Verein „Nationalpark Steigerwald e.V.“ hielt Mitgliederversammlung mit Neuwahlen

Mitgliederversammlung mit Neuwahlen des „Verein Nationalpark Steigerwald e.V.“ Foto: Thomas Vizl
Mitgliederversammlung mit Neuwahlen des „Verein Nationalpark Steigerwald e.V.“ Foto: Thomas Vizl

Dr. Liebhard Löffler wieder 1.Vorsitzender des Nationalparkvereins

Die Mitgliederversammlung des Vereins Nationalpark Steigerwald e.V. hat ihren Vorstand neu gewählt und zeigt dabei Kontinuität. Der 1. Vorsitzende Dr. Liebhard Löffler, der 2. Vorsitzende Florian Tully und die 3. Vorsitzende Ingrid Michel, der Schatzmeister Winfried Zeck und der Schriftführer Erich Helfrich wurden in ihrem Ehrenamt bestätigt. Großes Interesse fand die Aufgabe des Beirates. 12 Beiräte wurden gewählt. Damit wurde die mögliche Höchstzahl erreicht.

„Die Attraktivität des Nationalparkvereins ist stark“, freut sich Löffler und betont, dass der Verein in letzter Zeit einen Mitgliederzuwachs von 1300 auf über 1400 Waldschützer erreicht habe. Die steigende Begeisterung für intakte Wälder spiegle sich auch in einer aktuellen Umfrage wieder, wonach 75 Prozent der Befragten in der Region den Nationalpark im Steigerwald befürworten.

Den Einsatz des Nationalparkvereins würdigte der Gastredner Prof. Dr. Thomas Foken Mikrometeorologe und Autor mehrerer Lehrbücher in seinem Referat zum Thema „Klimawandel im Steigerwald“. Er schilderte, wie sich in jeder Höhenschicht ein neues Ökosystem befindet und wie sich die Ökosysteme durch den Klimawandel verändern. Sein Fazit: “ Es darf kein „Weiter so“ geben. Unsere Ökosysteme machen nicht mehr mit. Sie sind in Gefahr“.

Naturnahe Laubwälder insbesondere alte Buchenwälder, in denen sich die Waldnatur entwickeln darf, seien stabil und Verbündete im Kampf gegen die Klimaerwärmung. Je naturnaher die Wälder seien, wie sie im Steigerwald noch zu finden sind, desto widerstandsfähiger würden sie sich gegen Wetterextreme, wie langanhaltender Starkregen, Überschwemmungen, lange Hitze- und Trockenperioden, starke Stürme und Spätfröste, erweisen. Weil das Blätterdach von Naturwäldern nicht aufgelichtet und der Waldboden nicht durch schwerste Erntemaschinen verdichtet wird, nehmen Naturwälder bei Starkregen das Wasser wie ein Schwamm auf. Naturwälder seien die besseren Kohlenstoffspeicher, weil Totholz zu Humus werden darf und die Laubbäume richtig alt werden und lange Zeit sehr aktiv Kohlenstoff speichern dürfen. Alte Wälder seien im Gegensatz zu anderen kurzlebigen Lebewesen im Alter schwungvoll und leistungsstark. Bäume benötigen jedoch viel Zeit zum Wachsen. Der Appell des Wissenschaftlers zum Umdenken: „Wir Menschen müssen unsere Treibhausemissionen kurzfristig und deutlich herunterfahren“.

Der Vorsitzende dankte allen Mitgliedern und Akteuren für ihr großes Engagement und schloss mit dem Hinweis, dass wir von den nächsten Generationen nicht daran gemessen werden, wie viele Millionen Euro durch Holzeinschlag in den Staatswäldern erzielt wurden, sondern ob es uns gelungen ist, unsere Naturschätze zu bewahren.

Dr. Liebhard Löffler