Pflanzenpilzforscher aus ganz Deutschland trafen sich in der Fränkischen Schweiz

Pflanzenpilzforscher aus ganz Deutschland mit Johannes Wagenknecht (r.), Julia Kruse (10.v.r) und Bernhard Lang (14. v. r.) . Foto: T. Weichert
Pflanzenpilzforscher aus ganz Deutschland mit Johannes Wagenknecht (r.), Julia Kruse (10.v.r) und Bernhard Lang (14. v. r.) . Foto: T. Weichert

Der Pottensteiner Hobbybotaniker Bernhard Lang leitete die Exkursionen

Johannes Wagenknecht aus Eckental ist der Vorsitzende des Vereins zur Erforschung der Flora des Regnitzgebietes der sich die Erforschung der heimischen Pflanzenwelt und die sich daraus ergebenden Folgerungen für ihren Erhalt zur Aufgabe gemacht hat. Unter seiner Federführung und der Organisation von Friedemann Klenke aus Freiberg in Sachsen trafen sich am Wochenende 24 Pflanzenpilzexperten zu einer dreitägigen Fachtagung im Behringersmühler Hotel Frankenstern um von dort aus zu Exkursionen durch die Fränkische Schweiz aufzubrechen.

Mit dabei der Pottensteiner Hobbybotaniker Bernhard Lang der als Einheimischer die Gegend und die heimische Pflanzenwelt kennt, wie kaum ein anderer. Lang führte die Pflanzenpilzforscher aus ganz Deutschland unter anderem durch das Obere Püttlachtal bei Pottenstein, auf das Walberla bei Kirchehrenbach, durch das Obere Wiesenttal bis Doos, zur Burg Rabenstein, auf den Pottensteiner Burgberg, die Hohe Leite bei Haßlach und den Mehlbeerensteig in Muggendorf.

Dr. Julia Kruse mit ihrem Fachbuch "Fazinierende Pflanzenpilze "und einer Bartnelke mit Pilzbefall. Foto: Thomas Weichert

Dr. Julia Kruse mit ihrem Fachbuch „Fazinierende Pflanzenpilze „und einer Bartnelke mit Pilzbefall. Foto: Thomas Weichert

Als ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet der Pflanzenpilzforschung mit dabei die promovierte Naturwissenschaftlerin Dr. Julia Kruse aus Heppenheim an der Bergstraße die als Botanikerin des Pfalzmuseums in Bad Dürckheim auch schon ein Fachbuch über Pflanzenpilze herausgebracht hat. Kruse hatte in Bayreuth auch Diversität und Ökologie studiert, her ihren Master gemacht und eine Doktorarbeit geschrieben. „Pflanzenpilze (Phytoparasiten) sind eine faszinierende und bemerkenswert artenreiche Gruppe innerhalb der Pilze. Wenn im Garten mal wieder die Kürbispflanzen schneeweiß überzogen sind oder der Birnbaum vorzeitig seine Blätter mit auffällig großen Blattflecken fallen lässt, dann haben wir es mit Pflanzenpilzen zu tun“, erklärt Kruse. Alleine in Deutschland sind mehrere tausend Arten bekannt. An fast jeder Pflanzenart kann mindestens ein Pflanzenpilz vorkommen, der als Parasit auf lebenden Organen der Wirtspflanze lebt und sich von ihr ernährt.

Bei den Exkursionen durch die Fränkische Schweiz konnten nun Pflanzenpilzarten entdeckt werden, die seit über 100 Jahren nicht mehr gefunden wurden und als ausgestorben galten. Wie Wagenknecht erklärt sei die Grundlagenforschung zu den Pflanzenpilzen vor allem auch für die Landwirtschaft und den Gartenbau höchst interessant und wichtig. Die Erkenntnisse der Pflanzenpilzforscher fließen auch in die „Rote Liste“ vom Aussterben bedrohter Pflanzen mit ein, erklärt Kruse. Viele Arten dieser Pflanzenpilze kann man nur mit dem Mikroskop bestimmen. Ein Nebeneffekt der Exkursionen der Experten durch die Fränkische Schweiz ist auch die Kartierung der Wildpflanzen.