Sonntagsgedanken:Gott selber hat uns einen Platz im Himmel reserviert!

Symbolbild Religion

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Éphesus.
Gepriesen sei Gott, der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus. Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel. Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Grundlegung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor ihm. Er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, seine Söhne zu werden durch Jesus Christus und zu ihm zu gelangen nach seinem gnädigen Willen, zum Lob seiner herrlichen Gnade. Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn. In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum seiner Gnade. Durch sie hat er uns reich beschenkt, in aller Weisheit und Einsicht, er hat uns das Geheimnis seines Willens kundgetan, wie er es gnädig im Voraus bestimmt hat in ihm. Er hat beschlossen, die Fülle der Zeiten heraufzuführen, das All in Christus als dem Haupt zusammenzufassen, was im Himmel und auf Erden ist, in ihm.

Liebe Freunde!

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel …

Bestimmt kennen sie auch den Roman von Franz Werfel: „der veruntreute Himmel“. In diesem Roman erzählt Werfel die Geschichte der Köchin Teta LInek, die sich schon auf Erden einen Platz im Himmel sichern will. Deswegen beschließt sie, ihren Neffen Mojmir finanziell zu unterstützen und finanziert ihm neben der Schulausbildung auch das Priesterseminar. Schließlich hoffe Teta, dadurch einen „gottgeweihten Vermittler“ zu haben, der ihr hilft sich im Himmel den ersehnten Platz zu sichern. Doch ihr Neffe hat sie all die Jahre nur ausgenutzt. Dies erfährt Teta aber erst, als sie zu ihm ziehen will. Auf einer Romreise, bei der sie ihren Seelenfrieden wieder zu finden hoffe, vertraut sie sich dem Kaplan an, der ihre Reise begleitet und erfährt, dass es nicht rechtens war, sich den Himmel auf Erden zu kaufen. Durch einen Schwächeanfall muss sie ihn Rom in ein Krankenhaus und erhält von einen Bischof Besuch der ihr versichert dass der Pabst selber für sie betet. So mit sich und Gott versöhnt kann Teta schließlich in Frieden sterben.

Einen Platz im Himmel, steckt dieser Wunsch der Teta nicht in uns allen? Und wir tun auch vieles dafür, zumindest ist uns immer gesagt worden, was wir tun müssen und was wir zu unterlassen haben, damit wir einen Platz im Himmel erhalten. Klar, dass viele Menschen Angs hatten und immer noch haben, ob sie auch diese Ziel erreichen.

Doch, liebe Freunde, wir können uns noch so sehr anstreben, wir können und diesen Platz nicht erkaufen oder verdienen. Aber jetzt kommt es: wir brauchen es gar nicht. Gott hat uns, wie Paulus schreibt, auf Gnade längst mit sich versöhnt und uns dadurch einen Platz reserviert.

Ist das nicht eine frohe Botschaft? Wir brauchen keine Angst mehr zu haben. Wir dürfen als ohne Angst leben. Und genau das müsste sich doch in unseren Gesichtern widerspiegeln: Wir sind erlöst, weil Gott es so gewollt hat. Also weg mit all diesen Schauermärchen, dass uns Gott bestrafen wird und wir uns aller verdienen müssen. Weg mit diesen Bildern mit denen wir erzogen worden sind. Gott hat uns versöhnt mit sich und zwar durch Jesus, seinen Sohn.
Da einzige was wir tun können ist, dieses Geschenk anzunehmen und dann auch an andere weiterzugehen, dadurch, dass auch wir barmherzig miteinander gehen und dass andere Menschen uns die Freude drüber ansehen. Wir brauchen nicht wie saure Zitronen herumzulaufen.

Wir sind erlöst, Wir alle. Und genau damit haben viele ihre Schwierigkeiten, weil wir oft genau wissen, wen er in Himmel lassen darf und wen nicht. Denn das denken: Wenn der hineinkommt, dann bleibe ich draußen!“ steckt in uns allen. Aber Gott hat es wirklich ernst gemeint und alle Menschen erlöst. Aber wenn ich immer noch meine ich muss mir diesen Platz erarbeiten und deswegen habe ich ein Recht, aber der andere nicht, ich glaube dem wir Gott sagen: „wenn du nicht willst, dann kannst du ja draußen bleiben.“ Gott nimmt uns so wie wir sind. Nehmen auch wir einander an.

Liebe Freunde, ich wünsche Ihnen nicht nur die Freude darüber, dass wir versöhnt sind, sondern vor allem Menschen durch die ihr genau das spüren könnt. Menschen, die mit euch barmherzig umgehen und so spüren könnt, dass unser Gott ein Gott des Lebens und der Liebe ist. Ich wünsche Ihnen, dass die Freude über unsere Erlösung Sie trägt, gerade in dunklen Stunden, vor allem wenn Sie Zweifel haben.

Ich wünsche allen einen guten Sonntag und eine gute Woche!

Klaus Weigand


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Infos zu Pfarrer Klaus Weigand

  • Geboren 1966 in Erlenbach am Main (Unterfranken)
  • Abitur am Theresianum in Bamberg 1989
  • Studium der Kath. Theologie in Bamberg und Wien
  • Priesterweihe 1998
  • Tätigkeiten:
  • Fürth, Christkönig von 1997 – 2010
  • Buckenhofen als Pfarradministrator 2010 – 2015
  • seit 2015 in Heroldsbach und Hausen