Bamberg: „Wir brauchen geistliche Zentren“ Predigt von Erzbischof Schick zum Heinrichsfest: „Es gibt keinen Grund, sich vor Veränderung zu fürchten“
Bamberg. Jede Pfarrei und jeder Seelsorgebereich soll nach Worten von Erzbischof Ludwig Schick ein geistliches Zentrum sein. Es sei die Absicht des Bistumsgründers Heinrich und seiner Frau Kunigunde gewesen, überall geistliche Zentren in ihrem Reich zu gründen. Er habe vor tausend Jahren schon sehr modern gedacht, als er Klöster, Stifte und Pfarreien bildete. Er habe gewusst, dass für jeden Menschen und für den Staat das Wohl des Geistes und der Seele wichtig ist. „Auch heute sind bei den Umstrukturierungen für die Zukunftsfähigkeit der Kirche geistliche Zentren unerlässlich“, sagte Schick am Sonntag in seiner Predigt zum Heinrichsfest im Bamberger Dom.
Es sei heute notwendig, Seelsorgebereiche zu gründen und die Verwaltungsstrukturen der Kirchenstiftungen zusammenzuführen, sagte Schick und verwies auf die sinkenden Zahlen bei Gläubigen, Seelsorgern und Finanzen. Pastoralteams könnten zudem besser kooperieren und ermöglichten einen charismenorientierten Personaleinsatz. Bei allen Maßnahmen müsse aber immer das Ziel im Mittelpunkt stehen, dass alle Umstrukturierungen dem Ziel dienen müssten, überall geistliche Zentren zu bilden.
Geistlich bedeute für Christen konkret Leben im und aus dem Geist Jesu: „Sein Geist ist der Geist der Gottes- und Nächstenliebe, der achtsamen und hilfreichen Sorge für die Menschen, es ist der Geist der Goldenen Regel: Was du von anderen erwartest, das tu auch ihnen!“
Es bestehe kein Grund, sich vor Veränderung zu fürchten, betonte Erzbischof Schick. „Kirche hat immer Wandel in der Zeit erlebt, auf und nieder. Im Glauben an Gott können wir den Wandel annehmen und ihn aktiv für Friede und Heil gestalten.“ Schick erinnerte auch daran, dass die Kirche in vielen Regionen der Welt, insbesondere in Afrika und Asien, derzeit wachse und den Menschen Stütze und Halt gebe.
Immer am zweiten Wochenende im Juli feiert das Erzbistum Bamberg mit dem Heinrichsfest seinen Gründer, den heiligen Kaiser Heinrich II. Pandemiebedingt findet das reduzierte Programm neben den Gottesdiensten in diesem Jahr digital statt.
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