Stadt Coburg sucht Pflegeeltern
Kinder brauchen ihre Eltern. Doch können Eltern aus unterschiedlichsten Gründen für eine gewisse Zeit oder auch auf Dauer nicht in der Lage sein, für ihre Kinder selbst zu sorgen. Damit diese Kinder dennoch weiterhin in einer Familie leben und ein Stück weit „Normalität“ erfahren können, braucht es Pflegefamilien. Wenn die Eltern wieder für die Kinder sorgen können, kommen diese wieder zurück, manchmal bleiben Kinder jedoch auch, bis sie erwachsen sind oder darüber hinaus, in ihrer Pflegefamilie.
„Türen öffnen – Gemeinsam Wege gehen“
Genau dieses Signal möchte die Stadt Coburg bei der Suche nach neuen Pflegefamilien senden. „Es soll ein gemeinsamer Weg für Eltern, Pflegefamilien und Jugendamt sein“, sagt Kerstin Feulner, Leiterin der Sozialpädagogischen Dienste der Stadt Coburg. Der Fachdienst für Pflegekinder betreut derzeit 30 Pflegekinder in 21 Familien. Fünf Familien stehen als sogenannte Bereitschaftspflegefamilien zur Verfügung, die Kinder auch sehr kurzfristig und für eine begrenzte Dauer bei sich aufnehmen. Diese Form der Pflege wird vor allem in Notsituationen benötigt, in denen ein Kind sofort aus seiner eigenen Familie muss.
Gesucht werden Pflegeeltern für die Bereitschafts- aber auch dringend für die reguläre Vollzeitpflege, bei welcher die Unterbringung eines Kindes im Voraus länger geplant werden kann. Pflegefamilie zu sein, ist sehr anspruchsvoll. Nicht nur, weil die Kinder oftmals aufgrund ihrer biographischen Erlebnisse besondere Bedarfe mitbringen. „Auch ist es emotional nicht immer einfach, zum Beispiel, wenn sich die Pflegefamilien wieder von den Kindern trennen müssen“, so Kerstin Feulner. Doch es kann auch unglaublich bereichernd sein. Eine Pflegemutter berichtet „Natürlich gibt es Höhen und Tiefen, aber es gibt uns als Familie auch viel zurück“. Als Pflegeeltern für die Stadt Coburg kann sich zunächst jede/r Bewohner/in der Stadt bewerben – unabhängig von Familienstand oder Vorerfahrung.
Dank an alle Pflegefamilien, die auch während der Corona-Zeit bereit für eine Aufnahme waren bzw. sind
Generell sind die Zahlen der Unterbringungen in Pflegefamilien nicht gestiegen während der Corona-Pandemie. Jedoch bringt diese besondere Zeit viele Schwierigkeiten mit sich, was eine Aufnahme und Betreuung eines zusätzlichen Kindes noch herausfordernder gestaltet. So zum Beispiel der Infektionsschutz allgemein, aber auch die Mehrbelastung durch Home-Office oder Homeschooling. Dennoch waren Pflegefamilien weiterhin bereit, ein Pflegekind bei sich aufzunehmen. Hierfür ist das Jugendamt der Stadt Coburg den Pflegeeltern sehr dankbar.
Unterstützung des Jugendamts durch Austauschmöglichkeiten und Schulungen
Für Pflegeeltern gibt es bereits Schulungsangebote. Diese Schulungen sollen nun erweitert und wenn möglich auch vor Ort angeboten werden, um Pflegeeltern künftig noch mehr zu unterstützen. Auch der Austausch zwischen den Pflegeeltern der Stadt soll gefördert werden.
Um immer wieder auf das Thema Pflegekinder und -familien aufmerksam zu machen, plant das Jugendamt in den nächsten Jahren mehrere Beiträge sowohl in der Presse als auch in den Sozialen Medien. Auch im neuen geplanten Podcast des Jugendamts der Stadt Coburg in Zusammenarbeit mit der Hochschule Coburg soll es eine entsprechende Folge geben. Zudem werden bald Flyer im Postkartenformat an verschiedenen Stellen in der Stadt auslegt. Wenn Sie Fragen rund um das Thema Pflegefamilien haben, können Sie sich gerne an die zuständige Mitarbeiterin des Fachbereichs Pflegekinder Barbara Weiß (09561 89 2514) oder an Kerstin Feulner, Leiterin der Sozialpädagogischen Dienste (09561 89 1561), wenden.
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