Tipps & Tricks: Jahresbilanz 2020 der Verbraucherzentrale Bayern
Corona-Pandemie wirft bei Verbrauchern viele Fragen auf
Ob abgesagte Reisen, überteuerte Schutzmasken oder fragwürdige Corona-Wundermittel – die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig ein gut funktionierender Verbraucherschutz ist. Das betont Marion Zinkeler, Vorständin der Verbraucherzentrale Bayern, anlässlich der Vorstellung der Jahresbilanz 2020. „Zu Beginn der Pandemie rollte eine große Welle an Anfragen auf uns zu. In dieser Zeit kam es drauf an, den Ratsuchenden schnell mit verlässlichem Rat zur Seite zu stehen“, sagt Marion Zinkeler. Und sie fügt hinzu: „Gerade bei abgesagten Reisen kamen die Betroffenen oft nur mit unserer Unterstützung zu ihrem Geld.“
Über 37.000 Ratsuchende hat die Verbraucherzentrale Bayern im Jahr 2020 ausführlich beraten. Zusätzlich erteilten die Beraterinnen und Berater rund 65.000 Kurzinformationen und Auskünfte. „Der Schwerpunkt lag bei abgesagten Reisen, stornierten Veranstaltungen und geschlossenen Fitnessstudios“, sagt Vorständin Zinkeler. Aber auch der Alltagsärger mit Telekommunikationsanbietern erwies sich einmal mehr als Dauerbrenner. „Dabei waren mit der Arbeit im Homeoffice viele Berufstätige mehr denn je auf eine funktionierende Internetverbindung angewiesen“, so die Verbraucherschützerin. Hinzu kamen gerade im Lockdown viele Beschwerden über Abzocke bei Online-Käufen und Fake-Shops.
Persönliche Beratung wieder möglich
Bayernweit mussten die Beratungsstellen der Verbraucherzentrale immer wieder für den persönlichen Kontakt geschlossen werden. Für gute Erreichbarkeit sorgte ein zusätzliches Servicetelefon im Zusammenschluss aller Beratungsstellen der Verbraucherzentrale in Bayern. „Wir öffnen alle Beratungsstellen wieder am 20. Juli“, freut sich Marion Zinkeler. Die persönliche Beratung findet nach vorheriger Terminvereinbarung statt. Ratsuchende können ab dem 15. Juli Termine vereinbaren unter (089) 55 27 94-0 oder online auf www.verbraucherzentrale-bayern.de.
Finanzen und Versicherungen
Ungebrochen hoch war in Corona-Zeiten das Interesse an Finanzthemen. Die Fragen betrafen die Themen Geldanlage, Altersvorsorge, Versicherungen und Kredite. „Dabei ging es sowohl um rechtliche als auch um wirtschaftliche Aspekte“, berichtet Marion Zinkeler. Viele Verbraucher beschäftigte in 2020 das Thema Beitragserhöhung ihrer privaten Krankenkasse. Denn zahlreiche private Krankenversicherer drehten die Beitragsschraube wieder nach oben. Die Ratsuchenden nahmen deshalb eine Beratung zum Tarifwechsel in Anspruch. Diese umfasst zudem einen computergestützten Tarifvergleich auf der Basis des persönlichen Versicherungsumfanges.
Prämiensparverträge: Musterfeststellungsklagen eingereicht
Der Streit um die Kündigung und Zinsanpassung von Prämiensparverträgen trat 2020 in eine neue Phase. „Die große Zahl an Anfragen in Bayern war Anlass, entscheidende Rechtsfragen im Rahmen einer Musterfeststellungsklage klären zu lassen“, sagt die Vorständin. Im Juli 2020 reichte der Verbraucherzentrale Bundesverband mit Unterstützung der Verbraucherzentrale Bayern Klage gegen die Sparkasse Nürnberg ein. Es folgte im Januar 2021 eine weitere Musterfeststellungsklage gegen die Stadtsparkasse München. „Wenn sich betroffene Verbraucher für die Klage registrieren, können sie von einem positiven Ausgang profitieren. Außerdem schützen sie sich vor Verjährung“, so Marion Zinkeler.
Energieberatung: Die Nachfrage ist hoch
Im Corona-Jahr haben sich mehr Menschen als bisher mit Energieeinsparung und ihrem Gebäude beschäftigt. Förderprogramme und gesetzliche Neuerungen zur energetischen Gebäudesanierung, insbesondere zum Einbau neuer Heizungen, ließen die Nachfrage an Energieberatung deutlich steigen. Sehr gefragt waren auch die Online-Vorträge zu Themen wie Heizungserneuerung, Altbausanierung und Photovoltaikanlagen. Die aktuellen Vortragstermine sind zu finden unter www.verbraucherzentrale-bayern.de/veranstaltungen.
Regional, saisonal und nachhaltig
Unter dem Motto „Mahlzeit for Future“ veröffentlichte die Verbraucherzentrale Bayern eine neue Online-Ausstellung. Sie gibt Antworten, wie sich unser Speiseplan klimaschonend und zukunftsfähig gestalten lässt. Eingebunden ist die Ausstellung in das ebenfalls neue Portal „Bio-regional-saisonal“. Unter anderem verdeutlicht eine interaktive Weltkarte die weite Reise von Lebensmitteln. Zu finden ist diese unter www.verbraucherzentrale-bayern.de/lebensmittel-reise mit umfangreichen Informationen zur Herkunft von Lebensmitteln. Zudem gibt es Tipps zu regionalen Lebensmitteln, Bio-Produkten und bewusster Ernährung, beispielsweise mit heimischen Superfoods.
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