AOK Bamberg gibt Tipps für eine nachhaltige Ernährung: „Teil 4 – Müll vermeiden“
Die Verpackungsflut steigt hierzulande nach wie vor an. Große Sorgen bereitet dabei vor allem der Plastikmüll, der nur sehr langsam abgebaut wird und – trotz Mülltrennung – zunehmend Natur und Gewässer verschmutzt.
Möglichst verpackungsfrei einkaufen
„Mitgebrachte Netze für Gemüse und Obst, eigener Becher statt Einweg-Coffee-To-Go oder Wasser direkt aus dem Hahn statt aus der Plastikflasche – es gibt viele Möglichkeiten, Verpackungsmüll zu vermeiden“, rät Doris Spoddig, Ernährungsfachkraft der AOK in Bamberg im letzten Teil unserer Serie zur nachhaltigen Ernährung. Obgleich es mittlerweile zunehmend Verpackungen gibt, die aus recyceltem oder biologisch abbaubarem Material hergestellt werden: Zu Beginn steht immer die Herstellung der Verpackung und am Ende die Entsorgung. Mehrwegprodukte lohnen sich daher immer, ebenso wie ein verpackungsfreier Einkauf. Zum Einstieg kann man ganz konsequent darauf achten, immer genügend wiederverwendbare Taschen zum Einkaufen mitzunehmen und auf zusätzliche dünne Tüten bei loser Ware zu verzichten. Wer mehr tun will, kann in Unverpackt-Läden einkaufen, deren Zahl stetig zunimmt, und eigene Verpackungen auch an die Theken mitbringen.
Lebensmittel nicht verschwenden
Alljährlich landen in Deutschland rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Die Hälfte davon kommt aus den privaten Haushalten: pro Kopf und Jahr rund 75 Kilogramm. Aus Expertensicht wären mindestens zwei Drittel vermeidbar. „Hier hilft es, den Einkauf bedarfsgerecht zu planen, die Vorräte im Blick zu behalten und Lebensmittel rechtzeitig zu verbrauchen“, so Doris Spoddig. Das Mindesthaltbarkeitsdatum diene dabei aber nur als Orientierung. In der Regel sind viele Lebensmittel noch über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus einwandfrei. Ausnahmen bilden rohes Fleisch und Fisch, die mit einem Verbrauchsdatum gekennzeichnet sind. Erkennbar verdorbene Produkte gehören natürlich in den Abfall. Viele Anregungen zur Vermeidung von Lebensmittelmüll bietet die Initiative „Zu gut für die Tonne“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (Startseite – Zu gut für die Tonne (zugutfuerdietonne.de).
Bleibt von einer Mahlzeit etwas übrig, kann man es aufbewahren und weiterverwenden oder entsprechend haltbar machen. Zum Abschluss der Serie gibt es von Doris Spoddig zwei passende Rezept-Beispiele.
Rezepte zur Resteverwertung
Pikanter Brotaufstrich
(6 Portionen)
- 25 g Butter oder 2 EL Öl
- 50 g Zwiebeln
- 200 g „Reste“ (z.B. Gemüse, Kartoffeln, Linsen, Reis oder anderes Getreide)
- Nach Belieben: 3 EL Kräuter (fein gewiegt)
- Salz, Pfeffer, andere Gewürze nach Geschmack
Kleingeschnittene Zwiebeln in Butter oder Öl gut durchgaren, „Reste“ und Kräuter kurz mitdünsten. Das Ganze mit Mixstab, Mixer oder Passiersieb pürieren. Mit den Gewürzen abschmecken.
Gemüsesuppe
(3 Portionen als Vorspeise)
- 250 g „gemischte Reste“ (Kartoffeln oder Hülsenfrüchte und / oder Gemüse)
- ½ l Gemüsebrühe
- Zum Verfeinern:
- 3 TL natives, kalt gepresstes Öl oder etwas Sahne oder gehackte Nüsse
- fein geraffeltes frisches Gemüse
- 2 TL Zitronensaft oder Essig (passt gut zu Hülsenfrüchten)
- Nach Belieben: 3 EL Kräuter (fein gewiegt)
- Salz, Pfeffer, andere Gewürze nach Geschmack
Die Reste in ½ l Gemüsebrühe aufkochen. Nach Belieben Zutaten zum Verfeinern zugeben. Die Suppe – am besten mit einem Mixstab – sehr fein pürieren. Mit Kräutern und Gewürzen abschmecken.
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