Verein Nationalpark Steigerwald kritisiert „manipulative Gegner-Umfrage“

Weiterhin hohe Zustimmung zu Nationalpark Steigerwald

Empörte Bürger*innen informierten den Verein Nationalpark Steigerwald über eine aktuelle manipulative Telefon-Umfrage der Nationalparkgegner zum Thema Nationalpark Steigerwald. „Wir kritisieren massiv, dass Nationalparkgegner in der Umfrage versuchen, durch Suggestivfragen und Unterstellungen künstlich eine kritische Grundstimmung zum Nationalpark herbeizureden“, so Liebhard Löffler, 1. Vorsitzender des Vereins. „Diese Umfrage eines Nürnberger Instituts ist ein Paradebespiel dafür, wie man eine Umfrage nicht machen sollte, wenn man ein repräsentatives Meinungsbild zu einem Thema bekommen will.“ Eine telefonisch befragte Bürgerin äußerte sich zu der Umfrage: „Eine solche Umfrage ist nicht neutral und verwirrend, weil man falsch unterstellte Auswirkungen eines Nationalparks bewerten soll“. Und ein anderer Befragter sagte: „Bei diesen derart verzerrten Fragen war es unmöglich, meine Meinung vernünftig wiederzugeben. Ergebnisse einer solchen Umfrage sind doch völlig unbrauchbar, weil in den Fragen schon eine bestimmte Ausrichtung der Antworten vorgegeben wird.“

Vorhergegangene objektive Umfragen, in denen das Meinungsbild seriös abgefragt wurde, zeigen, dass die Zustimmung zum Nationalpark in der Steigerwaldregion in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist, auf aktuell etwa 75 Prozent. Diese Umfragen enthielten gleichlautende neutrale Fragen und geben ein transparentes Bild der Meinung in der Region.

Da die Staatsregierung bereits Lösungen für die Fragen zu einem Nationalpark vorgelegt hat, appelliert der Nationalparkverein an die Kommunalpolitik an diesen Lösungen auch mitzuarbeiten. „Lassen Sie uns die Chance für die Region nutzen und einen Nationalpark gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern auf den Weg bringen. Wir strecken die Hand aus für die gemeinsame Entwicklung eines Nationalparks auf nur 9 Prozent der Naturparkfläche“, so der Nationalparkverein.

Manipulative Fragen zu Betretungsregeln verzerren Umfrageergebnisse

„Wie soll man darauf antworten, ob man es gut oder schlecht findet, dass man sich im einem Nationalpark Steigerwald nur auf gekennzeichneten Wegen bewegen darf?“, so ein Befragter. „Denn eine derartige Beschränkung wird es im Steigerwald gar nicht geben, wie z.B. auch im Nationalpark Hainich, weil es dafür keine fachliche Begründung gibt.“ Dazu gab es beim Nationalparksuchprozess auch klare Aussagen seitens der Staatsregierungi: „Wegegebote sind im Hinblick auf den hohen Stellenwert von Art. 141 Abs. 3 der Bayerischen Verfassung nur unter engen Voraussetzungen möglich. Diese Voraussetzungen sind z. B. gegeben, wenn störungssensible Arten vor Störungen durch querfeldein gehende Wanderer etc. geschützt werden müssen…. Im Nationalpark Berchtesgaden gibt es kein Wegegebot.“ Auch in anderen Nationalparken wie dem Hainich darf man querfeldein laufen.

Lokale Holzversorgung wird mit Nationalpark gesichert

In den Fragen wird auch die Verfügbarkeit von Sägeholz und Brennholz angesprochen und mit der einleitenden Unterstellungen verknüpft, dass der Rohstoff Holz knapp werde. Da über einen Nationalpark auf Landesebene entschieden wird, sind die offiziellen Aussagen der Bayerischen Staatsregierung zum Dritten Nationalpark erhellend: „Die Brennholzversorgung der örtlichen Bevölkerung soll sich durch einen Nationalpark in keiner Weise verschlechtern. Das bedeutet: Eine Nationalparkverwaltung wird sicherstellen, dass zum einen das bisher zur Verfügung stehende Volumen an Brennholz auch weiter verfügbar ist. Zum anderen wird die Nationalparkverwaltung dafür Sorge tragen, dass die Einrichtung eines Nationalparks nicht zu höheren Kosten für den Brennholzbezug führt1.“ In einer gedruckten Broschüre der Staatsregierung ist zusätzlich zu lesen: „Auch für die heimische Holzindustrie konnten verträgliche Lösungen gefunden werden.“

Nationalpark gut für’s Klima

In einer Frage wird abgefragt, wie man es finde, dass die Ausweisung eines Nationalpark zu vermehrten CO2-Ausstoß führe. „Diese Behauptung ist ja längst wiederlegt: weltweite Forschungen zeigen, dass alte unbewirtschaftete Laubwälder große Kohlenstoffsenken sind“, so der Autor Peter Wohlleben. „Im Nationalpark dürfen die Bäume alt und dick werden und die Böden sind besser geschützt, weil sie besser von Wald beschirmt werden und keine Forstmaschinen darauf rumfahren. Beides ist wichtig, damit mehr CO2 in den Bäumen und im Waldboden gespeichert wird.“ Dagegen wird der größte Teil gefällter Laubbäume verbrannt oder zu kurzlebigen Produkten, wie Zellstoff, verarbeitet und setzt seinen Kohlenstoff sehr schnell wieder frei.