Wiesenttal (Landkreis Forchheim): Erst „rollend“ dann „sitzend
WIESENTTAL. Mit sage und schreibe 21 Tagesordnungspunkten war es geradezu eine Marathonsitzung für die Mitglieder des Bau-, Grundstücks- und Umweltausschusses des Marktgemeinderats die sie zunächst „rollend“ dann „sitzend“ absolvieren mussten.
Der erste Ortstermin fand auf einer Brücke der Ortstraße in Draisendorf statt. Hier war es keine Frage, dass das marode Brückengeländer erneuert werden muss. Weiter ging es nach Wüstenstein. An der Kreisstraße in Wüstenstein von Richtung Draisendorf kommend bis zur Kreuzung der Staatsstraße 2186 in Richtung Siegritzberg wird der Landkreis seine Kreisstraße bald ausbauen. Die Gemeinde Wiesenttal will daher ab der Ortseinfahrt von Draisendorf kommenden im Zuge des Straßenausbaus einen Gehsteig entlang der Kreisstraße bis zur Kreuzung der Staatsstraße mit bauen. Die Grundstücksverhandlungen mit den Anliegern wurden bereits erfolgreich geführt. Der Grund auf dem der rund 50 Meter lange und einen bis eineinhalb Meter breite asphaltierte Gehsteig gebaut werden soll gehört aber größtenteils dem Landkreis, den dieser aber bis auf die Vermessungskosten kostenlos an den Markt abgeben wird. Nun sollen von Baufirmen und dem Stromversorger Angebote für den Gehsteigbau und eine zusätzliche Straßenleuchte in diesem Bereich eingeholt werden. Über staubige Feldwege bewegte sich dann der Fahrzeugtross der Räte und Verwaltungsmitarbeiterinnen mitten in die Gößmannsberger Flur auf der Gemarkung Wüstenstein auf einem öffentlichen Feld- und Waldweg, der eher einer Wiese als eine Fuhre glich. Ein Teilstück dieses noch öffentlichen Weges, der in einem Getreidefeld endet, will ein Landwirt von der Gemeinde kaufen da ihm bereits die Felder und der gegenüberliegende Wald gehören.
Schon im Zuge der Flurbereinigung wollte der Landwirt damals die Fläche des gemeindlichen Weges mit getauscht wissen, was damals aber abgelehnt wurde. Weil der Weg ins „Nirgendwo“ führt waren die Räte nicht abgeneigt, dem Landwirt die gemeindliche Fläche nun zu verkaufen. Da es sich um eine Grundstücksangelegenheit handelt wurde der Beschluss in der nichtöffentlichen Sitzung gefasst. Weiter ging es zur Ortsmitte in Streitberg. Hier wurde beraten wie und wie weit die Ortsstraße ins Schauertal nach der Neuverlegung der Wasserleitung der Eigenwasserversorgung ausgebessert, beziehungsweise erneuert werden soll. Eigentlich hätte zu diesem Ortstermin der Nürnberger Ingenieur Alexander Dürrschmidt kommen sollen. Doch der blieb im Stau auf dem Frankenschnellweg stecken und wurde deshalb mit dem Handy von Bürgermeister Marco Trautner (FW) per Lautsprecher zugeschaltet. Dürrschmidt hat für die Straßensanierung inzwischen Angebote von der Firma Lämmlein eingeholt und verschiedene Varianten geprüft. Einmal die teurere Variante mit Erneuerung des kompletten Unterbaus und einer zehn Zentimeter Deckschicht. Diese Variante berge jedoch Kosten die man jetzt noch gar nicht abschätzen könne, so der Planer. Würde man die steile Straße komplett bis zur Hadergasse 21 erneuern, käme man auf geschätzte Kosten von 33 000 Euro. Allerdings, so warnte Dürrschmidt, könnten dann noch erhebliche Kosten für die Teerentsorgung als Sondermüll anfallen.
Mindestens noch einmal weitere 15 000 Euro. Daher riet Dürrschmidt die komplette Straße lediglich abzufräsen und danach eine Asphaltfeinschicht aufzubringen. Bürgermeister Trautner sprach sich für diese kostengünstigere aber ebenso gute Variante aus, schlug aber vor die „Schauertalbergstraße“ nicht nur bis zur Hadergasse, sondern bis zum darüberliegenden Hochbehälter der Wasserversorgung abzufräsen und neu zu machen. Dies würde zwar für den oberen Bereich, der bisher nicht mit vorgesehen war, Zusatzkosten von rund 10 000 Euro verursachen, käme aber insgesamt mit geschätzten Kosten von 35 000 Euro immer nach billiger wie ein Komplettausbau mit Erneuerung des Untergrunds für den circa 75 Meter langen Straßenbau. Die Räte entschieden dann im Bürgerhaus auch einstimmig, das die Straße vom Dorfplatz bis zu Einfahrt zum Hochbehälter abgefräst und anschließend mit einer Feinschicht versehen werden soll. Die genauen Kosten müssen nun noch ermittelt werden.
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