Gemeinsame Übung von BRK, FFW Effeltrich und ASB
„PKW hat Personen erfasst“ – Organisationen übten gemeinsam den Ernstfall
Auf Grund eines medizinischen Gesundheitsproblems kam ein Autofahrer von der Fahrbahn ab. Er erfasste eine Wandergruppe und kam am Rande einer Wiese zum Stehen. Während die Fahrerin im Fahrzeug verletzt zurückblieb und sich nicht aus eigener Kraft befreien konnte, wurden weitere acht bei diesem Unfall verletzt. Gegen 14 Uhr wurden von der Leitstelle die Einsatzkräfte mit dem Kennwort PKW in Fahrzeuggruppe gefahren alarmiert.
Gemäß der üblichen Vorgehensweise wurden zunächst Fahrzeuge des Rettungsdienstes, ein Notarzt, der Einsatzleiter Rettungsdienst sowie die Feuerwehr Effeltrich zur technischen Hilfeleistung alarmiert. Doch schon bei der ersten Lageerkundung vor Ort wurde deutlich, dass dies ein Einsatz mit vielen Facetten ist.
Dass Einsätze häufig ebenso verlaufen, wissen Rettungsdienstmitarbeiter aus ihrer langjährigen Erfahrung zu berichten. Beim Notruf sind die Anrufer oft extrem unter Stress und von den Eindrücken der Situation so überladen, dass maßgebliche Details oftmals nicht genannt werden. Umso wichtiger ist eine schnelle Rückmeldung der ersten Einsatzkräfte vor Ort, die die Lage mit professionellem Blick einschätzen und anhand festgelegter Kriterien beurteilen können. In solch einem Fall werden von der Leitstelle dann schnellstmöglich weitere Rettungsmittel zum Unfallort beordert. Die Feuerwehr hatte zunächst die Aufgabe die Einsatzstelle abzusichern, den Brandschutz zu gewährleisten und die Rettung eingeklemmter Personen. So wurden auch hier ein weiterer Notarzt sowie weitere Rettungs- und Krankentransportwagen zum Einsatz alarmiert, außerdem die Schnelleinsatzgruppe Behandlung, die für die Versorgung einer großen Anzahl von Verletzten geschult und ausgerüstet ist. Ein schonender Abtransport durch die vorhanden Rettungsmittel war gewährleistet Ein Rettungshubschrauber wurde fiktiv eingespielt.
Bei der Rettung und Versorgung der Verletzten ist dann eine enge Koordination zwischen den Führungskräften von Rettungsdienst und Feuerwehr nötig, um eine schnelle und schonende Behandlung zu ermöglichen. Außerdem müssen die Rettungskräfte auch auf unverletzte Betroffene sowie Zeugen eingehen, die den Unfallhergang beobachtet und eventuell psychologisch betreut werden müssen. Auch im Übungsszenario war genau aus diesem Grund ein unverletzter Vater mit seinem Neugeborenen eingebunden, der ebenso adäquat betreut werden musste.
Das Szenario wurde von fünfköpfigen Team beteiligten Organisationen intensiv vorbereitet. „Jeder Einsatz hat seine eigene Dynamik – und der Lerneffekt ist größer, wenn diese Dinge im Vorfeld nicht bekannt sind.“
Im Fokus der Übung stand vor allem die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Hilfsorganisationen, welcher hervorragend funktionierte.
Die Übung wurde von Beobachtern von Feuerwehr, BRK, ASB begleitet und ausgewertet, auch anhand von Videoaufnahmen. Übungsteilnehmer konnten über ein Online-Formular ihr Feedback geben und Verbesserungspunkte nennen. In verschiedenen Runden wurde die Übung nachgesprochen und auf die jeweiligen fachspezifischen Themen eingegangen.
Mitglieder der Bereitschaftsjugend Forchheim hatten die Mimen sehr realistisch dargestellt. Der Einsatzort, welcher vom Besitzer großzügig zur Verfügung gestellt wurde und mit dem Unfallfahrzeug, welcher von der FFW Effeltrich gestellt wurde, vorbereitet.
Die insgesamt 60 Personen die an der Übung teilnahmen waren sich eines sicher: „Nur gemeinsam sind wir stark!“.
Gerhard Hoch
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