Bayreuther MdL Gudrund Brendel-Fischer: „Junglehrkräfte in Oberfranken behalten“
Wie die Bayreuther Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer mitteilt, erreichen sie aktuell wieder vermehrt Hilferufe von jungen Lehrkräften an Grund- und Mittelschulen, die nach ihrem Vorbereitungsdienst in Oberfranken in einen anderen Regierungsbezirk versetzt werden. Dass dies in den letzten Jahrzehnten die Regel war, lag an den weitaus höher steigenden Schülerzahlen in Südbayern, aber auch daran, dass in Bayreuth und Bamberg mehr Lehrernachwuchs ausgebildet wurde als in Oberbayern. „Heute haben wir eine andere Situation. Oberfranken hat bei der demografischen Entwicklung nahezu einen Turnaround hingelegt und erfreulichen Schülerzuwachs“, sagt Brendel-Fischer. Allerdings räumt sie ein, dass die Staatsregierung natürlich auf eine bedarfsorientierte Verteilung der Kapazitäten achten muss.
Insbesondere junge Lehrkräfte, die bereits eigenen Nachwuchs haben, treffe eine unfreiwillige Versetzung teilweise hart, nämlich dann, wenn es sich um eine nicht täglich fahrbare Strecke handelt und ein Zweitwohnsitz erforderlich wird.
Die Abgeordnete, Mitglied im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags, hat sich deshalb an den zuständigen Staatsminister Prof. Dr. Michael Piazolo gewandt und ihn um wohlwollende Unterstützung gebeten. Brendel-Fischer sieht vor allem die Gefahr, dass, wie in den letzten Jahren immer wieder geschehen, frisch ausgebildete Grundschul- und Mittelschullehrkräfte ihre berufliche Zukunft an nahegelegenen Schulen in Sachsen und Thüringen finden. Den Vorwurf, wir hätten einen eklatanten Lehrermangel, weist Brendel-Fischer zurück: „Wir haben genügend Köpfe, allerdings arbeiten sehr viele Lehrkräfte in Teilzeit mit niedrigem Stundeneinsatz. Meiner Meinung nach müsste die familienbedingte unterhälftige Teilzeit stärker an das Alter der zu betreuenden eigenen Kinder angepasst werden“, sagt sie. „Wir brauchen mehr Lehrerinnen und Lehrer, die mindestens 14 Wochenstunden unterrichten, um unsere Klassenleitungen gut abdecken zu können“.
Danke der Frau Brendel-Fischer, endlich mal jemand der sich diesem, auch allgemein im öffentlichen Dienst herrschendem Problem, annimmt. Es kann doch nicht angehen, dass junge Familien so auseinandergerissen werden. Es ist doch teilweise unzumutbar, täglich zwei Stunden und mehr zu fahren, um allem gerecht zu werden. Wo bleibt da die Vereinbarkeit Familie und Beruf?