Verhandlungen am Landgericht Bamberg

Symbolbild Justiz

In der 40. Kalenderwoche 2021 finden am Landgericht Bamberg folgende (erstinstanzliche) Hauptverhandlungen in Strafsachen statt:

I. Das Sicherungsverfahren gegen den 36-jährigen S. wegen Raub, tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte, Bedrohung, Sachbeschädigung und anderen Delikten am 04.10.2021, 09:00 Uhr vor der Großen Strafkammer (Az. 21 KLs 2109 Js 714/21).

Dem Beschuldigten liegt zur Last, im Zustand der Schuldunfähigkeit Mitte September 2020 mit einer Luftdruckpistole gegen das Fenster einer Nachbarwohnung in Bamberg geschossen zu haben.

Weiter soll der Beschuldigte Mitte Oktober 2020 in Bamberg mit einem Pkw gefahren sein, obwohl er in Folge seines psychischen Zustands hierzu nicht in der Lage gewesen sein soll und hierdurch einen Unfall mit einem Sachschaden in Höhe von fast 6.500,- Euro verursacht haben.Wenige Tage später soll der Beschuldigte eine Nachbarin beleidigt und ein Loch in die Wand zu ihrer Wohnung gebohrt haben.

Im November 2020 soll der Beschuldigte einen Kinderwagen bespuckt und eine Frau beleidigt haben. Einige Tage später soll er die Fassade eines Gebäudes in Bamberg sowie weitere Gegenstände mit Farbe besprüht haben. Wiederum ein paar Tage später soll der Beschuldigte eine falsche Anzeige bei der Polizei erstattet haben und drei Tage später zwei Polizeibeamte mit dem Tod bedroht haben.

Zwischen Ende November 2020 und Anfang Dezember 2020 soll der Beschuldigte mehrfach Löcher in die Wände bzw. den Boden seiner Wohnung in Bamberg bis in die jeweilige Nachbarwohnung gebohrt haben.

Zudem soll er Anfang Dezember 2020 einen Mixer aus seiner Wohnung auf ein an der Straße abgestelltes Fahrzeug geworfen und dieses hierdurch beschädigt haben.

Des Weiteren liegt dem Beschuldigten zur Last, Mitte Januar 2021 seine Mutter, die auch seine frühere Betreuerin war, in Bamberg im Rahmen eines Treffens auf der Straße zu Boden gestoßen zu haben, wodurch sie sich den Arm gebrochen haben soll. Als sie versucht haben soll aufzustehen, soll der Beschuldigte sie erneut gegen ihr geparktes Auto gestoßen haben. Anschließend soll der Beschuldigte aus der Handtasche seiner Mutter unter dem Eindruck der vorherigen Gewalteinwirkung den Geldbeutel und das darin befindliche Bargeld in Höhe von 85,00 Euro, sowie einige Scheckkarten entnommen haben. Das Mobiltelefon, die Brille sowie einige Scheckkarten seiner Mutter soll der Beschuldigte sodann zerstört haben. Im Anschluss soll er noch eine Schnapsflasche zerbrochen und mit den Resten das geparkte Fahrzeug seiner Mutter zerkratzt haben.

Im Rahmen der anschließenden Festnahme soll der Beschuldigte sich widersetzt und einem Polizeibeamten gegen ein Knie getreten haben, wodurch dieser Abschürfungen erlitten haben soll.

Fortsetzungstermine:

  • 11.10.2021, 14:00 Uhr
  • 19.10.2021, 09:00 Uhr

II. Das Sicherungsverfahren gegen den 36-jährigen M. wegen sexueller Belästigung, Nötigung, vorsätzlicher Körperverletzung und anderen Delikten am 04.10.2021, 09:00 Uhr vor der Großen Jugendkammer als Jugendschutzgericht (Az. 61 KLs 2121 Js 19427/20 jug.).

Die Sitzung findet im Sitzungssaal 024 am Amtsgericht Bamberg statt!

Dem Beschuldigten liegt zur Last, im Zustand der Schuldunfähigkeit Mitte August 2020 in einer Eisdiele in Hallstadt drei Kinder aufgefordert haben, aus seinem Glas zu trinken, was eines der Kinder auch tat. Nachdem sich die Kinder entfernt hatten und kurze Zeit später zurückkehrten, soll der Beschuldigte sie erneut aufgefordert haben, aus seinem Glas zu trinken und ihnen hierfür Geld angeboten haben. Als die Kinder sich weigerten, soll der Beschuldigte sie beleidigt und gedroht haben, sie zu verprügeln und zu schlagen.

Mitte Oktober 2020 soll der Beschuldigte im Rahmen einer Auseinandersetzung in einer Obdachlosenunterkunft in Bamberg einen anderen Bewohner auf den Boden geschubst, diesem zweimal mit der Faust in das Gesicht geschlagen und ihn für etwa drei bis vier Sekunden mit beiden Händen am Hals gewürgt haben.

Einen Tag später soll der Beschuldigte in Forchheim eine 17-jährige gegen deren Willen mehrfach für ca. zwei bis drei Minuten auf den Hals geküsst, dabei umarmt und fest umklammert haben, so dass sie sich nicht lösen konnte.

Später am selben Tag soll der Beschuldigte gegenüber dem 14-jährigen Bruder der 17-jährigen geäußert haben, sie solle ihm ein Kleid, dass er ihr geschenkt habe, zurückgeben, sonst würde er die Familie umbringen.

Einen Tag später soll der Beschuldigte in Forchheim eine volle Plastikflasche mit Bier auf einen 14-jährigen geworfen haben, der jedoch nicht getroffen wurde, da er rechtzeitig ausweichen konnte.

Kurz danach soll der Beschuldigte auf einem Spielplatz ein 6-jähriges Kind am Unterschenkel gepackt, ihm auf die Finger geschlagen und es am Kragen gezerrt haben, während sich das Kind an eine Eisenstange eines Klettergerüsts geklammert haben soll. Dabei soll der Beschuldigte mehrfach geäußert haben, dass das Kind mitkommen soll. Erst als Erwachsene auf das Geschehen aufmerksam wurden und herbeieilten, soll der Beschuldigte abgelassen haben und geflüchtet sein.

Fortsetzungstermine: 06.10.2021, 13:00 Uhr

III. Das Strafverfahren gegen den 20-jährigen L., den 22-jährigen G., die 18- jährige C. und den 20-jährigen H. wegen schwerem Bandendiebstahl, Sachbeschädigung und anderen Delikten am 05.10.2021, 09:00 Uhr vor der Großen Jugendkammer (Az. 64 KLs 2109 Js 18026/20 jug.).

Den Angeklagten liegt zur Last, sich spätestens im Oktober 2020 zusammengeschlossen zu haben, gemeinsam und fortgesetzt Einbrüche, insbesondere in Gasträume zu begehen.

In Ausführungen ihres Tatplans sollen die Angeklagten in unterschiedlicher Besetzung zwischen Oktober 2020 und November 2020 in 23 Fällen im Landkreis Bamberg in Vereinsheime, Gaststätten, Bierkeller und Felsenkeller eingebrochen sein und dabei Elektrogeräte, Getränke und weitere Gegenstände entwendet haben, wobei sie nicht in allen Fällen Gegenstände mitgenommen haben sollen. Dabei soll auch teils erheblicher Sachschaden entstanden sein.

Mitte November 2020 sollen die Angeklagten L. und G. zudem im Landkreis Bamberg eine Überwachungskamera zerstört und den Reifen eines Fahrzeugs zerstochen haben.

Der Angeklagte G. soll darüber hinaus zu einem nicht näher bestimmbaren Zeitpunkt vor Dezember 2020 in zwei Fällen von seinem Arbeitgeber in Bamberg Sanitärmaterial im Wert von insgesamt rund 2.500,- Euro entwendet haben.

Dem Angeklagten L. liegt weiter zur Last, seinem Arbeitgeber in Bamberg zu einem nicht näher bestimmbaren Zeitpunkt vor Dezember 2020 diverse Gegenstände im Gesamtwert von fast 850,- Euro entwendet zu haben.

Darüber hinaus soll er Mitte November 2020 eine falsche Anzeige bei der Polizei erstattet und Mitte Dezember 2020 unberechtigt ein Gerät in Besitz gehabt haben, mit dem analoge Funkfrequenzen der Polizei empfangen werden konnten.

Fortsetzungstermine: 12.10., 25.10., 26.10., 05.11., 12.11., 17.11., 24.11., 30.11.2021, jeweils 09:00 Uhr

IV. Das Strafverfahren gegen den 27-jährigen E. wegen versuchtem Privatwohnungseinbruchdiebstahl, Diebstahl, tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte, gefährliche Körperverletzung und anderen Delikten am 06.10.2021, 09:00 Uhr vor der Großen Strafkammer (Az. 24 KLs 1105 Js 6336/21).

Dem Angeklagten liegt zur Last Anfang April 2021 auf dem Gelände der ANKER-Einrichtung in Bamberg versucht zu haben aus einer dortigen Wohnung stehlenswerte Gegenstände zu entwenden, was ihm jedoch aufgrund des Aufwachens der Bewohner nicht gelungen sein soll. Bei der anschließenden Ingewahrsamnahme durch die Polizei soll der Angeklagte einem Polizeibeamten in den Oberschenkel und einer anderen in die Wade gezwickt und nach mehreren Polizeibeamten getreten haben, wobei er eine davon am Oberarm getroffen haben soll.

Am nächsten Tag soll der Angeklagte in dem neben der ANKER-Einrichtung liegenden Wohngebiet der sog. NATO-Siedlung vor mehreren Häusern abgestellte Gegenstände entwendet haben, unter anderem ein Fahrrad, einen Basketball und mehrere Schuhe.

Mitte April 2021 soll der Angeschuldigte sich in den Besitz von 46 nachgemachten 20-Euro-Scheinen gebracht haben, um diese bei Gelegenheit selbst oder durch eine andere Person in den Umlauf zu bringen.

Ebenso soll er am gleichen Tag eine Wohnung in einem Block der ANKER-Einrichtung betreten haben, um dort nach Stehlenswertem zu suchen.

Dabei sollen ihn die dortigen Bewohner überrascht und festgestellt haben, dass der Angeklagte eine kurz zuvor aus der Wohnung entwendete Jacke getragen haben soll. Als der Angeklagte zur Rückgabe aufgefordert wurde, soll er mit einer Nagelschere und einem Brotmesser wahllos auf die drei umstehenden Personen eingestochen und mit der Faust nach ihnen geschlagen haben. Die drei Geschädigten erlitten hierbei unter anderem oberflächliche Schnittverletzungen. Zu weiteren Verletzungen soll es nicht mehr gekommen sein, weil der Angeklagte durch die Geschädigten überwältigt und festgehalten worden sein soll.

Fortsetzungstermine: 07.10., 21.10.2021, jeweils 09:00 Uhr


Bezüglich sonstiger Fortsetzungstermine von bereits früher begonnenen erstinstanzlichen Strafverfahren vor dem Landgericht Bamberg wird auf die früheren Mitteilungen verwiesen.

Organisatorischer Hinweis: Derzeit finden aufgrund der „Corona-Krise“ strenge Eingangskontrollen statt. Bei Betreten des Gerichtsgebäudes ist eine Selbstauskunft zu COVID- 19 auszufüllen.

Das Selbstauskunftsformblatt findet sich unter folgendem Link: https://www.justiz.bayern.de/gerichte-undbehoerden/oberlandesgerichte/bamberg