Frensdorfer Biolandhof Mohl bekam Besuch von Abgeordnete der Grünen Landtagsfraktion
Seit 33 Jahren Bio – erfolgreich und zufrieden
„Landwirtschaft und Umwelt im Dialog“: unter diesem Motto tourt die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen derzeit quer durch Bayern. In Frensdorf besuchten die Abgeordneten Gisela Sengl, agrarpolitische Sprecherin und Rosi Steinberger, die Vorsitzende des Umweltausschusses, gemeinsam mit dem oberfränkischen Landtagsabgeordneten Tim Pargent und der Bundestagsabgeordneten Lisa Badum den Biolandhof Mohl.
Vor 33 Jahren übernahm Hans Jürgen Mohl den Betrieb – und stellte sofort auf Bio um. „Meine erste Bio-Kultur waren Erdbeeren“, erinnert er sich. Mittlerweile bauen die Landwirte vor allem Kartoffeln an. „Wir vermarkten alle direkt im Umkreis von 15 Kilometern“, so Mohl. Die Lieferbeziehungen mit dem örtlichem Lebensmitteleinzelhandel hat sich die Familie jahrelang aufgebaut; auch an der Gründung des Bamberger Bauernmarkts war sie beteiligt. „Dass Direktvermarktung ein wichtiges Standbein für die bayerischen Betriebe ist, haben wir im Rahmen unserer Bezirketour immer wieder gesehen“, betont die Landtagsabgeordnete Gisela Sengl. „Hier lassen sich für die Landwirte oft wirklich vernünftige Preise für ihre guten Produkte erzielen.“ Gerade für die jungen Landwirte böten sich hierdurch Perspektiven und Möglichkeiten, die Betriebe weiterzuführen. Bei den Mohls geht das auf: Sohn Mario Mohl ist Landwirtschaftsmeister und will den Hof übernehmen.
Bei der ökologischen Bewirtschaftung will er bleiben – „natürlich“. Im Biobereich sind keinerlei Pestizide erlaubt; für die Bekämpfung von Schädlingen wie beispielsweise des Kartoffelkäfers bleiben dadurch oft wenige Möglichkeiten. „Früher haben uns die Rebhühner dabei geholfen, aber die zwei Paare, die es hier noch gibt, haben dieses Jahr keine Jungen“, berichtet Hans Jürgen Mohl. „Um das Artensterben aufzuhalten, müssten einfach noch viel mehr landwirtschaftliche Betriebe ökologisch wirtschaften“, betont Rosi Steinberger. Außerdem sei es wichtig, dass mehr im Biobereich geforscht werde. Aktuell gingen aber fast 90% der Forschungsgelder in die konventionelle Forschung. „Wenn wir 30 Prozent Bio erreichen wollen, müssen wir auch hier entsprechend umschichten“, fordert Sengl.
Um dem Klimawandel trotzen zu können, experimentieren die Mohls derzeit auch mit für Oberfranken neuen Kulturen, die zum Beispiel besser mit Trockenheit zurechtkommen. Aktuell wartet das erste Feld mit Kichererbsen auf die Ernte.
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