Werner Pees hinterlässt einen guten Geist in der Bamberger Dommusik

Symbolbild Religion

Päpstliche Auszeichnung für langjährigen Domkapellmeister / Erzbischof Schick: „Seine Arbeit war auch religiöse Erziehung und Evangelisation“

Bamberg. Erzbischof Ludwig Schick hat den langjährigen Domkapellmeister Werner Pees in den Ruhestand verabschiedet und ihm die Päpstliche Auszeichnung „Pro Ecclesia et Pontifice“ verliehen. „Werner Pees wurde durch seine Integrität und Gradlinigkeit zum Vorbild für Generationen von Sängerinnen und Sängern, er machte die Kirchenmusik zu einem Aushängeschild der Erzdiözese und der ganzen Kirche“, so Erzbischof Schick. Als Chorleiter habe er insbesondere die jungen Sängerinnen und Sänger nicht nur musikalisch ausgebildet, sondern auch an den Glauben herangeführt. Seine Arbeit sei daher auch religiöse Erziehung und Evangelisation gewesen.

Für die Mitarbeitervertretung würdigte Valentin Weller den scheidenden Domkapellmeister in einer Feierstunde im Bischofshaus als „sympathischen Mann ohne Starallüren, auch wenn er sie sicher verdient hätte“. Er habe für seine Sache gebrannt, die Musik im Dienst der Liturgie.

Pees selbst blickte in einer Dankesrede auf eine wechselhafte Zeit zurück, in der er viele Neuerungen wie die Zulassung von Mädchen für den Chorgesang im Dom oder den gemischten Domchor mit Männern und Frauen zunächst gegen Widerstände durchsetzen musste. Über 1000 Gottesdienste habe er musikalisch gestalten dürfen. Und wenn ihm etwas gelungen sei, dann die Bildung einer wunderbaren Gemeinschaft innerhalb der Chöre. „Es herrscht ein guter Geist“, sagte Pees, der seine Ehrung auch als Anerkennung der Chöre und der Musik bezeichnete. Seinen Ruhestand werde er nutzen zum Wandern, Brot backen und Italienisch lernen, sagte Pees.

Pees wurde am 2. Mai 1956 geboren, studierte Kirchenmusik in Aachen und war von 1982 bis 1988 Organist und Chorleiter am Dom zu Wetzlar. 1988 wurde er Leiter des Amtes für Kirchenmusik in Bamberg. Von 1995 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand vor wenigen Wochen war Pees Domkapellmeister. Er leitete den 70 Mitglieder umfassenden, 1192 vom heiligen Bischof Otto gegründeten Domchor, die Domkantorei mit rund 65 jungen Sängerinnen und Sängern, die Mädchenkantorei mit rund 100 Sängerinnen von 6 bis 20 Jahren sowie die Schola Bamberg. Mit den Chören des Bamberger Doms unternahm er zahlreiche Konzertreisen ins In- und Ausland und erhielt mehrere Preise. Bei den regelmäßigen Kirchenmusiktagen in Bamberg vereinte er die Chöre des Erzbistums zu einem über 1000-köpfigen Gesamtchor und organisierte Chorpilgerfahrten nach Rom und in die Toskana.

Die Auszeichnung Pro Ecclesia et Pontifice wird für besondere Verdienste um die Anliegen der Kirche und des Papstes verliehen. Das Ehrenzeichen wurde 1888 von Papst Leo XIII. gestiftet.