AELF Bamberg: „Vom Sturm geworfene Fichten sind gefundenes Fressen für Borkenkäfer“
AELF Bamberg appelliert an Waldbesitzer, die Fichtenwälder erneut zu kontrollieren
Die Gewitterstürme der letzten Woche waren auf dem ersten Blick nicht gravierend für den Wald. Meist sind nur vereinzelt Bäume im Wald umgeworfen worden. Sind Fichten davon betroffen, dann bilden sie jedoch den optimalen Brutraum für die unter der Rinde lebenden Borkenkäfer. Daher appelliert das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg (AELF) an die Waldbesitzer, unbedingt ihre Fichtenwälder zu kontrollieren und Sturmholz umgehend zu beseitigen.
Bei einer Fortbildungsveranstaltung des AELF und der Waldbesitzervereinigung Fränkische Schweiz in einem Wald in der Nähe von Pommer wurde die vorbildliche Aufarbeitung eines Borkenkäferbereichs vorgeführt. Kaum war das Käferholz aus dem Wald gebracht worden, wurden durch die Gewitterstürme der letzten Tage hier zwei weitere frische Fichten umgeworfen. Innerhalb weniger Tage waren diese schon wieder von Käfern befallen, um dort Brutsysteme unter der Rinde anzulegen. Entwurzelte Bäume ohne ausreichend Wasserversorgung können sich nicht mehr mit Harz gegen die Käfer wehren. Die Käferbrut kann sich ungestört entwickeln.
Deshalb appelliert Forstamtsrat Stefan Ludwig dringend: „Waldbesitzer von Fichtenwäldern werden gebeten, jetzt nach den Stürmen ihre Fichtenwälder zu kontrollieren und gegebenenfalls vom Sturm gefällte Fichten sofort aufzuarbeiten, um dem Borkenkäfer den Brutraum zu entziehen.“ Von der ausfliegenden Brut einer einzelnen Fichte, unter deren Rinde sich Käfer ungestört entwickeln konnten, können 20 weitere Fichtenstämme befallen und zum Absterben gebracht werden.
Bei der Gelegenheit lohnt es sich, im Wald alle Stammfüße der Fichten nach Bohrmehl abzusuchen. Dieses braune Bohrmehl verrät, dass dieser Baum gerade frisch von Käfern befallen ist. Auch solche Bäume sind umgehend aufzuarbeiten. Die Bohrmehlkontrolle sollte alle zwei bis drei Wochen wiederholt werden.
Für die insektizidfreie Käferbekämpfung kann vor Beginn der Arbeiten beim zuständigen Förster eine Förderung von 5 bis 30 € je Festmeter beantragt werden, wenn diese fach- und fristgerecht durchgeführt wird.
Unterstützung bei der Schadholzaufarbeitung erhalten Waldbesitzer bei Dienstleistern oder der Waldbesitzervereinigung (WBV).
Förster Benedikt Kügel von der WBV Fränkische Schweiz erläutert: „Wir können Unternehmereinsätze organisieren. Und wir können derzeit die Schadholz-Mengen zu rekordverdächtigen Preisen vermarkten.“ Eine Situation, die betroffene Waldbesitzer unbedingt nutzen sollten.
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