Präsentation von E-Flugzeugen auf dem Flugplatz Burg Feuerstein

Elektroflugzeug in der Luft / Foto: DG Flugzeugbau

Elektroflugzeug in der Luft / Foto: DG Flugzeugbau

Auch im motorisierten Segelflug gehört dem Elektroantrieb die nähere Zukunft. Am Flugplatz Burg Feuerstein stehen im Juli zwei Flugzeuge mit diesem neuartigen Antrieb zum Probefliegen auch für interessierte Laien zur Verfügung.

Im vergangenen Juni hat die Fränkische Fliegerschule Feuerstein e.V. die neu installierte Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen. Sämtliche Dächer wurden durch die Firma Windpower mit Solarzellen versehen, die je nach Sonneneinstrahlung bis zu 500 kW Strom produzieren.

Den umweltfreundlich erzeugten Strom nutzt die Fliegerschule künftig für den eigenen Bedarf und den der am Flugplatz befindlichen Gaststätte. Außerdem ist die Errichtung einer Ladestation für Elektroautos geplant.

Auch in der Fliegerei halten Elektroantriebe unaufhaltsam Einzug. Noch ist es jedoch eine große Herausforderung, genug Energie bereitzustellen, um Flugzeuge im Eigenstart vom Boden abheben zu lassen.

Im Segelflug bietet sich jedoch eine weitere Möglichkeit: Das Segelflugzeug startet im Winden- oder Flugzeugschlepp, und der Elektroantrieb dient als Hilfsmotor, um bei ausbleibender Thermik eine Landung außerhalb des Heimatflugplatzes zu vermeiden, analog zu einem kleinen Hilfsmotor an einem Segelboot bei Flaute. Als Verbrenner verbreiten sich diese „Flautenschieber“ bereits seit einigen Jahrzehnten in der Segelflieger-Szene.

Die dafür nötige Energie kann inzwischen jedoch auch elektrisch bereitgestellt werden. Der so gennannte Front Electric Sustainer (FES) für Segelflugzeuge ist für die Piloten unkompliziert zu bedienen, nahezu wartungsfrei und sehr sicher.

Vom 18. Juli bis 1. August kann auf dem Flugplatz Burg Feuerstein ein doppelsitziges Segelflugzeug vom Typ DG1001 der Firma DG Flugzeugbau aus Bruchsal besichtigt und getestet werden. Auch Gästeflüge für interessierte Nicht-Piloten sind möglich. Am 19. und 20. Juli kommt noch ein einsitziges Segelflugzeug vom Typ Discus hinzu. Die aus dem Hause Schempp-Hirth in Kirchheim/Teck stammende Maschine hat den gleichen Elektro-Antrieb wie der Doppelsitzer.

Der speziell entwickelte Faltpropeller befindet sich an der Rumpfspitze und liegt im ausgeschalteten Modus fast unsichtbar eng am Rumpf an. Die beiden 16 kg-Batterien sind sicher im Rumpf verstaut und werden zum Laden entnommen.

Die innovative und umweltfreundliche Heimweghilfe unterscheidet sich wesentlich von allen bisherigen Systemen auf Basis von Verbrennungsmotoren. Beim schnellen Starten und Betrieb des Triebwerks wird kaum zusätzlicher Widerstand erzeugt, der Motor läuft flüsterleise und kann ganz spontan auch nur für kurze Abschnitte verwendet werden. Schaltet man die Leistung ab, legen sich die Propellerblätter schnell an und in wenigen Sekunden wird aus dem motorgetriebenen Flugzeug wieder ein Segelflugzeug.