HWK Oberfranken: „Bayreuth bleibt Schaufenster für die Digitalisierung des Handwerks“
Bisheriges Kompetenzzentrum Digitales Handwerk (KDH) wird als eigenständiges Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk (MDH) fortgesetzt
Die Kennzahlen und Erfahrungen haben überzeugt: Die Arbeit des Kompetenzzentrums Digitales Handwerk (KDH), dessen Förderzeitraum Ende Juni 21 ausgelaufen ist, wird weitergeführt – aufgewertet als eigenständiges Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk (MDH) und mit weiteren Partnern. „Damit können wir unser erfolgreiches Wirken der vergangenen fünfeinhalb Jahre fortsetzen und weiter vor Ort die Digitalisierung der Betriebe und auch der Aus- und Weiterbildung vorantreiben“, freut sich Dipl.-Ing. Johanna Erlbacher, die seit 2016 Projektleiterin für das an der Handwerkskammer für Oberfranken angesiedelte Schaufenster Fertigung und Automatisierungstechnologien war. Das MDH, das Teil des Netzwerks Mittelstand-Digital ist, setzt nahtlos an und ist seit 1. Juli 2021 aktiv, die erste Förderperiode läuft bis 30. Juni 2024.
Das neue MDH hat sich für diese Förderperiode bereits Ziele gesetzt und Themen identifiziert. So wurden aus den Ergebnissen des fünf Jahre umfassenden Projektzeitraums des KDH und der Analyse des weiteren Unterstützungsbedarfs der Gewerbegruppen des Handwerks vier strategische Themenbereiche („Smart4Future“) formuliert, die jetzt im eigenständigen Zentrum bis 2024 vorangetrieben werden sollen – Smart Work/Education, Smart Production, Smart Solution und Smart Living. „Als Schaufenster Bayreuth, das sich schon in den vergangenen Jahren vor allem um die Fertigungsprozesse und Automatisierungstechnologien und um den schnellen Transfer der gewonnen Erkenntnisse in die Aus- und Weiterbildung gekümmert hat, werden wir vor allem in den Bereichen Smart Production und Smart Work/Education tätig sein“, erklärt Oliver Eismann, der gemeinsam mit Tino Barnickel als Projektmitarbeiter das MDH-Schaufenster Bayreuth abbildet.
Zu den wichtigsten Themenbereichen des Schaufensters Bayreuth wird daher auch wieder die additive Fertigung gehören. „Wir weiten das Angebot in den kommenden Monaten sukzessive aus und werden zum Beispiel die Metallbearbeitung (Metall-3D-Druck) neu integrieren“, sagt Eismann.
Außerdem widmet sich das Schaufenster den Komplexen Robotik/digitale Assistenzsysteme, Anwendungen mit erweiterten und virtuellen Realitäten (Augmented Reality/AR, Virtual Reality/VR) im Handwerk und vernetzten ERP-Lösungen für das Handwerk. Im Bereich Smart Work/Education wird eine große Ausbilderkonferenz im Herbst 2022, bei der Bildungseinrichtungen aus ganz Deutschland ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Bayreuth schicken, ein Meilenstein beim Wissenstransfer sein. „Bei dieser zeigen wir in den Werkstätten der Handwerkskammer für Oberfranken in der Praxis, wie digitale Tools in die Ausbildung des handwerklichen Nachwuchses und natürlich auch in die Qualifizierung und Weiterbildung von Fachkräften integriert werden können.“
MDH mit noch breiterem Angebot
Mit dem Übergang des ehemals KDH in das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk wird das Angebot des Förderprojekts für die Digitalisierung des Handwerks noch breiter aufgestellt und demUmstand Rechnung getragen, dass nach der erfolgreichen Sensibilisierungsphase nun noch mehr Informations-, Umsetzungs- und Qualifizierungsangebote von Nöten sind. Und: Das MDH wird noch intensiver und schneller neue Technologien in den Beratungs- und Unterstützungsprozess der Handwerksbetriebe integrieren. „Wir haben als neues Bindeglied zwischen Wissenschaft und Praxis einen von uns Maschinenraum genannten Part geschaffen, in dem gemeinsam mit allen Partnern Ideen, Lösungsansätze und Angebote entwickelt und umgesetzt werden“, erklärt Tino Barnickel.
Neue Demonstratoren, Ausbau des Innovationspfades
Das Schaufenster Bayreuth des MDH hat das Maßnahmenpaket für die kommenden drei Jahre schon geschnürt und die nächsten Schwerpunkte bereits festgelegt. „Wir setzen die Digitalisierung des oberfränkischen und des gesamten süddeutschen Handwerks weiter fort und werden vor allem neue Demonstratoren einbinden und den digitalen Innovationspfad weiter ausbauen. Das sind die Hilfestellungen, die direkt und mittelbar ins Handwerk eingehen und daher enorm erfolgreich sind – für uns als Zentrum und für die Betriebe.“
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