Resümee mit Senft
Auch diese Woche natürlich wieder der etwas andere Rückblick in Form eines Restemenüs:
Die Vorspeise:
Die Bauarbeiten in der ehemaligen „Mall“, wie es so schön im Neudeutschen heißt, dem Atrium, sind in vollem Gange und man hat nun die ersten Planungen für die Wiederbelebung bekannt gegeben. Ein Fitnessstudio der „besseren“Art wird der erste Mieter sein. Mit vielen Live-Kursen und DJs als Highlights, noch ein Restaurant mit gehobener Küche und sogar ein neues Kino sind im Gespräch. Dazu gesellen sich ein Hotel, sowie diverse Büroräume.
An sich ein gut durchdachtes Konzept, aber für eine Kleinstadt wie Bamberg?
Ich fasse zusammen! – Das 387.000sendste Hotel in der Stadt, da Wohnungen ja eh nicht genügend vorhanden sind schafft man so was zur Not. Zahlste halt im Monat 2480€ fürs billigste Zimmer, mit Glück ist täglich ein Intercontinental Breakfast dabei, Raumpflegerin aber definitiv, da kann man über die 18 qm zu so nem Preis schon mal hinwegsehen. Und die Lage, die Lage ist einfach ein Traum! Hinzu kommt das 150zigste Fitnessstudio in dem man sein Geld ohne Zinsen oder Sonstiges anlegen kann und nochmal Büros (denk für den Coburger Automobilzulieferer oder neue Firmengründer …)
Was ein Großstadtfeeling in Bamberg! Der Hippe Mittzwanziger fährt also mit seinem E-Auto, oder einem geliehenem E-Scooter gegen 9 Uhr ins StartUp um neue Pfandsysteme zu entwickeln, danach ein Spinning-Kurs mit Live DJ im durchgesteilten Fitnessstudio, ehe man den Tag im „Dorsia“ mit einem poschiertem Wachtelei an Wildkräutersalat, Lammfilet mit Rotweinjus an Pastinakencreme und einem „Salted Caramel“-Eis auf Physalis-Spiegel ausgeklingen lässt. Später noch eine Hostess mit ins 2480€ teure Hotelzimmer, um bei nem Glas Champagner den Alltagsstress zu vergessen! Ob ich neidisch bin, JA!!!! Naja vielleicht nicht grad auf die Hostessenbegleitung und auf die Wohnsituation kann ich auch verzichten! Job, Roller und Essen würde ich aber nehmen!!
Schade dass hier nicht mit den Überstundengeldern – zusammen mit den staatlichen Kulturförderungsgeldern – was für die Jugend der Stadt errichtet wurde / wird. Kino auf dem Parkdeck (im Sommer Open Air mit Loungemöbeln und netter Bepflanzung, darunter ein Jugendtreff in der ehemaligen Wäscherei mit Kaffee, Bubble Tea und Süßkram zu günstigen Preisen, Playsi und Musikvideos den ganzen Tag. Ein bis zwei Club-Diskotheken im ehemaligen Wöhrl. Ein Café unten im Fastfoodladen, zwei Klamottenläden und nicht zu vergessen eine Kulturbühne in Front vom Brunnen bei der regionale Künstler den ganzen Tag Lesungen, Kabarett, StandUp Comedy und Musik zum Besten geben dürfen, ohne was zahlen zu müssen. Ein Buchladen für die Studierenden und Interessierten. Vielleicht sogar ins Mitteldeck des Parkhauses ein Basketball mit 3:3 Feld, oder/und ein kleiner „Fussballkäfig“ wie draußen an der Soccerhalle.
Zwei Streetworker mit rein, die die Kids betreuen und Security die rigoros Hausverbot bei Fehlverhalten erteilen. 7-1 Uhr geöffnet … Beratungsstelle mit Namen „Meine Zukunft und Ich“ in der Perspektiven zum Beruf / Aus- und Weiterbildung aufgezeigt werden … Perfekt!!
Problem Brücke und Co gelöst, Geld sinnvoll angelegt + den richtigen Lifestyle für die „Generation Corona“ vorgegeben.
Wenn ICH erstmal Nachtbürgermeister bin!!!
Der Hauptgang:
Manchmal glaube ich das selbst die Kommunalpolitik meine geistigen Ergüsse hier liest, denn nun gibt es doch „To go“-Stop ab Uhrzeit X, Alkoholkonsumverbot auf Straßen Y. Schade das soweit kommen muss und man sich nicht anders zu helfen weiß (bitte nochmal meinen Absatz davor lesen, für die Zukunft) Aber so ist das Zinnober hiermit auch besprochen! Oder doch nicht??
Der Inzidenzwert für Bamberg steigt mit Hilfe des griechischen Alphabets auch wieder. Hoffen wir mal das hier beim vierten Buchstaben Schluß ist! – Nüchtern betrachtet werden wir uns aber mit allen 24 Buchstaben beschäftigen müssen und wenn wir Pech haben kommt noch die „Protoatlantische Variante“ dann 2028 dazu! In der Tagespresse wird vermeldet das Kritiker hier auch das Event zur Fussball-EM auf der Altenburg als negativen Beitrag dazu sehen. Ach Leute!!!! Erstmal genehmige ich als Ordnungsamt, respektive Stadt sowas in Zeiten der Pandemie einfach nicht! -Ist eh viel schöner mit Freunden zu Hause, oder in der Stammkneipe, statt 5 Euro Eintritt zu zahlen um von Jogis Nivea-Cremes gesponserte T-shirts tragende Bundestrainer zu sehen und irgendein überregionales Pissbier zu trinken!- Und dann darf ich mich nicht über eine mit durchgeplantem Hygienekonzept gestaltete Veranstaltung mit Kontrollen beschweren, inklusive von „Der Sommerurlaub ist in Gefahr“ sprechen (eine Kritikern in der Tagespresse) während wahrscheinlich genau diese Kritiker pünktlich Freitags um 16 Uhr mit 500 Leuten in der Oberen am „Schlenk“ stehen …
Auf der Landratsamt-Bamberg-Seite habe ich dazu mal ein Rechenbeispiel gebracht, das selbst der Admin abgenickt hat. Nur kurz: 0,0004% gemeldete Erkrankte im Weltkulturerbe (Stand Donnerstag) also bleibt doch mal entspannt und gebt auf euch acht und dann is auch langsam mal gut!! Oder wie auf der „Twitterperlen“ gepostet: Wäre ich Drehbuchautor für Katastrophenfilme würde ich beim Abklingen einer Pandemie eine gefährliche Mutante einführen und gleichzeitig eine Sport-Großveranstaltung stattfinden lassen, dessen Teilnehmer und Zuschauer quer über den ganzen Kontinent reisen!
Hauptsache 500 maximale Zuschaueranzahl mit festen Sitzplätzen im Amateurbereich, am besten mit Onlinticketbuchung. Fehlt nur noch ein „To go“- Becher den man von Zuhause mitbringen muss weil den Brauereien das Leergut ausgeht.
Der Nachtisch:
Am nächsten Freitag starten die Calderón Festspiele! Nicht die zu Ehren des chilenischen Grafikdesigners, die wären ja im Rathaus!! „Grafik designen“, ihr versteht mich? Nein die zu Ehren vom Pedro!
Shakespeares „Was ihr wollt“ eröffnet, wie passend, die Spiele.
Wer den Inhalt nicht kennt oder ergoogeln möchte, dieses Stück erzählt in wilden Wirrungen und Weinsalven über eine Welt in der die Narren noch die klügsten Worte von sich geben, und dem Trubel in dem sich Wahn und Wirklichkeit, Tag und Nacht und auch Mann und Frau „verflüssigen“.
Einfach Klasse ausgewählt für die derzeitige Zeit! Wer zweifelt ist ein Narr, Wahn und Wirklichkeit sind in der Politik nicht mehr zu unterscheiden und wenn nun noch das Stück Gendergerecht aufgeführt wird … Respekt an die Verantwortlichen! Bleibt abzuwarten ob der Zusatztitel „die zwölfte Nacht“ bis zur Eröffnung der Festspiele schon eingetroffen ist und Rollen, Ränge und vorallem Ordnungen aufgehoben wurden, oder unsere Politik die Spiele nur für Geimpfte und Genesene erlaubt!? – Weil eben diese vorhin oben genannten Fussballprolls aus dem Prekariat seit Poldi gestorben ist keinerlei Respekt mehr haben und ohne Hemmungen auf seiner Burg feiern … SKANDAL.
Der Senft:
Da die Hoffnung auf ein baldiges Ende dieses wahrgewordenen Katastrophenfilms nicht aufhören darf:
„Hör niemals auf zu Träumen“
Freddy Krüger (aus der Elm Street)
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