Tüchersfelder Gemeindereferentin im Seelsorgebereich Fränkische Schweiz verabschiedet

Gudrun Zimmerer. Foto: Thomas Weichert
Gudrun Zimmerer. Foto: Thomas Weichert

22 Jahre lang war die Tüchersfelderin Gudrun Zimmerer Gemeindereferentin im Seelsorgebereich Fränkische Schweiz – Nun wurde sie mit einem feierlichen Gottesdienst in der Basilika Gößweinstein verabschiedet

Zur Verabschiedung von Gudrun Zimmerer aus ihrem Dienst als Gemeindereferentin in den Pfarreien Heiligste Dreifaltigkeit Gößweinstein, St. Erhard Wichsenstein und St. Laurentius Obertrubach, war die Basilika bis auf den letzten Platz, soweit Corona bedingt möglich, besetzt. Nach 22 Jahren Dienst, hauptsächlich in der Pfarrgemeinde Gößweinstein mit den Filialen Herz-Jesu Kleingesee, Auferstehung Christi Muggendorf und Herz-Jesu Tüchersfeld, wird Gudrun Zimmerer in Zukunft als Religionslehrerin in der Grund- und Mittelschule Gößweinstein tätig sein.

Gößweinsteins Pfarrer, Pater Ludwig Mazur, der den Verabschiedungsgottesdienst zelebrierte, überreichte der scheidenden Gemeindereferentin einen Strauß mit 22 bunten Rosen. Mit der Anzahl der Rosen soll die Anzahl der Dienstjahre ausgedrückt werden. Mit den verschiedenen Farben ihrer Eigenschaften oder ihrer Gefühle, wie beispielsweise mit der roten Rose, das Feuer, mit dem Gudrun Zimmerer ihren Dienst ausübte. Aber auch die Formen, große und kleine Rosenblüten, stehen für ihren Dienst an Großen und Kleinen, an Alten und Jungen. „Für Gudrun Zimmerer war ihr Beruf immer auch Berufung. Kirchlicher Dienst ist ohne ein hohes Maß an Identifikation und Engagement nicht glaubwürdig möglich“, betonte Pater Ludwig. Deshalb sei es gut, dass mit diesem Gottesdienst in der Kirche, dem Haus des Herrn, wovon alles ausgeht und auch wieder zusammengeführt wird, auch der Dienst von Gudrun Zimmerer seinen Abschluss findet.

Im Tagesevangelium nach Markus stellte Jesus die Frage: „Für wen halten mich die Menschen?“ Diese Frage griff Gudrun Zimmerer in ihrer Ansprache auf. Natürlich machten sich auch die Menschen von ihr ein Bild, sei es als Leiterin von (Kinder-)Gottesdiensten, Bibelkreisen, ihrer Tätigkeit in der Jugend- oder Seniorenarbeit. Sie sei aber auch Tochter, Schwester, Ehefrau und Pflegemutter. Sie und ihr Ehemann hatten Pläne für ihr Leben, aber es wurde „durch-kreuzt“. Seit 21 Jahren ist ihr Mann an MS erkrankt und auf den Rollstuhl angewiesen. Da sich sein Zustand leider verschlechtert, braucht er jetzt mehr Unterstützung. Das Kreuz stehe daher für alle Mühseligkeiten des Lebens, für die großen und kleinen Lasten, die das Leben aufbürdet. Es gelte für alle, sich Christus anzuschließen und sein Kreuz anzunehmen. Natürlich sei dieses Christsein nicht immer einfach. Die Frage Jesu aus dem Evangelium richte sich deshalb auch an jeden Menschen von heute. „Wer Jesus nachfolgt, dessen Leben wird gelingen“, ist sich Gudrun Zimmerer aber sicher.

Die Lesung aus dem Jakobusbrief sowie die Fürbitten wurden von Markus Meinl vorgetragen. Ein Teil der musikalischen Gestaltung lag in den bewährten Händen des Basilikaorganisten Georg Schäffner. Den weiteren Teil gestaltete die Jugendband „Lifelines“ mit Fabian Neuner, Laura Hübner und Jana Blank. Als Überraschung war von Pater Ludwig das Lied nach der Kommunion angekündigt worden, mit dem sich der Kleinkindergottesdienstkreis, Maria Heumann mit ihrer Tochter Magdalena, Petra Nold, Kathrin Redel und Sabine Neuner, und die Bandmitglieder, musikalisch bedankten. „Alles hat seine Zeit und du bist nun bereit, etwas anderes Neues zu tun. Dabei wünschen wir dir Gottes Segen dafür, dass du immer so bleibst, wie du bist,“ lautete die letzte Strophe, frei nach dem Lied von Reinhard Mey, „Heute hier, morgen dort“. Sabine Neuner überreichte als originellstes Geschenk die Zusage, dass für eine Familie in Uganda eine Ziege gespendet wurde.

Für die Pfarrgemeinde Heiligste Dreifaltigkeit Gößweinstein dankte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Kathrin Heckel mit einem herzlichen „Vergelt’s Gott“ und einem Essensgutschein der Pfarrei. Auch wenn Gudrun Zimmerer aus ihrem Dienst als Gemeindereferentin ausscheide, so bleibe sie doch der Pfarrgemeinde als Mitglied erhalten, freute sie sich. Sowohl die katholische Jugendgruppe als auch die Kirchenstiftung Muggendorf überraschten sie je mit einem selbst gestalteten Fotoalbum zur Erinnerung an die gemeinsame Zeit. Bereits eingangs des Gottesdienstes dankten die Puppen „Susi“ (Maria Heumann) und „Willi“ (Sabine Neuner) sowie „Frieda“ (Melanie Bauer) und „Franz“ (Elisabeth Singer-Lang) für die schönen Kindergottesdienste in Gößweinstein und Obertrubach, bei denen Gudrun Zimmerer diese Puppen immer eingesetzt hatte.In ihren abschließenden Dankesworten wollte Gudrun Zimmerer nicht einzelne Personen hervorheben, da sie sonst bestimmt jemand vergesse. „Als ich beim Eingangslied die Band gehört habe, habe ich aber schon eine Gänsehaut bekommen“, zeigte Zimmerer ihre Begeisterung und verabschiedete sich bei allen Gottesdienstbesuchern persönlich mit einem Lebkuchenherz mit der Aufschrift: „Vielen Dank!!!“