HC Erlangen löst mit einem starken Heimauftritt das Ticket für das Achtelfinale
29:26 gegen Flensburg!
Der HC Erlangen schrieb am Mittwochabend Vereinsgeschichte. Dank einer unglaublich starken Mannschaftsleistung schafften es die Franken erstmals den dreifachen Deutschen Meister, viermaligen Pokalsieger und Champions League Sieger von 2014 SG Flensburg-Handewitt zu bezwingen. Mit einem verdienten 29:26-Heimsieg lösten die Erlanger somit das Ticket für das Achtelfinale des DHB-Pokals und belohnten sich und ihre Fans für einen leidenschaftlichen und kontrollierten Heimauftritt. Bester Werfer des Abends war Christoph Steinert, der neun Treffer erzielte.
13 Anläufe hat es gebraucht, bis es den Erlangern gelang, das Schwergewicht aus dem Norden erstmals zu besiegen – am Mittwochabend war es aus Sicht der Franken dann endlich soweit. Die Zuschauer in der Arena lagen sich nach dem Schlusspfiff dank den gelockerten Corona-Maßnahmen, jubelnd, ohne Abstand und ohne Maske nach so langer Zeit erstmals wieder in den Armen. Sie trauten ihren Augen kaum, als sie das 29:26-Endergebnis auf der Anzeigetafel lasen und auch das Team von Michael Haaß feierte seine Leistung mit einem Freudentanz. Vorausgegangen waren 60 Minuten leidenschaftlicher Kampf in der Abwehr gepaart mit einem souveränen und kontrollierten Angriffsspiel. Der HC Erlangen begann wie zuletzt in Berlin stark und konnte durch einen Treffer von Nico Büdel mit 1:0 in Führung gehen. Beide Teams stellten von Beginn an eine robuste Abwehr aus Parkett, was zur Folge hatte, dass sich keine der beiden Mannschaften in der Anfangsphase weiter als auf zwei Treffer absetzen konnte. Nach einer starken Parade von Klemen Ferlin gelang es den Erlangen über die zweite Welle zum 7:7-Ausgleich zu kommen. Weil nur einen Angriff später das Flensburger Star-Ensemble erneut am gut aufgelegten Klemen Ferlin scheiterte, konnten die Hausherren ihren Links-Außen Christopher Bissel clever in Szene setzen, der dann die 8:7-Führung (15.) erzielen konnte. Dies nahm Gäste-Coach Maik Machulla zum Anlass, um seine erste Auszeit zu legen. Nach einem Gegentreffer arbeitete das Team von Michael Haaß immer wieder mit Einläufern über den Kreis und kam so sehr häufig frei zum Wurf. So auch in der 20. Spielminute, als Petter Overby den Anschlusstreffer zum 9:10 erzielte. Weil daraufhin die Erlanger erneut stark verteidigen und sich den Ball erobern konnten, schaffte es Christoph Steinert sich aus dem Rückraum zum 10:10-Ausgleich durchzusetzen. Die Zuschauer in der ARENA NÜRNBERGER Versicherung sahen eine rasante erste Halbzeit, in der beide Teams jeweils hohe Wurfquoten vorweisen konnten. Nach einem Wechselfehler der Gäste, traf Christoph Steinert in Überzahl von der Siebenmeterlinie zur 13:12-Führung. Die Schlussminuten des ersten Durchgangs gehörten dann dem HC Erlangen. Immer wieder schafften es die Hausherren, sich im Angriff kreative Lösungen gegen das Flensburger Abwehrbollwerk zu erarbeiteten, weshalb sie sich durch die Treffer von Steinert und Bissel mit 15:12 absetzen konnten. 20 Sekunden vor dem Ende legte der zufriedene Michael Haaß seine Auszeit, um den letzten Spielzug anzusagen. Seine Schützlinge hörten dabei offensichtlich aufmerksam zu, denn der Plan ging auf und Nico Büdel schweißte das Spielgerät quasi mit der Schlusssirene in die Maschen von Benjamin Buric. Mit einem komfortablen 16:12-Vorsprung ging es dann in die Kabine.
Nach der famosen ersten Hälfte machten die Erlanger dort weiter, wo sie zuletzt aufhörten. Klemen Ferlin wuchs abermals über sich hinaus und parierte wieder stark. Im Anschluss dauerte es nicht lange, bis die Erlanger Christopher Bissel auf der linken Außenbahn clever frei gespielt hatten und dieser das 17:13 erzielte. Die Hausherren scheiterten daraufhin jedoch zweimal in Folge an Kevin Møller im Tor, was die Flensburger nutzten, um auf 18:15 heranzukommen. Die Erlanger Fans hielt es nicht mehr auf ihren Plätzen, als Christopher Bissel sich hellwach den Ball eroberte und seinen Teamkollegen Johannes Sellin auf die Reise zum 21:16 schickte. Als dann auch noch der Ex-Flensburger Simon Jeppsson 15 Minuten vor dem Ende aus dem Rückraum das 25:19 markierte lag die große Überraschung zum Greifen nahe. Maik Machulla sah sich damit gezwungen, die Auszeit zu legen. Daraufhin verließ die Hausherren das Wurfglück und die Gäste verkürzten auf 25:23. Michael Haaß stoppte den kleinen Zwischenspurt der Flensburger mit einer Auszeit. Erlangen spielte daraufhin souverän weiter und behielt die Nerven, sodass sie sich durch die Tore von Sellin und Jeppsson wieder auf 27:22 (55.) absetzen konnten. Fünf Minuten vor dem Ende bahnte sich die große Sensation an, als Jeppsson mit einem klasse Kempatrick die Vorentscheidung (28:23) machte. Auch wenn der Vizemeister daraufhin noch drei Mal treffen konnte, konnte der Favorit aus dem Norden Nikolai Link & Co. nicht mehr stoppen. Mit dem Endergebnis von 29:26 darf der HCE seinen Pokal-Traum weiter leben.
„Wir sind natürlich sehr sehr glücklich. Ich bin unglaublich stolz auf meine Mannschaft, was sie da heute auf die Platte gebracht haben. Wir haben vor ein paar Wochen einen Punkt in Flensburg geholt und wollten heute zeigen, dass das kein Zufall war und dass das nicht die Überraschung war, für die es damals gehalten wurde. Der Schlüssel für uns war, dass wir in allen Mannschaftsteilen immer in verschiedenen Phasen des Spiels sehr gut zusammen funktioniert haben. Das zeigt auch unsere verteilte Torschützenliste. Was man auch nicht vergessen darf, ist, dass wir einen sehr starken Klemen Ferlin im Tor hatten, der immer da war, auch wenn das Spiel zu kippen drohte. Ein riesen Kompliment an meine Mannschaft, sie haben echt eine tolle Mentalität gezeigt. Das war schon eine satte Vorstellung heute“.
Schon am kommenden Samstag wartet das nächste Heimspiel auf den HC Erlangen. Gegen den amtierenden Pokalsieger und zweimaligen Deutschen Meister TBV Lemgo Lippe geht es am Samstagabend um 20:30 Uhr um die nächsten Punkte in der „stärksten Liga der Welt“. Tickets sind im Online-Shop und an allen bekannten Reservix-Vorverkaufsstellen erhältlich.
STATISTIK
HC ERLANGEN
Tor: Ziemer, Ferlin
Sellin (3), Jaeger, Overby (2), Marschall, Firnhaber (3), Büdel (4), Bissel (3), Metzner, Link, Jeppsson (5), Steinert (9/5), Leban, Olsson, Zechel
SG FLENSBURG-HANDEWITT
Tor: Buric, Moller
Golla (4), Hald Jensen (2), Svan (1), von Oettingen (1), Wanne (5/3), Meyer-Siebert, Steinhauser (1), Larsen (1), Gottfridsson (1), Jakobsen (3/1), Semper (6), Mensing (1), Lindskog
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