RathausReport der Stadt Erlangen vom 18. August 2021
„Aubergine mit Scheibenwischer. Zeichnungen von Oskar Pastior“ im Stadtmuseum
Das Erlanger Poetenfest war ein besonderer Ort für den Lyriker und Übersetzer Oskar Pastior (1927–2006). Seit 1982, als ihn ein Laken mit den Anfangszeilen aus seinem „Jalousiengedicht“ begrüßte, war Pastior mehrfach in Erlangen zu Gast. Hier hatte er auch seinen letzten öffentlichen Auftritt. Das Stadtmuseum widmet Pastior eine Ausstellung, die ab Sonntag, 22. August, zu sehen ist.
Während Pastiors Dichtkunst höchste Wertschätzung erfuhr, sind seine seit den 1970er Jahren entstandenen Zeichnungen eher unbekannt geblieben – gleichwohl bilden sie einen nicht abtrennbaren Teil seines Werkes. Die Ausstellung rückt nun erstmals seine „Zeichengebilde“ ins Blickfeld und stellt sie seinen „Wortgebilden“ zur Seite. Oskar Pastior zeichnete schubweise, parallel zu seinen Textprojekten, aber auch in den Phasen dazwischen. Sein umfangreiches graphisches Werk wirkt bisweilen wie eine Entdeckungsreise mit unbekanntem Ziel: Die fragilen, mitunter paradox-spielerischen Zeichnungen verführen zum Tagträumen in imaginierten Eigenwelten – Sinn kommt und geht durch die Hintertür. Oskar Pastior wurde im rumänischen Hermannstadt/Sibiu als Angehöriger der deutschen Minderheit geboren. Sein Deportationsschicksal in der Sowjetunion – er wurde als 17-Jähriger 1945 zu vier Jahren Zwangsarbeit in den Donbass verschleppt – ist in Herta Müllers Roman „Atemschaukel“ (2009) verarbeitet. Pastiors erster Gedichtband erschien 1964 in Bukarest. 1968 floh er in den Westen und lebte seit 1969 als freier Schriftsteller in Berlin.
Im Rahmen des Poetenfestes 2021 zeigen das Stadtmuseum in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt, der Stadtbibliothek, dem Haus für Poesie Berlin und dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, unterstützt durch die Oskar Pastior Stiftung, eine Ausstellung mit ausgewählten Zeichnungen, Plakaten, Büchern und Fotografien von Pastior, begleitet von Film- und Tonaufnahmen. Die Ausstellung ist bis 19. September zu sehen.
Seniorenbeirat gibt ersten Rundbrief heraus
„Aufgepasst!“ heißt der neue Rundbrief, den der Seniorenbeirat der Stadt erstmals herausgegeben hat. Künftig soll das Informationsblatt vier Mal im Jahr digital und mit wenigen gedruckten Exemplaren erscheinen. Die erste Ausgabe, die im Internet unter www.erlangen.de/seniorenbeirat heruntergeladen werden kann, befasst sich mit einem Rückblick auf die Amtszeit 2018 bis 2021 des Gremiums, aktuellen Anliegen, um die sich der Beirat kümmert, Termin- und Veranstaltungshinweise für die Generation 60+ u.a.m.
Sperrung in der Noetherstraße
Die Noetherstraße in Bruck ist ab Montag, 23. August, bis voraussichtlich Mittwoch, 22. Dezember, gesperrt. Wie das Referat für Planen und Bauen der Stadt mitteilt, ist der Bereich zwischen Max-Planck- und Eythstraße davon betroffen. Dort finden Instandsetzungsarbeiten an den Versorgungsleitungen durch die Erlanger Stadtwerke statt. Die Arbeiten finden in mehreren Bauabschnitten statt. Info: www.erlangen.de/verkehr.
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