Bayreuth: „Happy Birthday Christoph 20“
„Christoph 20“: 40 Jahre schnelle Hilfe aus der Luft
• Gemeinnützige ADAC Luftrettung seit 16. November 1981 am Klinikum Bayreuth
• ADAC Rettungshubschrauber fliegt bis heute mehr als 55.000 Einsätze
• Ab 2023 Neubau von Hangar und Station – Flugplatz wird Interimsstandort
• Gemeinsame Feierstunde mit Blick auf 40 Jahre BRK-Leitstellengeschichte
(ADAC Luftrettung gGmbH) Die ADAC Luftrettung in Bayreuth und der am dortigen Klinikum stationierte ADAC Rettungshubschrauber „Christoph 20“ feiern in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Zusammen mit dem BRK Kreisverband Bayreuth blickt das gemeinnützige Unternehmen aus München in diesen Tagen auf vier Jahrzehnte Luftrettung mit einer ebenso langen Leitstellengeschichte in der Region zurück. Bei einer kleinen Feierstunde im Hangar von „Christoph 20“ würdigten am Freitag, 17. September 2021, Vertreter von ADAC Luftrettung, BRK, Klinikum, des zuständigen bayerischen Innenministeriums sowie des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) als Träger der Luftrettung die Arbeit der fliegenden Gelben Engel.
Sie sind in der Region bis heute mehr als 55.000 oft lebensrettende Einsätze geflogen. Mit der Indienststellung von „Christoph 20“ am alten Städtischen Krankenhaus Bayreuth übernahm die ADAC Luftrettung am 16. November 1981 die schnelle Hilfe von oben in Oberfranken. Trotz geplanter Sparmaßnahmen stellte die Stadt Bayreuth damals den Standort zur Verfügung, um optimale Bedingungen für die notfallmedizinische Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Gleich im ersten Jahr flog die Crew 614 Einsätze. 1987 ziehen Crew und Hubschrauber an die neue Station am frisch erbauten Klinikum Bayreuth. Eng verbunden mit der 40-jährigen Erfolgsgeschichte von „Christoph 20“ und des oberfränkischen Rettungsdienstwesens ist von Anfang an die BRK-Rettungsleitstelle Bayreuth. Sie ging im April 1980 in Betrieb und wird seit 2008 vom Kreisverband betrieben. Vor nunmehr zehn Jahren wurde sie im Zuge der Einführung der 26 Integrierten Leitstellen (ILS) in Bayern zur ILS Bayreuth/Kulmbach. Seither steuert sie in ihrem Bereich zentral alle Einsätze des Rettungsdienstes (Berg-, Luft-, Wasser- und Landrettung) und der rund 315
Feuerwehren sowie der Katastrophenschutzeinheiten. Ob nach einer Notfallmeldung über die Notrufnummer 112 der ADAC Rettungshubschrauber oder ein anderes geeignetes Rettungsmittel eingesetzt wird, entscheidet die ILS.
Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung, lobte bei der Feierstunde die gute Zusammenarbeit mit BRK, Klinik, Stadt und ZRF. „In Bayreuth ziehen alle an einem Strang. Wir haben hier verlässliche, kompetente und hochprofessionelle Partner“, sagte Bruder. Dank des großen Engagements aller Beteiligten sei die Luftrettung in Bayreuth ein Aushängeschild. BRK-Kreisgeschäftsführer Markus Ruckdeschel sprach vom „Bayreuther Modell“: „Alle Akteure arbeiten hier eng, vertrauensvoll und unkompliziert zusammen und bringen ihre Expertise gewinnbringend für den Rettungsdienst ein“. Der ILS als hubschrauberführenden Leitstelle komme dabei eine Schlüsselrolle zu, erklärte er. So seien etwa die Schnittstellengespräche mit den Leitstellen im Einsatzradius von „Christoph 20“ von zentraler Bedeutung, um ein gemeinsames Verständnis für die Besonderheiten der Luftrettung bei der Alarmierungs- und Einsatzplanung zu schaffen – und somit ein wichtiges
Instrument des Qualitätsmanagements bei der täglichen Einsatzdisposition.
2023 bekommt „Christoph 20“ eine neue Heimat, dann wird die in die Jahre gekommene Station am Klinikum am Roten Hügel abgerissen und es entsteht ein Neubau mit Hangar und angeschlossener NEF-Station für den Rettungsdienst. Während der Bauphase wird der ADAC Rettungshubschrauber interimsweise am nahegelegenen Flugplatz stationiert. Allein in diesem Jahr rückte der Helikopter bisher rund 1.100-mal aus. Das entspricht mehr als vier Einsätzen am Tag.
In den Anfangsjahren waren hauptsächlich Verkehrsunfälle und Patientenverlegungen der Grund für Alarmierungen. Dieses Bild hat sich gewandelt: 2021 sind Einsatzursache Nummer eins mit 31 Prozent Verletzungen nach Unfällen. Dazu gehören Freizeit-, Sport-, Schul- und Verkehrsunfälle. Dahinter folgten mit 29 Prozent Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen und mit 16 Prozent neurologische Notfälle wie beispielsweise Schlaganfälle. Die meisten Patienten werden luftgebunden zum Klinikum Bayreuth (rund 38 Prozent) transportiert, gefolgt vom Klinikum Kulmbach (16 Prozent).
Bei „Christoph 20“ handelt es sich um eine Maschine des Typs Airbus EC135. Sie ersetzte 2002 das alte Hubschraubermodell BO105. Die großen Vorteile des Hubschraubers sind seine Einsatzgeschwindigkeit von rund 230 km/h und seine Unabhängigkeit von schwierigen Straßen- oder Verkehrslagen. So kann er 70 Kilometer Entfernung in nur 20 Minuten zurücklegen. Die Crew, die jeweils aus einem Piloten, Notarzt und Notfallsanitäter (TC HEMS) besteht, ist innerhalb von zwei Minuten einsatzbereit. Geflogen wird täglich von 7 Uhr bis Sonnenuntergang.
„Christoph 20“ ist einer von acht ADAC Rettungshubschraubern in Bayern und neben „Christoph 65“ in Dinkelsbühl und „Christoph 18“ in Ochsenfurt einer von drei in Nordbayern.
In Bayreuth besteht die Crew aus drei Piloten der ADAC Luftrettung, 17 Notärzten des Klinikums Bayreuth und acht Notfallsanitätern (TC HEMS) des BRK Kreisverbandes
Bayreuth. Stationsleiter ist Pilot Matthias Limmer, Leitende Hubschraubernotärzte sind Dr. Christian Haag (Chirurgie) und Dr. Markus Finckh (Anästhesie), Leitender Notfallsanitäter Johannes Androsch.
Über die ADAC Luftrettung gGmbH
Mit mehr als 50 Rettungshubschraubern und 37 Stationen ist die gemeinnützige ADAC Luftrettung eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas. Die ADAC Rettungshubschrauber gehören zum deutschen Rettungsdienstsystem, werden immer über die Notrufnummer 112 bei der Leitstelle angefordert und sind im Notfall für jeden Verunglückten oder Erkrankten zur Stelle. „Gegen die Zeit und für das Leben“ lautet der Leitsatz der ADAC Luftrettung gGmbH. Denn gerade bei schweren
Verletzungen oder Erkrankungen gilt: Je schneller der Patient in eine geeignete Klinik transportiert oder vor Ort vom Notarzt versorgt wird, desto besser sind seine Überlebenschancen bzw. seine Rekonvaleszenz. Seit 2017 ist die ADAC Luftrettung ein Tochterunternehmen der ADAC Stiftung
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