Umweltstation Weismain bietet Komposter aus regionalem Käferholz

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50-prozentiger Zuschuss für die Anschaffung: Der Landkreis Lichtenfels fördert weiterhin die Kompostierung im eigenen Garten

Seit vielen Jahren fördert der Landkreis Lichtenfels die Anschaffung eines Komposters für den eigenen Garten. Nun gibt es noch ein „Zuckerl“ obendrauf: Vor dem Hintergrund des riesigen Käferholz-Einschlags in der Region hat sich die Umweltstation des Landkreises überlegt, einen einfach aufzustellenden und trotzdem robusten Holzkomposter selbst zu entwerfen und für interessierte Bürgerinnen und Bürger anzubieten.

Der Komposter besteht aus lokal eingeschlagenem Holz, das in einem hiesigen Sägewerk zu Bohlen aufgesägt und von der Berufsintegrationsklasse der Staatlichen Berufsschule Lichtenfels fertig zugeschnitten wurde. Der Holzkomposter ist einen Meter breit, einen Meter tief und einen Meter hoch. Er besteht aus 28 Kanthölzern, die einfach ineinander gesteckt werden und nicht mehr verschraubt werden müssen. Der Komposter kann somit in fünf Minuten aufgestellt werden.

Die Umweltstation des Landkreises Lichtenfels in Weismain gibt diese Komposter zum Preis von 80 Euro an interessierte Bürgerinnen und Bürger ab. Wer einen Holz-Komposter erwerben möchte, ruft am besten vorher unter der Telefonnummer 09575/921455 in der Umweltstation an. Die Ausgabe erfolgt direkt im Kastenhof in Weismain, Kirchplatz 11.

Das Besondere dabei ist: Landkreis-Bürgerinnen und Bürger erhalten per Antrag eine Förderung von 50 Prozent auf die Anschaffungskosten. Diese Förderung gibt es auch auf andere Komposter, sie ist aber auf maximal 50 Euro begrenzt. Dazu ist die Originalrechnung und der Antrag beim Sachgebiet Abfallwirtschaft im Landratsamt Lichtenfels einzureichen.

Der Antrag ist im Internet auf den Seiten Landkreises (www.lkr-lif.de) unter „Zuschüsse im Abfallwesen“ zu finden (Landkreis Lichtenfels, Oberfranken, Bayern | Abfallwirtschaft (lkr-lif.de) am besten in der Suchfunktion „Komposter“ eingeben). Für die Bezuschussung der Holzkomposter haben der Kreis- und Umweltausschuss des Landkreises eigens die Förderrichtlinie geändert. Bis dato wurden Holzkomposter nur mit max. 25 Euro gefördert.

Informationen rund ums Kompostieren

Die Umweltstation hält übrigens auch weitere Informationen rund ums Kompostieren und ums Gärtnern allgemein bereit. Kreisfachberater Michael Stromer, der die Idee für den Landkreis-Komposter ausgedacht hat, erläutert, dass zum richtigen Kompostieren eigentlich mindestens zwei Behälter gehören: In einen Behälter wird laufend eingefüllt, im anderen wird die zirka einjährige Ruhe- und Rottephase durchlaufen.

Ist aus dem Kompost krümelige Erde geworden, wird der Humus entnommen und als „schwarzes Gold“ mit wertvollen Nährstoffen dem Garten wieder zugeführt. Aus praktischen Gründen hat sich sogar ein dritter Behälter bewährt, in den der Kompost zwischendurch aus dem Behälter 2 umgesetzt werden kann, um so eine gleichmäßige Rotte zu gewährleisten. Wer also Platz hat, für den bietet sich ein Dreikammer-System an.

„Wichtig ist, dass der Kompost nicht austrocknet“, so der Kreisfachberater, da die unzähligen fleißigen Klein- und Kleinstlebewesen für ihre Zersetzungsarbeit Feuchtigkeit brauchen. Daher bietet sich für die Rottephase die Abdeckung mit Boden, Laub oder einfach Papier oder Pappe an. In trocken-heißen Phasen sollte der Kompost sogar gegossen werden. Dabei gilt: Je durchmischter und feiner das eingefüllte Material ist, desto besser. Und desto mehr Freude und weniger Sieb-Aufwand hat man später beim Entnehmen des fertigen Düngers.

Neben den Gartenabfällen wie Rasen- und Strauchschnitt (natürlich gehäckselt) eignen sich auch alle Reste der Obst- und Gemüseverwertung, Kaffee- und Teesatz, Eierschalen, Laub und Sägemehl. Fleisch und Wurst, Gesalzenes, stark chemisch Behandeltes und alles, was Ungeziefer wie Ratten anzieht oder die Tätigkeit der zersetzenden Mikroorganismen zum Erliegen bringt, hat natürlich im Kompost nichts verloren.

Im Naturgarten ist der Kompost ein unverzichtbares Bindeglied in der Kreislaufwirtschaft. Und so freut sich Michael Stromer, dass in den meisten Gärten im Landkreis Lichtenfels die Kompostecke ein selbstverständliches Element ist und viele Gartenbesitzerinnen und -besitzer auch sehr bewusst damit umgehen.