Die Kasberger Linde erhält eine neue Stütze
Auf Anregung der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt wurde über den Landschaftspflegeverband Forchheim das Stützgerüst der Kasberger Linde erneuert.
Die Kasberger Linde, die verschiedentlich auch als Kunigundenlinde oder Franzosenlinde bezeichnet wird, ist nach unterschiedlichen Schätzungen 600 bis 1000 Jahre alt. Sie gehört damit vermutlich zu den 10 ältesten Linden in Deutschland. Wegen Ihres Alters und urigem Aussehen ist die Linde überregional bekannt. Auch geschichtlich ist sie bedeutsam. In der Nähe des Baumes wurden im Mittelalter vermutlich Gerichtstage abgehalten.
Seit bald fünf Jahrzehnten ist diese Sommer-Linde (Tilia platyphyllos) über das Landratsamt als Naturdenkmal geschützt. Etwa zur gleichen Zeit erhielt sie das Stützgerüst aus Metallstangen, welches bis vor wenigen Tagen noch die Linde zusammen hielt.
Die alten Metallstützen waren inzwischen aber in die Jahre gekommen, teilweise in Stamm und Hauptast eingewachsen und erfüllten ihre Funktion nicht mehr. Durch die Verlagerung des Schwerpunktes des Hauptastes hatten sich 2 Stützen bereits bedenklich geneigt, so dass jederzeit mit einem Bruch des Hauptastes gerechnet werden musste. Das hätte auch das Ende dieses Baumes bedeutet.
Auf Anregung der UNB und des Naturschutzwächters Georg Zeisler hat daher der Landschaftspflegeverband eine Sanierung beantragt und durch die Regierung Oberfranken bewilligt bekommen. Durchgeführt haben die Arbeiten die Baumpflegefirma Wunderbaum aus Stöckach/Igensdorf zusammen mit der Valta-Metallbearbeitung-GmbH nach einem Konzept vom Technischen Büro Eibner aus Obermichelbach.
Im Gegensatz zu den unflexiblen Stützen wird der Hauptast über ein Dreibein aus Metall beweglich aufgehängt, so dass künftige Änderungen der Massen und Schwerpunkte besser ausgeglichen werden können und auch der Baum selbst durch Wachstum besser reagieren kann.
Die Maßnahme kostet knapp 20.000 Euro und wird mit 70% aus staatlichen Mitteln über die Regierung gefördert.
Sie dient vor allem dem Erhalt des Baumes, der hierdurch weiterhin als Lebensraum für xylobionte Käfer, rindenbewohnende Flechten- und Moosarten, Holzpilze, höhlenbrütende Vogelarten und Fledermäuse zur Verfügung steht.
Andreas Niedling
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