Bayreuther Stadtkirche: Ausstellungseröffnung ‚Sehnsucht Heimat‘

Symbolbild Kirche

Die Ausstellung ‚Sehnsucht Heimat‘ kommt in die Bayreuther Stadtkirche. Für die Ausstellung, die u.a. von der evangelischen Altenheimseelsorge und der Fachstelle Interkulturell Evangelisch in Bayern konzipiert wurde, wurden Menschen interviewt und fotografiert, die ihre alte Heimat verlassen und eine neue Heimat suchen mussten. Im Mittelpunkt der Bilder und Texte steht ein Gegenstand, den die Menschen aus ihrer alten Heimat mitgenommen haben. Menschen, die nach dem zweiten Weltkrieg Flucht und Vertreibung erlebt haben, kommen darin zu Wort – genauso wie Menschen, die erst in den letzten Jahren fliehen mussten. Die Ausstellung lässt einen inneren Dialog über Generationen und Nationalitäten hinweg entsteht und lädt ein, selbst auf Spurensuche zu gehen: Sehne ich mich nach Heimat oder bin ich zu Hause? Was trägt mich, wenn Sicherheiten in meinem Leben wegbrechen?

Eröffnet wird die Ausstellung im Rahmen des Gottesdienstes am 04.07.2021 um 10 Uhr, bei dem u.a. der Internationale Chor Souvenir unter der Leitung von Emilia Adler und die Vorsitzende des Vereins ‚Bunt statt Braun – Gemeinsam stark für Flüchtlinge e.V‘ Anna Westermann mitwirken. Stadtkirchenpfarrer Dr. Carsten Brall, der den Gottesdienst leitet, sagt dazu: „Heimatverlust, Migration und Neubeginn sind eine Realität, die unser Land und unsere Kirchen seit Jahrhunderten prägt. In den letzten einhundert Jahren hat das noch einmal zugenommen, über ein Viertel aller Deutschen hat einen Migrationshintergrund. Es ist bitter, dass durch das brutale und verabscheuungswürdige Handeln einzelner Gewalttäter wie zuletzt in Würzburg erlebt, die oftmals schwere, aber geglückte Geschichte vieler Menschen verdeckt wird, die bei uns eine neue Heimat gefunden haben. Das nicht nur auf den Ausstellungstafeln in Bild und Text zu sehen, sondern auch durch den russisch-deutschen Chor Souvenir, die Mitwirkung von Anna Westermann und der Initiative Seebrücke Bayreuth zu erleben ist ein echtes Highlight.“

Im Rahmen der Ausstellung wird auf dem Vorplatz der Kirche eine Stele zu sehen sein, die auf Anregung der Initiative Seebrücke Bayreuth entstand. Johanna Cormann von der Initiative sagt dazu: „Es ist ein Denkmal entstanden, das zur materialisierten Erinnerung der Stadt Bayreuth dient, sich für Menschlichkeit stark zu machen und ihre humanitären Pflichten zu erfüllen. Das Denkmal wurde von der lokal ansässigen Künstlerin Stephanie Huber in einen 2 Meter großen Baumstamm gesägt und stellt sowohl verschiedene Motive der Flucht und Migration dar, als auch des Ankommens in unserer Stadt.“ Das Denkmal ist nicht fest, sondern wandert durch die Stadt. Nachdem es im Juli vor der Stadtkirche steht, wird es Anschluss im Rathaus der Stadt Bayreuth zu sehen sein.

Die Stadtkirche ist das vermutlich älteste Gebäude der Stadt und nicht zuletzt dank der Grablege der Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth ein von Touristengruppen vielfach frequentierter Ort. Sie ist täglich 9-18 Uhr geöffnet. Monatlich wird in ihr der Internationale Gottesdienst gefeiert, der sich in für Bayern einzigartiger Weise an Menschen deutscher und internationaler Herkunft wendet.