Stadt Ebermannstadt informiert: Wegebau zum Quellsammelschacht der Stadtwerke Ebermannstadt in der Gemarkung Gasseldorf

Gestern veröffentlichten wir einen Offenen Brief des Bundes Naturschutz zum Thema Wegebau der Stadtwerke Ebermannstadt in Gasseldorf. Hier ist die Stellungnahme der Stadt Ebermannstadt:

Wegebau zum Quellsammelschacht der Stadtwerke Ebermannstadt, Fl.Nr. 473, Gemarkung Gasseldorf

Die Maßnahme „Wegebau zum Quellsammelschacht – Fl.Nr. 473, Gemarkung Gasseldorf wird von den Stadtwerke Ebermannstadt durchgeführt.

Hintergrund:

Die Quelle Gasseldorf liefert jährlich über 50% des Wasserbedarfs für unsere Bürgerinnen und Bürger im Ortsteil Gasseldorf.

Der Beton-Quellsammelschacht zur Trinkwassergewinnung an der Quelle Gasseldorf ist dringend sanierungsbedürftig. Zur Anlieferung und Installation des neuen Quellsammelschachtes wird eine Anfahrtsmöglichkeit für Schwerlastverkehr notwendig. Unter anderem müssen an die Quellfassung mindestens ein Bagger und ein LKW mit 6 – 12 Tonnen für Aufgrabungszwecke und ein neuer PE-Quellsammelschacht mit einem Gewicht von ca. 2 Tonnen und einem Durchmesser von 2,70 Meter geliefert werden.

Planungsphase und Trassenverlauf:

Um nicht leichtfertig eine unzureichende Lösung zu finden, wurden über mehrere Monate (seit September 2020) Planungen seitens der Stadtwerke zusammen mit dem Wasserwirtschaftsamt Kronach (WWA Kronach), der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Forchheim (UNB Forchheim) und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg (AELF Bamberg) durchgeführt.

  1. Anfangs wurde im Winter 20/21 eine Trasse geplant, die zunächst im Bereich des Hohlweges, später aber auf einer neuen, teilweise „aufzuhauenden“ neuen Trasse verlaufen wäre. Da diese Trasse aber oberhalb des Quellsammelschachtes verlief, wurde aus wasserwirtschaftlicher Sicht diese Lösung verworfen.
  2. Als weitere Trasse wurde eine Lösung als kürzester Weg geprüft. Dieser hätte eine neue Trasse bedingt, wäre sehr steil verlaufen und hätte den Quellhorizont unterhalb des Quellsammelschachtes durchkreuzt. Auch diese Lösung wurde verworfen.
  3. Schließlich wurde der heute sichtbare Trassenverlauf gewählt.

Gründe:

  • Auf ganzer Länge wird eine bereits vorhandene Trasse genutzt, die wohl schon beim ursprünglichen Bau des Quellsammelschachtes verwendet wurde.
  • Die Trasse verläuft nicht oberhalb des Quellsammelschachtes und stört die Trinkwassergewinnung nicht. Auch verläuft sie deutlich oberhalb des Quellhorizontes und muss ihn nicht kreuzen.
  • Die Eingriffe in den Baumbestand wurden möglich minimiert (3-4 Bäume im Hohlwegbereich sowie eine stärkere Eiche, mehrere Fichten, jüngere Bäume und Sträucher im oberen Bereich mussten weichen.).

Durchführung eines förmlichen Rodungsverfahrens

Da die Trasse teilweise Schutzwaldbereiche berührte, wurde wie gesetzlich vorgeschrieben ein förmliches Rodungsverfahren durch das AELF Bamberg durchgeführt, obwohl letztlich nur wenige Bäume tatsächlich gefällt werden mussten.

Dabei wurden die UNB Forchheim, das WWA Kronach und die Stadt Ebermannstadt beteiligt. Bei der Trassenführung wurde die schonendste Variante gewählt. Der Naturschutz wurde berücksichtigt. Da es sich um ein FFH-Gebiet und ein SPA-Gebiet handelt, wurden zwei Verträglichkeitsabschätzungen erstellt, die feststellten, dass das Vorhaben mit dem Schutzzweck bzw. den Erhaltungszielen verträglich ist.

Die unterhalb, befindlichen Flächen waren schon immer im Bereich der Wasserschüttungen der Quellhorizonte im Hangbereich. Der Hohlweg, in dem sich die im Video festgehaltenen Wasserrinnsale bewegten, hat ebenfalls schon vorher existiert.

Hinweis: Die Herrichtung des Weges ist noch im Gange. Maßnahmen zur Wasserabführung sind Bestandteil der Wegebaumaßnahme.

Christiane Meyer
Bürgermeisterin