen und Universitäten selbst benannt. Das Bayernwerk ehrt Erfolge in Kunst und Wissenschaft seit mehr als 60 Jahren, seit 2005 verleiht es in Partnerschaft mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst den Kulturpreis Bayern. Dieser geht auf den Kulturpreis Ostbayern zurück, der erstmals im Jahr 1959 verliehen wurde. Der Kulturpreis Bayern in der Sparte Kunst und der Sonderpreis sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert, der Preis in der Sparte Wissenschaft mit je 2.000 Euro. Alle Preisträgerinnen und Preisträger erhalten außerdem den „Gedankenblitz“. Diese Bronzestatue wurde vom Schwandorfer Bildhauer Peter Mayer geschaffen. Die Aufzeichnung der Preisverleihung können Interessierte unter http://www.bayernwerk.de/kulturpreis2021 anschauen. Dort finden sie auch eine Liste aller Wissenschaftspreisträgerinnen und ‑preisträger.