Bayreuth Landkreis: Neuer BRK-Rettungsdienststellplatz in Gefrees-Streitau in Dienst gestellt
Bayreuth/Gefrees/Streitau – In Streitau nahm das Rote Kreuz eine neuen Rettungsdienststützpunkt in Dienst. Mit diesem verbessert sich die medizinische Versorgung der Bevölkerung des nördlichen Landkreise Bayreuth und anrainende Gebieten im Notfall.
Am vergangenen Freitag (06.08.2021) nahm der BRK Kreisverband Bayreuth den neuerrichteten Rettungsdienststellplatz im Gefreeser
Ortsteil Streitau feierlich und mit kirchlichem Segen in Betrieb. Der neue BRK Rettungsdienststellplatz in Streitau trägt mit zu einer
Verbesserung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung des nördlichen Landkreises Bayreuth und der anrainenden Gebiete bei und wird seit 2017 vom BRK Kreisverband Bayreuth betrieben. Organisatorisch ist der Streitauer Rettungsdienststützpunkt der BRK Rettungswache in Bad Berneck angegliedert und täglich von 8 bis 20 Uhr besetzt.
Im vergangenen Jahr rückten die Besatzung des BRK Rettungsdienststellplatzes Streitau zu 722 Einsätzen aus. Einsatzschwerpunkte sind die umliegenden Bundes- und Staatstraßen, sowie die Bundesbahn A9. Achtzig Prozent der Einsätze des Streitauer Stützpunktes finden im Leitstellenbereich der Integrierten Leitstelle (ILS) Bayreuth/Kulmbach statt. Etwa ein Drittel davon lassen sich im Stadtgebiet Gefrees verorten. Zwanzig Prozent der gesamten Einsätze des BRK Rettungsdienststellplatzes Streitau werden für die benachbarte Integrierte Leitstelle (ILS) Hochfranken in den Landkreisen Hof und Wunsiedel bestritten.
Bereits 2017 wurde aufgrund der TRUST-III Trend- und Strukturanalyse des Instituts für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) der Ludwig-Maximilians-Universität in München die Errichtung eines Rettungsdienststandortes in Streitau empfohlen, um die Einhaltung der Hilfsfrist (Erklärung siehe Text unten) im nördlichen Landkreis zu verbessern. Insbesondere die Stadt Gefrees lag bis dahin jeweils am Rand der planerischen Hilfsfrist der benachbarten Versorgungsbereiche. Diese bisher bestehende Lücke zwischen den Rettungsdienststandorten in Bad Berneck, Fichtelberg, Kirchenlamitz, Münchberg und Stadtsteinach wurde mit dem neuen Rettungsdienststützpunkt geschlossen.
2017 konnte der, vom Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Bayreuth/Kulmbach, mit dem Betrieb des Streitauer Stellplatzes beauftragte BRK Kreisverband Bayreuth in nur kurzer Zeit Einsatzfahrzeug, Ausrüstung und Personal für den Stellplatz zu stellen. Als Standort kam nach positiver gutachterlicher Bewertung das Sportgelände in Streitau als geeignet in Betracht. Mit dem TSV Streitau konnte das Rote Kreuz ebenfalls einen wohlgesonnenen Partner hinsichtlich Unterkunft und Stellmöglichkeit finden, so dass bereits am 1. November 2017 der Interimsbetrieb aufgenommen werden konnte.
Im August 2019 erfolgte die europaweite Ausschreibung des Rettungsdienststellplatzes, denn der BRK Kreisverband Bayreuth mit seinem Konzept, seiner Leistungsfähigkeit und einer wirtschaftlichen Kalkulation für sich entscheiden konnte und als Leistungserbringung über das Ende des Interimsbetrieb am 29.02.2020 hinaus den Zuschlag erhielt. Zusammen mit dem TSV Streitau wurde darauf zügig mit dem Start einer baulichen Maßnahme zur Ertüchtigung der Räumlichkeiten für Personal und Einsatzfahrzeug begonnen. Diese konnte nun am vergangenen Freitag abgeschlossen werden.
Stellvertretender Vorsitzender des BRK Kreisverbandes Bayreuth Altlandrat Hermann Hübner hob bei der feierlichen Inbetriebnahme insbesondere seine Freude über die beispielhafte gelungene Kooperation zwischen dem Blaulichtwesen und dem Sport hervor, die in der Zusammenarbeit zwischen BRK Kreisverband Bayreuth und dem TSV Streitau zum Ausdruck kommt.
Landrat Florian Wiedemann, u.a. als Vertreter des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Bayreuth/Kulmbach anwesend, bezeichnete den neuen Rettungsstützpunkt als weiteren Meilenstein im Rettungswesen und lobte den Einsatz und das Engagement aller an der Errichtung des Stellplatzes Beteiligten für die notfallmedizinische Versorgung im nördlichen Landkreis Bayreuth.
BRK Kreisgeschäftsführer Markus Ruckdeschel machte anhand eines Rückblickes auf die Vergangenheit deutlich, dass die Sorge um die Einhaltung der Hilfsfrist in Gefrees bereits seit langem auch auf der Agenda der kommunalen Politik stand. So hatte der damalige Bürgermeister der Stadt Gefrees Arthur Peetz bereits Anfang der Achtziger die Befahrung der Gefreeser Region zur Messung der Hilfsfristeinhaltung erreicht. Mit neuen und genaueren Messmethoden konnte Jahre später im Zug des TRUST-III-Gutachtens die Problematik Hilfsfristeinhaltung erneut aufgegriffen und deutlich belegt werden. Des Weiteren hob Ruckdeschel den vorteilhaften Synergieeffekt der Versorgung für die Bevölkerung durch den neuen BRK Stützpunkt hervor. Mit dem nun in Betrieb genommenen BRK Rettungsdienststellplatzes in Streitau, der BRK Sozialstation Fichtelgebirge mit Standort in Gefrees und den Mitgliedern der ehrenamtlichen Ortsgruppe der BRK Bereitschaften in Gefrees mit ihrem Helfer-Vor-Ort(HvO)-Dienst, weiß Ruckdeschel die Gefreeser Bürgerschaft dreifach gut versorgt und sicher.
Erklärung zur Hilfsfrist: Nach Bayerischen Rettungsdienstgesetzt (BayRDG) sollen Notfälle im Versorgungsbereich einer Rettungswache in 80% der Fälle spätestens 12 Minuten nach dem Ausrücken eines Rettungswagens (o.a.) erreicht sein. Diese Hilfsfristen dienen als Planungsgrundlage.
Der BRK Kreisverband Bayreuth wünscht der Besatzung des Rettungsdienststellplatzes Gefrees/Streitau stets gute Fahrt und wohlbehaltene Rückkehr vom Einsatz.
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