HWK für Oberfranken setzt bundesweites Modellprojekt zur Berufsorientierung an Gymnasium mit dem WWG in Bayreuth um
Modellprojekt BOGY: Wissen und Horizont erweitert
Das Projekt hat Modellcharakter und das bundesweit. Unter dem Titel „BOGY“ sucht das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) nach innovativen Ansätzen, um die Zusammenarbeit mit Gymnasien im bereits vorhandenen Berufsorientierungsprogramm (BOP) auszubauen. Ein mögliches Konzept testeten die Handwerkskammer für Oberfranken und das Gymnasium WWG in Bayreuth: 24 Schülerinnen und Schüler der Klasse 9b des WWG befassten sich in mehreren Etappen mit dem Handwerk und seinen Perspektiven und bauten als Abschluss in Werkstatttagen ihre eigene Soundbox.
„Vor dem Hintergrund des steigenden Fachkräftebedarfs auf der einen Seite und der steigenden Anzahl von Jugendlichen, die ein Gymnasium besuchen, auf der anderen, möchten wir den angehenden Abiturienten und Abiturientinnen im Rahmen einer gut gemachten Berufsorientierung die Möglichkeit geben, auch das Handwerk kennenzulernen,“ beschreibt HWK-Geschäftsführer Rainer Beck die Motivation der Kammer, an diesem Modellprojekt teilzunehmen. Ziel sei, den jungen Männern und Frauen ein authentisches Bild vor allem der Vielfalt und der Modernität des Handwerks und der guten Karriereperspektiven zu vermitteln.
„Diese Ziele haben wir erreicht“, sagt Uwe Hannemann, der mit seinem Team Berufsorientierung das Projekt seitens der HWK entwickelte und leitete. Die Jugendlichen hätten dank der individuellen Standortbestimmung und der Potenzialanalyse zum einen eine fundierte Betrachtung ihrer Kompetenzen und Fähigkeiten bekommen. Zum anderen praxisnahe Einblicke in unterschiedliche Tätigkeitsfelder des Handwerks, die später die Berufsorientierung erleichtern sollen. „Das ist bei den Schülerinnen und Schülern sehr gut angekommen“, so das Fazit von Hannemann. „Vor allem, dass sie im praktischen Teil ihre Eignungen und Fähigkeiten selbst austesten und unter Beweis stellen konnten, indem sie unter fachlicher Anleitung ihre eigene, persönlich gestaltete Soundbox herstellten.“
Das Modellprojekt BOGY an der Handwerkskammer erstreckte sich Corona-bedingt in mehreren Etappen über insgesamt drei Monate, in denen sich die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten erst mit sich und ihren Fähigkeiten und dann mit dem Handwerk und der Praxis beschäftigen. „Am Ende haben die Jugendlichen zu einem Zeitpunkt, an dem eine mögliche Berufsorientierung erstmals näher rückt, eine fundierte Analyse ihrer Potenziale. Und parallel dazu Wissen über das Handwerk erlangt, über die vielen Tätigkeitsfelder und technologischen Herausforderungen aber auch über die Arbeitsorganisation, wie zum Beispiel unterschiedliche Gewerke miteinander kooperieren.“ Den Abschluss von BOGY an der Handwerkskammer bildeten eine Feedbackrunde und eine Diskussion mit jungen Auszubildenden und einer jungen Handwerksmeisterin in leitender Funktion.
Mit viel Engagement dabei
HWK-Geschäftsführer Rainer Beck zog für die Handwerkskammer ein positives Fazit des Modellprojekts BOGY. „Die Form der Ansprache war sehr gut, die Gymnasiasten haben viel Interesse gezeigt und waren tatsächlich mit großem Engagement dabei.“ Auch Abiturientinnen und Abiturienten müssten vom Handwerk als Fachkräfte der Zukunft angesprochen werden.“ Geschehe dies, gebe es gute Chancen auch die Absolvierenden von Gymnasien für das Handwerk zu gewinnen. Der Geschäftsführer freute sich auch über einen Zusatznutzen, den BOGY bewirkt hat: „Wir konnten in diesem Projekt auch einmal althergebrachte Vorurteile gegenüber dem Handwerk aus dem Weg räumen und die Modernität und Individualität des Handwerks aufzeigen.“
Für Barbara Oltarjow, Vertreterin der Schulleitung des WWG, war es ebenso erfreulich, wie ihre Schülerinnen und Schüler in diesem Projekt aufgetreten sind. „Insbesondere die Wissens- und Horizonterweiterung bewerte ich als etwas sehr Positives.“
Hinweis:
BOGY steht für Berufliche Orientierung an allgemeinbildenden Gymnasien und lehnt sich an das Berufsorientierungsprogramm (BOP) des Bundes an, das seit Jahren für Schülerinnen und Schüler, die einen Schulabschluss an Förder-, Haupt-, Real- und Gesamtschulen anstreben, durchgeführt wird. Details dazu finden Sie auch unter www.berufsorientierungsprogramm.de
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