Universität Bayreuth: Ringvorlesung “Globalization and Nationalisms. Historical Perspectives on a Complex Relationship”
Im Rahmen einer gemeinsamen Ringvorlesung der Universitäten Bayreuth und Regensburg zum Thema “Globalization and Nationalisms. Historical Perspectives on a Complex Relationship” referiert am Montag, 5. Juli 2021, ab 18.00 Uhr, Dr. Annalisa Urbano (Geschichte, Rom), zum Thema: „Citizens and ‚Strangers‘, Panafricanism, Nationalism, Labour and Diamonds in West Africa (1920-1970)“. Gesprächspartner: Professor Dr. Joël Glasman (Geschichte Afrikas, Universität Bayreuth).
Am Dienstag, 13. Juli 2021, ab 18.00 Uhr, befasst sich Prof. Dr. Stefan Berger (Institut für Soziale Bewegungen, Ruhruniversität Bochum) mit dem Thema: “Deindustrialisierung und „der kleine Mann“ – rechtspopulistische Strategien im Ruhrgebiet im transregionalen Vergleich“. Gesprächspartner: Prof. Dr. Rainer Liedtke (Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Universität Regensburg).
Datum/Zeit/Ort: Montag, 05.07.2021 und am Dienstag, 13.07.2021, jeweils ab 18.00 Uhr, digital, gebührenfrei, öffentlich, in englischer Sprache, Anmeldung ist erforderlich unter susanne.lachenicht@uni-bayreuth.de oder volker.depkat@ur.de
Zum Programm der Ringvorlesung:
Die Schließung von Grenzen und die Unterbrechung globaler Lieferketten als Reaktion auf die COVID-19-Krise, der britische „Brexit“, der „America First“-Nationalismus von US-Präsident Donald Trump und andere aktuelle Entwicklungen zeigen, dass die wachsenden wirtschaftlichen Verstrickungen der Welt, oft als Globalisierung abgekürzt, den Nationen und Nationalstaaten kein Ende gesetzt haben. Im Gegensatz zu dem, was liberale Theorien vermuten lassen, können marktorientierte Volkswirtschaften tatsächlich in Konflikte auf hoher Ebene geraten und die wirtschaftliche Integration hat eine der mächtigsten historischen Kräfte der sogenannten Moderne nicht verbannt: den Nationalismus.
Während die jüngsten Entwicklungen die scheinbar paradoxe Beziehung zwischen Nationen und Nationalismen einerseits und der wirtschaftlichen Integration der Welt andererseits hervorheben, ist ihr komplexes und konfliktreiches Zusammenspiel nichts Neues. Es ist vielmehr eine der zentralen Reibungspunkte unserer modernen Welt, deren Modernität meistens durch die Entfaltung des Kapitalismus und die Erfindung von Nationen und Nationalismus bestimmt wird.
Im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojekts zu diesen Fragestellungen haben die Professoren Erdmute Alber (Sozialanthropologie, Universität Bayreuth), Ulf Brunnbauer (Direktor des Leibniz-Instituts für Osteuropaforschung, Universität Regensburg), Volker Depkat (Amerikanistik, Universität Regensburg), Hartmut Egger (Volkswirtschaft, Universität Bayreuth), Gerlinde Groitl (Politikwissenschaft, Universität Regensburg) und Susanne Lachenicht (Frühe Neuzeit, Universität Bayreuth), in Kooperation mit dem Leibniz-Wissenschaftscampus „Europa und Amerika in der Moderne“ und dem Zentrum für Internationales und Transnational Area Studies (CITAS) an der Universität Regensburg diese gemeinsame Zoom-Vorlesungsreihe organisiert, die das paradoxe Verhältnis von Nationalismen und Globalisierung in einer Longue-Durée-Perspektive untersucht.
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