Dachstuhlbrand in Röttenbach – Aufwendige Nachlöscharbeiten
Wohnhausbrand in Röttenbach
Am Samstag, den 30. Juli 2021 um 12 Uhr mittags kam es im Gewerbegebiet in Röttenbach zum Brandausbruch in einem Wohnhaus. Der gemeldete Zimmerbrand dehnte sich rasch auf den gesamten Dachstuhl des Einfamilienhauses aus und zerstörte nahezu alles.
Die beiden sich zu dieser Zeit im Haus befindlichen Bewohner unternahmen noch eigens Löschversuche, mussten die Räumlichkeiten jedoch rasch verlassen. Sie alarmierten die Feuerwehr über den Notruf 112. Als die Kräfte aus Röttenbach und Hemhofen-Zeckern eintrafen, wurden aufgrund der ausgedehnten Lage sofort weitere Einheiten der Feuerwehr nachgefordert, unteranderem eine zweite Drehleiter, die von der Ständigen Wache aus Erlangen kam.
Nach und nach trafen die nachalarmierten Stellen ein. Die Feuerwehr Baiersdorf brachte die erste Drehleiter in Stellung, um eine gezielte Brandbekämpfung am Dachstuhl einzuleiten. Zudem setzte die Feuerwehr die ersteintreffenden Atemschutzgeräteträger zur Brandbekämpfung ein. Neben den Löscharbeiten wurden die beiden Bewohner betreut und zur medizinischen Versorgung dem Rettungsdienst übergeben. Einer der Beiden kam vorsorglich mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung und zur weiteren Untersuchung in ein naheliegendes Krankenhaus. Zwei Rettungswagen und ein Notarzt waren an der Einsatzstelle, die durch den Einsatzleiter des Rettungsdienstes koordiniert und eingeteilt wurden.
Nachdem das Feuer unter Kontrolle war, sorgten Baufachberater des Technischen Hilfswerks aus Baiersdorf für die Untersuchung der Statik, um den sicheren Zugang zum Gebäude zu überprüfen. Im weiteren Verlauf konnten die gezielten Löscharbeiten weitläufiger Glutnester im Obergeschoss durchgeführt werden. Durch die hohe Brandlast an Einrichtungsgegenständen lag die Priorität vor, ausreichende Reserve an Atemschutzgeräteträgern zu bilden, die mit einer Einsatzzeit von 20-30 Minuten fortlaufend ausgetauscht werden mussten. Auch das Wechselladefahrzeug des Landkreises Erlangen-Höchstadt wurde mit dem Abrollbehälter Atemschutz / Strahlenschutz (AB-AS) hinzugezogen. Dieses Fahrzeug des Katastrophenschutzes ist in Herzogenaurach stationiert. Hier sind neben verschiedenster Messtechnik auch Atemschutzgeräte und Material zur Rückführung kontaminierter Ausrüstung verlastet. Einige verfügbare Einsatzkräfte wurden dementsprechend mit Pressluftatmern und Masken des Landkreises versorgt und konnten somit ebenso kurzfristig zum Einsatz gebracht werden.
Mit der Bildung von zwei Einsatzabschnitten der Brandbekämpfung in Absprache zwischen der Einsatzleitung und Führungskräften der Kreisbrandinspektion – unter anderem Kreisbrandrat Matthias Rocca – wurden in wiederkehrenden Lagebesprechungen neue Maßnahmen getroffen. Umliegende Feuerwehren wurden fast stündlich nachalarmiert, um ausreichend Einsatzkräfte mit schwerem Atemschutz heranzuschaffen. Einsatzleiter war Kommandant der Feuerwehr Röttenbach, Sebastian Beck.
Eine ortsansässige Zimmerei leistete dankenderweise Hilfe mit einem Kran, an dem eine Schuttmulde an das Obergeschoss befördert werden konnte. Hierdurch wurde Brandschutt ins Freie verbracht, um sämtliche Glutnester im Brandgut gründlich ablöschen zu können.
Nach über sechs Stunden Einsatzdauer reduzierte man die Einheiten der Feuerwehr, samt erschöpfter Atemschutztrupps, die nach und nach an Ihre Standorte zurückkehren konnten. Nach Absprache mit allen Führungskräften, stellt die örtliche Feuerwehr aus Röttenbach eine Nachtwache vor Ort, um die weiterhin hohe Brandlast ständig zu kontrollieren und ein Wiederaufflammen zu verhindern. Bis zum Sonntagmorgen wird die Feuerwehr eingebunden sein.
Im Einsatz waren über 120 ehrenamtliche Feuerwehrfrauen und -männer, über 50 Atemschutzgeräteträger wurden über Stunden hinweg eingesetzt. Dazu noch Kräfte von THW und Rettungsdienst. Die Polizei sowie der Kriminaldauerdienst nahmen die Ermittlungen der genauen Brandursache vor Ort auf.
Die Einsatzleitung wurde durch die Unterstützungsgruppe Feuerwehr-Einsatzleitung mit einem Mannschaftstransportwagen vor Ort installiert. Hier kam verschiedenes Material zur Lagedarstellung und Kommunikation zum Einsatz und diente als Anlaufstelle für Lagebesprechungen.
Eingesetzte Feuerwehren:
Röttenbach, Hemhofen-Zeckern, Baiersdorf, Adelsdorf, Höchstadt/Aisch, Erlangen, Dechsendorf, Untermembach, Großenseebach, Kleinseebach, Herzogenaurach, sowie Führungskräfte der Kreisbrandinspektion.
Neben Getränken wurden die Einsatzkräfte von Anwohnern, als auch einem naheliegenden Supermarkt im Nachgang dankend verpflegt.
Bericht: KBM Sebastian Weber
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