Aiwanger und Glauber stellen in Creußen Pläne zum Ausbau der Windkraft vor
Hunderte neue Rotoren: Bayerns Staatsminister Aiwanger und Glauber starten „Windoffensive Wald“
Bayerns Energieminister Hubert Aiwanger will in den bayerischen Wäldern mehrere hundert neue Windräder initiieren, um die Ausbauziele der Energiewende voranzutreiben. Gemeinsam mit Umweltminister Thorsten Glauber stellte Aiwanger seine Pläne in einem Windpark in Creußen (Landkreis Oberfranken) vor.
Aiwanger: „Wir müssen bei der Windkraft jetzt vorankommen. Dafür braucht es eine Windoffensive Wald. 37 Prozent der Landesfläche in Bayern sind Wald. Da können wir mehr Windkraft realisieren als bisher, ohne den Lebensraum von Mensch und Natur zu beeinträchtigen. Wir haben 300 geeignete Standorte in den Wäldern lokalisiert, in denen ohne große Probleme teils mehrere Windkraftanlagen gebaut werden könnten. An jedem Standort ist die Errichtung von ein bis fünf Anlagen möglich.“
Der Energieminister präsentierte in Creußen Karten, die diese Potenziale der Windenergie in Bayern zeigen. „Unabhängig von der Frage, ob die umstrittene 10H-Abstandsregel von der neuen Bundesregierung gekippt wird oder nicht, geht es darum, diese Potenziale in den heimischen Wäldern zu beleuchten und zu realisieren. Der große Vorteil ist, dass die Windräder im Wald nicht so stark auffallen und daher die Akzeptanz der Bevölkerung größer ist“, erklärte Aiwanger.
Zur genaueren Bestimmung der Potenzialflächen sagte der Energieminister: „Tendenziell liegen ein Drittel der Flächen in den Staatswäldern, zwei Drittel in Privatwäldern. Für die Waldbesitzer sind die Windkraftanlagen eine gute Einnahmemöglichkeit. In anderen Bundesländern sind mehrere 10.000 Euro Pacht pro Windrad und Jahr möglich. Diese Einnahmen sind für die krisengeschüttelte Forstwirtschaft eine Chance, die Bewirtschaftung der Wälder und den Waldumbau zu finanzieren.“ Waldbesitzer mit passenden Standorten für Windräder sollen künftig vermehrt auf die Kommunen zugehen und eine Realisierung prüfen.
Umweltminister Thorsten Glauber erklärte: „Wir müssen die Akzeptanz bei der Windkraft weiter steigern. Denn der Klimawandel stellt uns vor große Herausforderungen. Wir wollen Klimaschutz und Artenschutz versöhnen. So können wir eine neue Dynamik erzeugen und beim Ausbau der Windkraft deutlich vorankommen. Erneuerbare Energien sind gleichzeitig ein wichtiger regionaler Wirtschaftsfaktor.“
Aiwanger betonte, dass sich die Staatsregierung darin einig sei, das Potenzial der Windkraft im Wald gezielt anzugehen, unter Einbindung der Kommunen und Bürger vor Ort.
Waldgebiete, noch dazu in solchem Ausmaß, durch Windkraftanlagen zu entwerten zu wollen, wird den Widerstand gegen die eigentlich förderungswürdige Windenergie anwachsen lassen. Ich denke, das ist auch die eigentlich beabsichtigte Wirkung dieser Ministerkampagne.
Positiver Gesichtspunkt der Debatte: Es wird deutlich, daß auch die sogenannten grünen Energien in geringerem, aber relevantem Umfang Umwelt und Natur beeinträchtigen. Gebot der Stunde ist also, Energieverschwendung bspw. durch energieintensive Wegwerfartikel aus Aluminium, Weißblech, Glas u. a. zu senken.