Bamberg: Jugendpreis der Stadt Bamberg wurde erstmals ohne Herbert Lauer vergeben

Jugendpreis-Verleihung des Stadtjugendrings 2021/ Foto: Stadtjugendring
Jugendpreis-Verleihung des Stadtjugendrings 2021/ Foto: Stadtjugendring

Der Jugendpreis in der Stadt Bamberg belohnt junge Menschen und Jugendgruppen für außergewöhnliche Leistungen, die unser städtisches Zusammenleben bereichern. Hanne Engert-Alt (Geschäftsführerin SJR Bamberg) und Julia Mari, gleichzeitig Jurymitglied des Wettbewerbs, lobten bei der 35. Preisverleihung die Zusammenarbeit mit Herrn Polz (Sparkasse Bamberg).

Diese gewährleistet, dass auch dieses Jahr insgesamt 1000 Euro Preisgeld unter drei „siegreichen“ Initiativen aufgeteilt werden können. Mit großem Bedauern und in einer Schweigeminute wurde festgestellt, dass das Jurymitglied, langjähriger Partner der Jugend und Alt-Oberbürgermeister Herbert Lauer in diesem Jahr von uns gegangen ist. Er hat immer den herausragenden Charakter dieser jugendlichen Initiativen gewürdigt und gelobt.  Auch in seinem Namen sprachen deshalb stellvertretend Bürgermeister Wolfgang Metzner, Julia Mari und Jugendpfleger Sebastian Wehner allen Bewerbern und Bewerberinnen Dank, Anerkennung und Respekt für die vielfältig eingereichten Aktivitäten aus. Insbesondere in einem für die Jugendarbeit so schwierigen Jahr wurden viele spannende Projekte und Aktionen eingereicht. Das freute die Veranstalter sehr und macht nochmal das besondere Engagement deutlich. Es zeigt auch, dass sich die Ehrenamtlichen in der Jugendarbeit neue Konzepte und Ideen haben einfallen lassen und diese dann erfolgreich umgesetzt haben. Die Jury hat es sich nicht nehmen lassen, allen eingegangenen und vorbildlichen Bewerbungen eine kleine Anerkennung zukommen zu lassen.

Der 1. Preis und 500 € gingen an die Bamberger Ortsgruppe der Naturfreundejugend mit dem Projekt des Klimalehrpfades im Hain. Ihr Projekt behandelt ein Thema, das sowohl für die Stadtgesellschaft als auch global von hoher Bedeutung ist.  Es verknüpft soziale Anliegen mit dem Umweltgedanken und den teilhabepolitischen Ansätzen vor Ort. Diese Jugendgruppe will direkt in und um Bamberg die Natur schützen und auch andere Menschen für sie begeistern. So entwickelte sie mit Unterstützung ihres Gruppenleiters Sebastian Dittrich einen Klimalehrpfad, der einprägsam auf seinen sieben Schautafeln den Treibhauseffekt beschreibt und darüber hinaus weitere Denkanstöße für die Bamberger Bevölkerung gibt. Eine tolle Aktion für Besucher:innen des Hainparks. Dieser Lehrpfad soll – nach einem Zwischenspiel mit dem Gartenamt – auf Wunsch von Bürgermeister Metzner auch dauerhaft installiert werden und bleiben.

Auch der Gewinner des zweiten Preises hat gezeigt, dass neue, bisher ungewohnte Formate wie digitale Aktionen in Zeiten des Lockdowns erfolgreich angekommen sind. Wo sonst mehr als 1000 junge Menschen in Präsenz im Dom zusammenkommen, wurde von der Evangelischen Jugend und dem BDKJ ein einmaliger Livestream über den Youtube-Kanal des Erzbistums Bamberg organisiert. So konnten junge Menschen aus dem gesamten Erzbistum und Oberfranken dazu motiviert werden, von zu Hause aus im Wohnzimmer die Nacht der Lichter zu verfolgen und in Taizé-Stimmung zu kommen. Die knapp 500 Streams und über 4.000 Aufrufen auf Youtube bestätigen die gelungene Umsetzung. Es gab sogar die Möglichkeit sich im Voraus mit einem Nacht-der-Lichter-@home-Paket zu versorgen.

Stefan Hofknecht (BDKJ) und Benjamin Lulla (EJ) machten deutlich, dass es gerade in einer so ungewissen Zeit solche Formate braucht, die Hoffnung und Zuversicht geben und trotz des Abstandes das Gefühl von Verbundenheit und Gemeinschaft vermitteln. Durch die digitale Umsetzung konnte die Nacht inklusiv und barrierefrei gestaltet werden.

Die Gewinner des dritten Preises machten ebenfalls deutlich, dass im von der Pandemie geprägten Jahr 2020 neue Wege beschritten werden mussten. Ursprünglich anders als geplant, ist bei dieser Aktion aus den Umständen heraus ein Vorzeigeprojekt mit und für junge Menschen entstanden.

So hat die Jugendgruppe der Bamberg Phantoms aus finanziellen und räumlichen Notlagen heraus entschieden, zwei stark renovierungsbedürftige Bauwagen zu kaufen und damit die unzureichenden Lagermöglichkeiten zu verbessern. Über die Sozialen Medien wurden die Jugendlichen und viele helfende Hände motiviert, mit ihren Talenten und Fähigkeiten den Umbau und die fachgerechte Umsetzung zu bewerkstelligen. Es kam zu einer unerwartet hohen Resonanz. Insgesamt haben über 30 junge Menschen ab 7 Jahren bei der Mammutaufgabe mitgeholfen und selbst ihre Ideen und handwerkliches Geschick für Innen- und Außengestaltung einbringen können. Um Kosten einzusparen wurden Werkzeuge sowie Anhänger für die Entsorgung und Beschaffung von Material über die Familien und helfende Eltern organisiert. Dass natürlich jederzeit unter geltenden Corona-Schutzmaßnahmen gearbeitet und gewerkelt wurde, war eine zusätzliche Belastung für alle. Das phantastische Ergebnis konnten alle Anwesenden auf dem Gelände des BSC Bamberg bewundern und besichtigen.

Herr Polz (Sparkasse), der nicht dabei sein konnte, hatte seine Meinung zur Jugendpreisverleihung ja bereits kundgetan: „Unsere Stadt braucht Menschen, die hinschauen, die sich berühren lassen, die anpacken und andere dazu motivieren das auch zu tun. Eure Leistungen sind beeindruckend. Es ist einfach schön zu sehen wie ihr euch einbringt und von dem was ihr macht überzeugt seid. Ihr und all die Ehrenamtlichen seid ein Glücksfall für unsere Stadt.“

Alle Bewerber für den Jugendpreis finden sie unter www.stadtjugendring-bamberg.de.