Randale in Kulmbach – viel Arbeit für Polizei und Rettungskräfte
Feierstimmung kippt
KULMBACH. Wie bereits in der vergangenen Woche zog es auch in der Nacht zum Samstag scharenweise Menschen in die Obere Stadt, um die lauen Abendstunden – gepaart mit den Lockerungen der Corona-Bestimmungen – ausgiebig zu genießen. Während sich über die Sinnhaftigkeit solch massenhafter Zusammenkünfte angesichts des nach wie vor nicht überwundenen Infektionsgeschehens trefflich streiten lässt, kam es diesmal jedoch auch zu mehreren Zwischenfällen, die ihren Niederschlag in Strafanzeigen finden.
Nachdem die Stimmung zunächst friedlich und ausgelassen war, füllte sich neben den Außenbereichen der Gastronomie und den Gehwegen in der Oberen Stadt auch die Straße selbst, so dass für Fahrzeuge kein Durchkommen mehr war. Die dann aufkommende „Volksfeststimmung“ führte bei zwei jugendlichen Kulmbachern offensichtlich zu Übermut, zumindest berichteten Augenzeugen davon, dass die beiden augenfällig „Streit suchten“. Als die erste Polizeistreife eintraf, schien die Lage zunächst beruhigt, einer der beiden Aggressoren im Alter von 14 Jahren ließ sich dennoch nicht davon abhalten, gegen 23:30 Uhr einem 18-jährigen aus dem Landkreis Kulmbach einen heftigen Faustschlag auf die Nase zu versetzen. Diese Tätlichkeit stellte jedoch keineswegs das Ende der Aggression dar, vielmehr wurde sie zum Auslöser mehrerer kleinerer Reibereien, so dass die Ordnungshüter Unterstützung aus den umliegenden Bereichen, unter anderem aus Lichtenfels, Bayreuth und Stadtsteinach anforderten, um die Lage wieder zu befrieden. Auch mehrere Hundeführer samt ihrer vierbeinigen Partner aus Bayreuth und Coburg waren im Einsatz.
Während der 14-jährige Schläger und sein ebenso feindselig gesinnter 15-jähriger Begleiter durch ihr Verhalten einen Aufenthalt in der Polizeiwache gebucht hatten, überschätzte nur eine halbe Stunde später ein 20-jähriger aus dem westlichen Kulmbacher Landkreis ebenfalls seine Kräfte im direkten Schlagabtausch. Auch er stänkerte nahezu volltrunken wahllos andere Passanten an, bis er in drei jungen Männern im Alter von 20 und 21 Jahren entsprechende „Gegner“ fand. Das „Kräftemessen“ währte jedoch nur kurz, da die inzwischen zahlreich vertretenen Polizeikräfte die Schlägerei bereits im Keim erstickten – eine blutende Nase beim Streitsuchenden blieb dennoch zurück und musste vom Rettungdienst behandelt werden.
Was am Ende der Nacht zurück blieb, waren mehrere Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigungs- und Körperverletzungsdelikten, leichtere Verletzungen infolge der ausgetauschten Tätlichkeiten und ein unerfreulicher Berg an Müll und Scherben auf Straße und Gehweg, der die Stadtreinigung bei Sonnenaufgang in Atem hielt.
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