IHK für Oberfranken Bayreuth veranstaltete ersten oberfränkischen Schulgipfel

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Kammern, Arbeitsagenturen, Schulen, Gewerkschaften und Politik Hand in Hand

Noch sind rund 3.500 Ausbildungsplätze für das neue Ausbildungsjahr in Oberfranken unbesetzt. Gleichzeitig entscheiden sich coronabedingt immer mehr Schulabsolventen für eine weiterführende Schule oder ein Studium. Beim ersten oberfränkischen Schulgipfel stand die Frage im Mittelpunkt, wie die Vorteile der beruflichen Bildung besser transportiert werden können.

Die IHK für Oberfranken Bayreuth rief – und alle kamen. Auf dem ersten oberfränkischen Schulgipfel tauschten sich Wirtschaftskammern, Agenturen für Arbeit, DGB, der AK SCHULEWIRTSCHAFT sowie Vertreter der Gymnasien, der Real- und Mittelschulen darüber aus, wie die Vorteile der beruflichen Bildung besser kommuniziert werden können. Mit der stellvertretenden CSU-Fraktionsvorsitzenden im Bayerischen Landtag, Gudrun Brendel-Fischer, war auch das oberfränkische Mitglied des Ausschusses für Bildung und Kultus im Bayerischen Landtag vor Ort.

Im Foto von links: Dr. Harald Vorleuter (Ministerialbeauftragter für die Gymnasien in Oberfranken), Mathias Eckardt (Regionsgeschäftsführer DGB Region Oberfranken - Büro Bamberg), Dr. Michael Pfitzner (SCHULEWIRTSCHAFT in Oberfranken), Stefan Kuen (Abteilungsdirektor Bereich 4 - Schulen, Regierung von Oberfranken), Sebastian Peine (Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof), Bernd Rehorz (Leiter Bereich Berufliche Bildung der IHK für Oberfranken Bayreuth), Frank Bittel (Bereichsleiter Geschäftseinheit 2 Bamberg, Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg), Reinhard Bauer (Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Oberfranken), Gudrun Brendel-Fischer (stv. Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag), Siegmar Schnabel (Hauptgeschäftsführer der IHK zu Coburg), Rainer Kissing (Leiter Berufliche Bildung der IHK zu Coburg), Michael Hohberger (Beratungsrektor in der Dienststelle des Ministerialbeauftragten für die Realschulen in Oberfranken) und Gabriele Hohenner (Hauptgeschäftsführerin der IHK für Oberfranken Bayreuth).

Im Foto von links: Dr. Harald Vorleuter (Ministerialbeauftragter für die Gymnasien in Oberfranken), Mathias Eckardt (Regionsgeschäftsführer DGB Region Oberfranken – Büro Bamberg), Dr. Michael Pfitzner (SCHULEWIRTSCHAFT in Oberfranken), Stefan Kuen (Abteilungsdirektor Bereich 4 – Schulen, Regierung von Oberfranken), Sebastian Peine (Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof), Bernd Rehorz (Leiter Bereich Berufliche Bildung der IHK für Oberfranken Bayreuth), Frank Bittel (Bereichsleiter Geschäftseinheit 2 Bamberg, Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg), Reinhard Bauer (Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Oberfranken), Gudrun Brendel-Fischer (stv. Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag), Siegmar Schnabel (Hauptgeschäftsführer der IHK zu Coburg), Rainer Kissing (Leiter Berufliche Bildung der IHK zu Coburg), Michael Hohberger (Beratungsrektor in der Dienststelle des Ministerialbeauftragten für die Realschulen in Oberfranken) und Gabriele Hohenner (Hauptgeschäftsführerin der IHK für Oberfranken Bayreuth).

In ihrer Begrüßung skizzierten die Hauptgeschäftsführer Gabriele Hohenner (IHK für Oberfranken Bayreuth), Siegmar Schnabel (IHK zu Coburg) und Reinhard Bauer (Handwerkskammer für Oberfranken) die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Ausbildungsplatzsituation und die wichtige Rolle der beruflichen Bildung für den Standort Oberfranken. Hohenner verweist darauf, dass ganz Deutschland mit einem spürbaren Rückgang bei den Ausbildungszahlen kämpft. Coronabedingt entscheiden sich deutlich mehr junge Menschen für ein Studium oder eine weiterführende Schule. „Die berufliche Bindung ist aber trotz allem das Mittel der Wahl zur Behebung des Fachkräftemangels“, macht Schnabel deutlich.

Fehlende Azubis: „Mir wird himmelangst um den Standort Oberfranken“

Wie wichtig neue Ideen in Sachen Ausbildung sind, fasst DGB-Regionsgeschäftsführer Mathias Eckardt zusammen: „Mir wird himmelangst um den Standort Oberfranken, wenn es nicht gelingt, Nachwuchs für die Ausbildung zu gewinnen. Irgendwann droht sonst wegen des Fachkräftemangels eine Abwanderung der Unternehmen.“

Bedeutung der Ausbildung besser kommunizieren

Auch gerade in der Politik ist die herausragende Bedeutung der Ausbildung noch nicht überall verankert, so Brendel-Fischer. So sehr die Investitionen im Hochschulbereich den Standort Oberfranken stärken, sie vermisse Ähnliches auf der Ausbildungsebene. „Ohne entsprechende Weichenstellungen drohen analog zum Pflegenotstand viele weitere Notstände“, warnt Brendel-Fischer.

Berufsorientierung intensivieren

Intensiviert werden soll die Berufsorientierung in den Schulen, sind sich die Gipfelteilnehmer einig, sei es in Form einer persönlichen Beratung, über die Eltern oder über Ausbildungsmessen. Die Jahre 2020 und 2021 haben klar gezeigt, welche herausragende Rolle Ausbildungsmessen in Präsenz spielen. Das digitale Pendant kann diese Rolle allenfalls ansatzweise ausfüllen. Bausteine, wie Berufspraktika, auch in niederschwelliger Form, Selbsttests oder Speed-Datings in einem neuen Format sollen ausgebaut werden.

Eltern spielen eine herausragende Rolle

Eltern seien weiterhin sehr wichtig für die Berufswahl der Schulabgänger: „Mein Kind soll es besser haben als ich“, so umschreibt Dr. Michael Pfitzner von SCHULEWIRTSCHAFT in Oberfranken den klassischen Gedankengang vieler Eltern. Allerdings habe sich der Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahren maßgeblich verändert. Längst hat der Karriereweg über die Ausbildung deutlich an Attraktivität gewonnen. Höhere Einkommen, eine bessere Arbeitsplatzsicherheit und deutlich attraktivere Karrieremöglichkeiten sprechen heute für eine Ausbildung – auch im Vergleich zum Studium. Umso wichtiger sei der Kontakt zu den Eltern. Hohenner: „Hier wollen wir gemeinsam neue Wege gehen“.

Schwächere Schüler mitnehmen

Sorge bereitet, dass es immer noch etliche Schulabgänger ohne Abschluss gibt. Einig waren sich die Teilnehmer, dass dieser Zielgruppe mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden müsse, etwa in Form der assistierten Ausbildung, mit Einstiegsqualifizierungen und mehr niederschwelligen Ausbildungsangeboten, wie es Sebastian Peine, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bayreuth- Hof zusammenfasst.

Die Schüler seien nicht schlechter geworden, es entscheiden sich aber immer mehr Absolventen mit einem guten Abschluss für ein Studium, so dass die Zahl der Bewerber mit schlechteren Zeugnissen für einen Ausbildungsplatz in Relation steige.

Schwächere Schüler unterstützen

Deshalb gewinne die Unterstützung von Auszubildenden beim Berufsschulalltag auch immer mehr an Bedeutung. Da die Zahl der Berufsschüler generell rückläufig sei und es bei etlichen Berufen immer schwerer wird, Berufsschulklassen zu bilden, gewinne außerdem eine Beschulung nach Berufsgruppen immer mehr an Bedeutung.

Netzwerke ausbauen

Die bestehenden Netzwerke sollen weiter ausgebaut werden, auch zwischen den Beteiligten des Schulgipfels. Es besteht Einigkeit darüber, dass dies vor allem auf Arbeitsebene geschehen müsse. Hohenner: „Es muss uns gelingen, alle Akteure zusammenzubringen, auch gerade auf Arbeitsebene. Dieser Schritt steht auch im Fokus der kommenden Monate.“