Ausstellung auf der Giechburg: Retrospektive zum 100. Geburtstag von Leonhard Frey
Drei fränkische Künstlerinnen stellen vom 10. Juli bis 1. August Werke auf der Giechburg aus
Am 14. Juli jährt sich der Geburtstag von Leonhard Frey (1921-2000) zum hundertsten Mal. Aus diesem Anlass soll mit einer Ausstellung auf der Giechburg dem Maler und Kunsterzieher aus Bamberg gedacht werden. Nach Schulzeit, Kriegsdienst und Gefangenschaft studiert er in München Kunsterziehung für das Lehramt und landet schließlich nach der Refendarzeit in Bamberg. In seinen Aquarellen hält er dokumentarisch die in die Landschaft harmonisch eingebetteten Dörfer und Weiler Frankens fest und gibt somit Zeugnis von einer für uns heute vergangenen Zeit. In den naturalistisch abbildenden Aquarellen zeigt sich seine außerordentliche Begabung impressionistisch Stimmungen einzufangen und festzuhalten. Erstmals zu sehen sind auch Freys Illustrationen zu den Sonntagsevangelien, ein besonderes Zeugnis der katholischen Familienliturgie. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Zeitgleich zeigen drei fränkische Künstlerinnen aktuelle Positionen zeitgenössischer Kunst im Bergfried der Giechburg. Judith Bauer-Bornemann orientiert sich in ihren Monotypien an der Natur. Durch ihre experimentelle Arbeitsweise mit variantenreichen Hochdruckverfahren findet sie zu unerwartet freien Strukturen. Der geordnete Bildaufbau bildet dazu den spannungsreichen Kontrast und die wohl dosierte Farbauswahl ermöglichen spannende Bildkompositionen. Prozesse des Werdens und Vergehens, samt damit verbundener Schönheit und Morbidität bilden den Ausgangspunkt der Arbeiten von Christiana Sieben. Material- und Farbschichtungen ermöglichen eine haptische Ausgestaltung der Oberflächen im Bild. Unerwartete Malmittel und Auftragsvarianten der Farben lassen zu, dass sich dem Betrachter ein Raum eröffnet, der sich spannungsreich vom Gegenständlichen löst. Damit wird der Weg frei für auf das Wesentliche reduzierte Formen und somit für abstrakte Tendenzen in ihren Bildern. Ellen Hallier stellt den Menschen in den Mittelpunkt ihrer bildnerischen Arbeiten. In ihren Skulpturen aus Zement auf Drahtarmierung zeigt sie den Menschen in seiner Haltung gegenüber Mitmensch und Welt. Ob abgekehrt oder schwankend, ob widerstehend oder dem Anderen zugewandt, immer agieren die Figuren mit, für oder gegeneinander. Das Ausgesetztsein in Grenzsituationen zeigt sich im expressiven körperlichen Ausdruck, damit erübrigt sich eine detaillierte Ausgestaltung der Physiognomie.
Die Ausstellung findet im Bergfried der Giechburg, Scheßlitz statt und kann vom 10 Juli bis 1. August jeweils samstags und sonntags in der Zeit von 12:00 Uhr bis 17:00 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei.
Es gelten die aktuellen Schutz- und Hygienemaßnahmen vor Ort.
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