Landkreis Lichtenfels: Studie zu Nebenwirkungen bei Impfungen
In Zusammenarbeit des Impfzentrums des Landkreises Lichtenfels und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen: Dr. Nora Beller initiierte Studie
„So eine gute Chance, Impfablauf und Nebenwirkungen zu erfassen, wird sich vielleicht nicht mehr bieten“, erläutert Dr. Nora Beller, stellvertretende ärztliche Leiterin des Impfzentrums des Landkreises Lichtenfels. Seit vergangener Woche führen sie und ihre Kolleg/innen im Impfzentrum Lichtenfels eine groß angelegte Studie zu Nebenwirkungen der Covid-Impfung sowie deren Ablauf durch. Die LIFe-Studie erfolgt in Zusammenarbeit des Impfzentrums des Landkreises Lichtenfels mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
„Wir impfen täglich eine große Zahl an Menschen unter kontrollierten Bedingungen. Dadurch bietet sich eine ideale Möglichkeit, aufschlussreiche Informationen wissenschaftlich fundiert zu erfassen. Man denke an das Auftreten bestimmter Nebenwirkungen der Vakzine unter ansonsten gleichen Bedingungen“, erläutert Dr. Beller.
Teilnahme freiwillig
Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, die sich im Lichtenfelser Impfzentrum impfen lassen, können daran teilnehmen. Wenn sie es möchten, können sie hierfür am Tag ihrer Impfung ihr Interesse bekunden und ihre Kontaktdaten hinterlassen. Sie erhalten im Nachgang der Impfung dann einen Fragebogen online oder in Papierform, erklärt Dr. Nora Beller. Die Teilnahme ist selbstverständlich freiwillig.
Wichtige Erkenntnisse gewinnen
„Mein Gedanke war es, die Erfahrungen und Erlebnisse der impfbereiten Bürgerinnen und Bürger, die sich impfen lassen, zu nutzen“, lässt die junge Ärztin weiter wissen. „Zum einen, um wichtige Erkenntnisse zu gewinnen, wie wir bei uns die Abläufe verbessern können. Zum anderen, um zu eruieren, ob die Impflinge nach der Impfung Nebenwirkungen bemerken und in welchem Umfang. Mich interessiert auch, welche Faktoren diese Nebenwirkungen beeinflussen“, so Dr. Beller weiter. Die Ergebnisse der Studie sollen helfen, Impfwillige individueller und gezielter aufzuklären.
Thermenkarten zu gewinnen
„Wir finden diese Idee hervorragend“, lobt Landrat Christian Meißner. „Von der LIFe-Studie können alle Seiten nur profitieren. Wir sind bestrebt, alles für einen schnellst- und bestmöglichen Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger vor dem Corona-Virus zu tun und auch die Abläufe in unserem Impfzentrum stets zu optimieren. Mit dem Ausfüllen des Fragebogens können die Teilnehmer*innen uns da sehr unterstützen. Und sie leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie“, sagt der Landrat. Als kleines Dankeschön werden unter allen Teilnehmer*innen 300 Gutscheine zum Eintritt in die Obermain Therme Bad Staffelstein verlost.
Das Spektrum der Fragen reicht von „Wie hat Ihnen Ihr Besuch im Impfzentrum gefallen? Wie gut haben Sie sich über die Impfung aufgeklärt gefühlt?“ bis hin zu der, ob die Impflinge nach der Impfung konkrete Nebenwirkungen gespürt haben und wie stark. „Die Teilnahme an der Umfrage sollte maximal vier Minuten dauern“, erklärt Dr. Nora Beller weiter.
Mindestens 1000 Teilnehmer*innen erforderlich
Ganz so schnell ging es mit der Vorbereitung allerdings nicht: Rund vier Wochen dauerte die Vorarbeit von der Idee bis zur Umsetzung. Unterstützt wurde die junge Ärztin dabei vom ärztlichen Leiter des Impfzentrums, Dr. Jürgen Murmann, und von Andreas Grosch, Pressesprecher, Büroleiter des Landrats und Kreisentwickler am Landratsamt Lichtenfels. Das Studiendesign und die technische Umsetzung hat ihr Bruder, Dr. Moritz Beller, mitkonzipert.
Mindestens 1000 Teilnehmer*innen sind für ein aussagekräftiges Ergebnis nötig. Die Erkenntnisse aus der Studie werden dann gemeinsam mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg wissenschaftlich diskutiert und ausgewertet, erläutert Dr. Nora Beller. Über ihre Beweggründe sagt sie: „Ich wollte meinen persönlichen Teil zur Bekämpfung der Pandemie beitragen, indem ich als Ärztin in einem Impfzentrum tätig bin. Jetzt bin ich seit sechs Monaten dabei und die Arbeit macht mir sehr viel Freude, weil ich etwas für den Schutz der Menschen tun kann und weil wir ein tolles Team haben.“
Neueste Kommentare