In Bad Staffelstein Kurzfilm über Kelten gedreht – In Sichtweite zum Staffelberg fanden aufwändige Aufnahmen statt
LICHTENFELS/BAD STAFFELSTEIN (10.08.2021). Wie lässt sich eine Kultur, die vor mehr als 2000 Jahren den Staffelberg besiedelte, für heutige Generationen zugänglich machen? Diese Frage versucht gerade ein Team von App-Entwicklern, Filmern, Museumsplanern und 3-D-Technikern zu beantworten. Eine Gruppe von Darstellerinnen und Darstellern aus einem Münchner Geschichtsverein schlüpfte dabei in die Rolle(n) der Kelten. Im Rahmen der aufwändigen Dreharbeiten wurden dabei verschiedene Lebensszenen vor einer Grünwand inszeniert. Das Prägen von Münzen ebenso wie das Zubereiten einer Mahlzeit oder Szenen am Markt oder vor dem Zangentor am Staffelberg wurden nachempfunden. Damit alles lebensecht und lebensnah dargestellt werden kann, sind viele Details wichtig: die Kleidung aus gewebtem Leinen, Gewandspangen, die archäologischen Funden aus genau dieser Zeit nachempfunden wurden, getöpfertes Geschirr mit Verzierungen, die die Kelten zu dieser Zeit verwendeten, geschmiedete Messer und Schwerter. Dass nicht nur das Equipment, sondern auch die Gesamtinszenierung passte, dafür sorgte Dr. Markus Schußmann. Als leitendender Archäologe war er auch für die Grabung rund um das Zangentor am Staffelberg verantwortlich. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt in der Keltenzeit. Die gefilmten Alltags-Situationen sind den heutigen dabei gar nicht unähnlich. Wie vor 2000 Jahren, werden auch heute Speisen in getöpferten Gefäßen serviert, auch heute zeigt der Hals- und Armschmuck häufig die Bedeutung oder den finanziellen Spielraum der Träger/innen an und auch heute gibt es noch Märkte, auf denen Händler ihre Ware feilbieten. Damit die Szenen in die damalige Lebenswelt passen, werden Landschaft und Dorfstrukturen konstruiert und im Nachhinein hinter die Spielszenen gelegt, erläuterte das Film-Team. Der kleine Filmspot ist Teil der Aufbereitung all der Informationen und Erkenntnisse, die im Rahmen der Grabung am Zangentor gewonnen wurden, und wird voraussichtlich im nächsten Jahr vorgestellt. Heidi Bauer
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