Stegaurach ist Vorreiter in Sachen warmweißer LED-Beleuchtung
Die Ortsbeleuchtung der Gemeinde Stegaurach wird Schritt für Schritt auf LED umgestellt. Insgesamt 600 Leuchten für rund 200.000 Euro werden erneuert, um die Gemeinde auf nachhaltige Weise zu beleuchten und Strom zu sparen. Um nächtliche Lebensräume zu schützen, soll zudem mindestens warmgelbes und kein Licht mit hohem blauen Farbanteil verwendet werden. Allein die Durchgangsstraßen wurden auf hellweißes Licht umgestellt.
Bei einem Pressetermin innerhalb der Themenwoche Strom, die noch bis 25.07.2021 läuft, besichtigten die Bürgermeister der Gemeinde Stegaurach Thilo Wagner, Bernd Fricke und Werner Waßmann die neuen LED-Laternen im Mühlendorfer Neubaugebiet „Am Steinig II“. Sie zeigten sich sehr angetan von der stromsparenden, zweckdienlichen und sogar stimmungsvollen Beleuchtung in dem Neubaugebiet.
Als wohl erste Kommune im Landkreis Bamberg diskutierte die Gemeinde Stegaurach bei der Einführung von LED-Beleuchtung auch den schädlichen Einfluss von kaltem Licht mit hoher Kelvinzahl. Bei dieser Art der Straßenbeleuchtung wäre zwar die Einsparung bei den Energiekosten am höchsten, doch habe das helle Licht viele negative Einflüsse, z.B. für den Biorhythmus des Menschen, so Bernd Fricke.
Durch einen gut besuchten Vortrag über den „Schutz und Nutzen nächtlicher Lebensräume“ von Sabine Frank, beim Landkreis Fulda zuständig für den Sternenpark im Biosphärenreservat Rhön, wurde dem Gemeinderat klar, dass der Einfluss des Lichts sehr massiv sein kann. Frank machte deutlich, dass viele Insekten, Vögel und andere Tiere in ihrer Orientierung und Fortpflanzung von dem hellen blauen Licht stark gestört würden. Ein Übriges täten eine falsche Beleuchtung, die statt der Straßen und Wege Hecken und Fassaden anstrahlt. So entschied sich der Gemeinderat Stegaurach nicht nur in Richtung Klima-, sondern auch pro Artenschutz: Man wolle künftig „weitgehend Leuchten mit einer Kelvinzahl zwischen 1800 und 2700 anschaffen“.
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