Resümee mit Senft

Resümee mit Senft. Foto: Alex Dittrich

Es ist Freitag und ich sitze bei meiner Hipster Flat White in der heimischen Küche, neben mir meine Freundin die Schreibblockade!

Die Vorspeise:

Frank Walter

Balu kocht auf …

Völlig aufgeregt, der Abgabetermin immer Näher kommend, durchforste ich die Tagespresse, inklusive WoBla, nach Artikeln zu denen ich meinen Senft geben kann!!

Und finde die Ankündigung, dass die Schausteller zu den jeweiligen Kerwaszeiten (in den jeweiligen Bamberger Distrikten) zumindest Fahrgeschäfte und Naschbuden aufstellen dürfen, während wohl der Gottesdienst verboten, oder zumindest eingeschränkt bleibt. Den Sinn einer Kerwa hat man also auch schon vergessen! Das jährliche Hochfest zur Weihe der Kirche also nur noch ein Fest des Konsums von Süßkram und Karussellfahrten für drei Euro die Minute, statt Blasmusik, Ausgezohngna und dem Kerwasessen das am Sonntag nach der Predigt vom Pfarrer zu sich genommen wird … Es wird immer schlimmer!!

Das Hauptgericht:

Weiter lese ich von einem Open Air, Tschuldigung „Corona-Regelkonformen- Open Air“, im Hallstadter Freibad! Wer wird wieder angesprochen… RICHTIG!!!! – Nicht die Bamberger Kreisjugend, sondern die Mittvierziger und deren Eltern!

„15 Tage Kultur am Stück“ für Menschen die vor den 80zigern geboren wurde. Danach gings ja eh bergab mit der Kultur, könntest da glauben! Hoffentlich hat man diese Gedanken nicht weil man bei den 80ern an geschminkte Männer denkt! Beißt sich nämlich mit dem Gendern in der heutigen Zeit!

Ein Willi Astor, dessen Wortspiele schon lange nicht mehr lustig sind. Ein Söllners Hansi der mit keinem seiner Texte mehr den Staatsschutz aufhorchen lässt, da selbst sein „Mei Vodder“ mittlerweile nur noch den allgemeinen Spießbürger während der pandemiebedingten Ausgangssperren beschreibt. Ein Wolfgang Ambros bei dem lediglich auf „Zwickts mi“ zum mitgröhlen gewartet wird. ABBA Musicalausschnitte, zum Träumen zurück in eine Zeit als die hart arbeitende Hausfrau jenseits der 50, noch vom Göttergatten zum Tanz nach Drosendorf oder Walsdorf ausgeführt wurde, statt Kinder zu hüten. Doors-Tribute für die LSD – Konsumenten der 60er, die sich damals wie heute fragen ob das Ende ihr einziger Freund ist. Oder eine Whitesnake-Cover-Band (da die originale Band trotz Karriereende wohl noch immer zu teuer für die Kleinstadtveranstalter ist) die „Here I go again“ mit Pech nach dem „Festival der Ausgelutschten“ zur Bamberger Corona-Hymne macht!

Bei Whitesnake fällt mir noch „Is this Love“ ein! Gott war ich traurig und hörte diesen Song 1989 rauf und runter als meine erste „Händchenhaltfreundin“ mit 12 eben nicht mehr Händchen halten wollte … Muss ich kurz nochmal hören bevor ich weiter schreibe.

Dreimal angehört, weiter im Text! – Auf was ich hinaus will: Wieder nichts, aber auch gar nichts um die Jugend von der sicherheitsbeleuchtenden Brücke zu holen. Keine Pool-Party mit DJs, ein „Le shuuk“ oder eine „Pretty Pink“ könntest du locker buchen und bewerben, dazu die regionalen Djs um Valdemossa, Hammer oder den „Schlosser“ als Openers und du hättest volles Haus. Oder Live auf einer Leinwand das Tomorrowland Festival aus Belgien übertragen… Zu jedem Eintrittsbändchen dann das „To go“ Impfangebot vom König Markus von Bayern, damit der erste getrunkene Cocktail auch einschlägt wie eine Granate (um kurz die Sinnlosigkeit dieser Impfplanungen anzuschneiden).

Poetry Slam am frühen Abend, von mir aus auch ne Malle-Party wie sie ein ortsansässiger Club gerade auf die Beine gestellt hat, dann gerne einen Standup Comedian da man eh net viel zu lachen hat. Einfach 3-5 Tage an zwei Wochenenden für die jüngere Generation, für Abwechslung bei denen. Dann kann ja trotzdem der Ambros betteln das man ihn zwickt weil er seit Jahrzehnten glaubt das er träumt….

Der Nachtisch mit Senft:

Dritte Flat White, ich überlege noch immer ob es nicht einfach ein Milchkaffee ist und suche weiter nach Themen. Finden kann ich weiterhin Hauptsächlich Corona und Brückenlicht. Dann eben noch einen Spritzer scharfen Senft zum Virus.

Auch in Bamberg steigen die Zahlen wieder Richtung Inzidenz 30+. Diesmal sind es nicht die Senioren, denn die hat man ja durchgeimpft, sondern Kinder und Jugendliche bei denen man noch nicht „darf“! Egal ob Verschwörungstheoretiker oder nicht! – Wenn man da mal drüber nachdenkt muss selbst der letzte Befürworter aller Maßnahmen zugeben dass es doch ein bisschen System hat was uns Bürgern von Politik und Medien vermittelt wird!? Es bleibt dennoch jedem selbst überlassen wie ers interpretiert! – Für mich sucht man immer nach Gruppen, oder Aktivitäten die der Mensch wieder machen möchte, um seine Investition am Aktienmarkt zu steigern. Denn noch nie war es für Reiche einfacher noch reicher zu werden als zu Zeiten dieser Pandemie ….

Passend zum letzten Drittel heute:

„Die ganze Börse hängt nur davon ab, ob es mehr Aktien gibt als Idioten – oder umgekehrt.“

André Kostolany, Journalist