Stadt Bayreuth zeigt Wanderausstellung gegen den Mythos von der Schuld der Opfer sexualisierter Gewalt
„Was ich anhatte…“
Ab Dienstag, 6. Juli, zeigt die Stadt Bayreuth die Wanderausstellung „Was ich anhatte…“. Die Ausstellung, die bis zum 19. Juli präsentiert wird, richtet sich gegen den Mythos von der Schuld der Opfer sexualisierter Gewalt. Sie macht die Erfahrungen von Frauen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, anonym öffentlich. Sie ist kein voyeuristischer Blick auf die Tat, sondern eine vielschichtige Installation persönlicher Kleidungsstücke und Aussagen betroffener Frauen. Erzählt werden zwölf Erlebnisse anhand der originalen Kleidungsstücke der Frauen. Die Ausstellung soll verdeutlichen, dass sexualisierte Gewalt ein strukturelles Problem ist. „Eine Frau wird nicht vergewaltigt, weil sie einen Minirock trägt“, heißt es in der Ausstellung.
Ausgangspunkt für die Ausstellung war ein Aufruf in den Sozialen Medien an Frauen, ihre Geschichte mit der Öffentlichkeit zu teilen und die Kleidungsstücke, die sie beim Übergriff auf sie anhatten, für die Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Der Kleiderstapel verdeutlicht eindrücklich, wie zahlreich die Rückmeldungen waren und wie brisant dieses Thema ist.
„Sexualisierte Gewalt findet überall um uns herum statt. Wir wollen die Augen nicht mehr verschließen, sondern darüber reden, Lösungen finden und das Thema aus der Tabuzone holen.“ so die Kuratorin Beatrix Wilmes, Autorin und Dokumentarfilmerin aus Köln.
Pandemiebedingt werden die Exponate im Schaufenster des Gebäudes Richard-Wagner-Straße 11 ausgestellt. Die Texttafeln sind entsprechend so konzipiert, dass im Außenbereich nur einzelne, ausgesuchte Textzeilen zu lesen sind. Alle weiteren Inhalte sind über einen QR Code online abrufbar. Für Kinder und Jugendliche werden somit unter Umständen verstörende Textteile ausgeschlossen. Begleitend dazu wird Informationsmaterial von Beratungsstellen zur Verfügung gestellt.
Die Ausstellung ist zu sehen vom 6. bis zum 19. Juli im Schaufenster der Richard-Wagner-Straße 11. In diesem Zeitraum wird ebenfalls ein Exponat in der Stadtbibliothek im RW21 zu den regulären Öffnungszeiten (Di-Fr 10-19 Uhr, Sa 10-15 Uhr) präsentiert.
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