Orkan im Landkreis Lichtenfels – Einsatz der „Dispo-Gruppe Starkwetter“
Landrat Christian Meißner dankt Einsatzkräften für schnelle Hilfeleistung
Abgedeckte Dächer, umgestürzte Bäume, Bäume, die über Straßen und auf Häuser gefallen sind: Orkan „Ignatz“, der am Donnerstag ab den Morgenstunden über den Landkreis hinwegfegte, hinterließ eine Spur Verwüstung im Landkreis Lichtenfels und hielt die Einsatzkräfte in Atem: „Dass die Einsatzkräfte so schnell an verschiedenen Orten im Landkreis helfen konnten, ist eine großartige logistische Leistung“, stellt Landrat Christian Meißner heraus. Er sagt allen Helferinnen und Helfern, die ab 6.45 Uhr morgens den ganzen Tag über im Einsatz waren, ein herzliches Dankeschön. Nur durch ihr schnelles, engagiertes und effektives Handeln konnten die Aufräumarbeiten so schnell vorangehen und weitaus Schlimmeres verhindert werden können.
Die Schadensbilanz, die der Orkan hinterließ, ist umfassend. In allen Teilen des Landkreises waren die Feuerwehren und das Technische Hilfswerks (THW) zu Gange, um mit schwerem Gerät und Drehleitern die Schäden zu beseitigen und aufzuräumen. So stürzte unter anderem im Weiler Meuselsberg bei Burgkunstadt ein großer Baum auf ein Haus, ein weiterer in Weismain auf die Grundschule. Auch am Knopsberg in Lichtenfels musste die Feuerwehr wegen eines abgeknickten Baums anrücken. Die alte Ortsverbindungsstraße zwischen Klosterlangheim und Roth und die Straße zwischen Wallersberg und Mosenberg musste wegen zahlreicher umgestürzter Bäume und der Aufräumarbeiten infolge bis auf Weiteres gesperrt werden. Aus Redwitz wurde der Teilabsturz eines Wohnhauses gemeldet und in Seubelsdorf deckte der Sturm das Dach der Firma Veenendaal teilweise ab.
Insgesamt waren bzw. sind aktuell noch rund 350 Kräfte von Feuerwehren und THW an etwa 100 Einsatzstellen zu Gange bei den Aufräumarbeiten. Diese werden noch bis in die Abendstunden des Donnerstags andauern, informiert Kreisbrandrat Timm Vogler.
Die Koordination der Einsätze sei hervorragend gewesen, lobt Landrat Christian Meißner. Das sei vor allem ein Verdienst der Dispogruppe „Starkwetter“. Das Einsatzkonzept „Starkwetter“ der Kreisbrandinspektion Lichtenfels habe sich dabei ein weiteres Mal bewährt, unterstreicht der Landrat. Die Einsatzkräfte konnten dank des fünfstufigen Alarmierungskonzepts umgehend und punktgenau an den rund 100 Einsatzstellen Hilfe leisten.
Da es bei Starkwettereinsätzen – wie dem Orkan am Donnerstag – innerhalb kürzester Zeit eine Vielzahl von Einsatzstellen an verschiedenen Orten und mit unterschiedlichen Gefahrenlagen gebe, stellen sie für die Einsatzleitung und Einsatzkräfte eine besondere Herausforderung dar, erläutert Kreisbrandrat Timm Vogler. Deswegen setzt die Bewältigung dieser Einsatzlagen eine gute Planung, eine strukturierte Organisation der Einsatzführung sowie eine entsprechende Ausbildung aller Beteiligten voraus. Das Konzept und die Führungsstruktur der Dispo-Gruppe Starkwetter regeln die Koordination solcher Einsätze minutiös genau, sodass binnen kurzer Zeit eine effektive Abarbeitung der Einsatzsituationen erfolgen kann.
Bei Alarmierung richtet sich die örtliche Einsatzleitung (ÖEL) in einem vom Einsatzleiter definierten Gebäude ein. Von dort werden die Einsatzabschnitte gebildet. Am Donnerstag wurde die ÖEL am Feuerwehrgerätehaus Lichtenfels unter Führung von Kreisbrandrat Timm Vogler installiert. Diese übernahm – mit den sechs Kreisbrandmeistern an der Spitze – die Koordination der weiteren Einsätze. Die Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Organisationen sowie der Integrierten Leitstelle funktionierte hervorragend. „Das war eine großartige Leistung!“, so der Landrat.
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