Erlangen/Neunkirchen: „Rettet den Reichswald“-Kundgebung am 18.07.2021
Auch die BN-Ortsgruppe Neunkirchen am Brand war an der BN-Kundgebung „Rettet den Reichswald“ mit zwei aktiven Mitgliedern des Vorstandes vertreten. Sandra Kramps und Dirk Petersen starteten mit vier Mitgliedern der Erlanger Ortsgruppe am 18.07. um 09:00 Uhr am OBI-Kreisel mit dem Fahrrad zu einer der sechs Radsternfahrten. Auf schönen Reichswald-Fahrradwegen ging es über Tennenlohe, Buchenbühl, Ziegelstein und Erlenstegen nach Mögeldorf zur Kundgebung am Schmausenbuck. Zu Beginn der Radtour erläuterte Dr. Rainer Hartmann, BN-Vorsitzender in Erlangen, den beträchtlichen Flächenfraß südlich des Exerzierplatzes für das Max-Planck-Institut und universitäre Einrichtungen. Bei tollem Sonntagswetter kamen rund 300 Teilnehmer zusammen, um sich mit den vielen Bürgerinitiativen zum Schutz des Reichswaldes zu solidarisieren.
Prof. Dr. Hubert Weiger, langjähriger Bundesvorsitzender des BUND und Vorsitzender des BN Bayern, wies auf die enorme Bedeutung des Reichswaldes, der grünen Lunge und Klimaanlage der Metropolregion hin. Gerade in Zeiten eines immer schneller und intensiver voranschreitenden Klimawandels und in Folge überhitzter Innenstädte wird die Bedeutung von Wäldern noch steigen.
Genau wie in den 70er Jahren, so Weiger, als der Reichswald noch keinen Bannwald-Status besaß, gefährden ihn auch heute wieder viele (Infrastruktur-)Vorhaben. Für ICE-Werk, Sandabbau, Stromtrassen, Flughafen-Nordanbindung, Autobahnausbau und PKW-Parkplatzvorhaben etc. sind viele hundert Hektar Bannwald ernsthaft gefährdet. Trotz des höheren Schutzstatus mangelt es an geeigneten Managementplänen und Umsetzungs-/Überwachungskapazitäten, da die Behörden personell zu schwach ausgestattet sind. Richard Mergner, der BN-Landesvorsitzende, plädierte für eine faire, sozial-ökologische Wende in Bayern und äußerte großes Unverständnis, dass der bayerische Ministerpräsident Söder beim vorgelegten Klimaschutzgesetz auf Zeit spiele.
Viele Bürgerinitiativen berichteten danach von ihrer Arbeit im Kampf gegen die bereits genannten großflächigen Eingriffe. Gegen 14 Uhr ging es dann, unterbrochen durch eine verdiente Einkehrpause in Erlenstegen, wieder zurück nach ER bzw. Kleinsendelbach und Neunkirchen. Insgesamt kamen an dem interessanten und schönen Tag rund 60 Fahrradkilometer zusammen. Text: Dirk Petersen
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