Bamberg: Bundestagswahl ist Klimawahl – BUND Naturschutz Bamberg startet Mitmach-Kampagne

Christine Hertrich, Geschäftsführerein und Martin Bücker, Vorsitzender des BUND Naturschutz Bamberg, befestigen das Klimawahl-Banner an einem Wohnhaus in der Bamberger Altstadt, Bildquelle: BN

Christine Hertrich, Geschäftsführerein und Martin Bücker, Vorsitzender des BUND Naturschutz Bamberg, befestigen das Klimawahl-Banner an einem Wohnhaus in der Bamberger Altstadt, Bildquelle: BN

Die dramatischen Folgen des Klimawandels sind auch in der Region Bamberg längst angekommen. So mussten 2019 allein im Stadtgebiet Bamberg 200 Bäume aufgrund der Trockenheit gefällt werden. Das Absterben von Fichten, Kiefern und sogar Buchen hat enorme Waldschäden in der Region verursacht. Unter der außergewöhnlichen Hitze und Trockenheit der letzten Jahre haben nicht nur die Natur, sondern auch sehr viele Menschen gelitten. Laut der Klimawirkungs- und Risikoanalyse 2021, welche die Bundesregierung am Montag vorstellte, werden in Zukunft fast alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche vom Klimawandel betroffen sein.

„Ob es uns gelingt, die Klimakrise einzudämmen, liegt in der Hand von uns allen. Noch können wir umsteuern. Aber nur, wenn die Politik auf allen Ebenen den Klimaschutz zur obersten Priorität macht und ihr Handeln konsequent daran ausrichtet“, zeigt sich Erich Spranger, 2. Vorsitzender des BUND Naturschutz Bamberg zuversichtlich, und fordert: „Die Bundestagswahl im September muss zu einer Abstimmung über die Klimapolitik werden. Denn die Bundesregierungen der letzten 15 Jahre haben hier eindeutig versagt.“

Deshalb startet die Kreisgruppe Bamberg des BUND Naturschutz eine Mitmach-Kampagne zur Bundestagswahl. In einer Sonderausgabe des Mitgliedermagazins „Dä Löömzoh“ werden die Versäumnisse der Klimapolitik dargestellt und notwendige klimapolitische Maßnahmen aufgezeigt. Seit dem vergangenen Wochenende verteilen zahlreiche Freiwillige die Broschüre an über 35.000 Haushalte in Stadt und Landkreis Bamberg. „Damit möchten wir möglichst viele Menschen dazu bewegen, sich bei der Bundestagswahl für die Partei zu entscheiden, die aus ihrer Sicht Klimapolitik am glaubwürdigsten umsetzt“, begründet Erich Spranger die Aktion.

Mit großen plakativen Bannern soll die Aufmerksamkeit auf das Thema „Bundestagswahl = Klimawahl“ gelenkt werden. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können selbst Banner beim BUND Naturschutz bestellen und auf dem eigenen Grundstück, zum Beispiel am Garagentor oder an der Hausfassade, öffentlich gut sichtbar aufhängen.

Die klimapolitischen Forderungen der Umweltverbände werden vor der Bundestagswahl in einer Zeitungsanzeige veröffentlicht. Diese soll von möglichst vielen Organisationen und Einzelpersonen unterzeichnet und finanziert werden. Im Text fordert der BUND Naturschutz, bis 2030 auf 100% erneuerbare Energien im Bereich der Stromerzeugung umzusteigen und in allen anderen Bereichen bis 2035 klimaneutral zu sein. Erich Spranger, Koordinator der Kampagne, konkretisiert: „Damit wir diese Ziele erreichen, müssen zahlreiche Maßnahmen konsequent umgesetzt werden. Dazu gehört unter anderem, dass wir bis 2030 aus der Nutzung von Kohle aussteigen. Der Preis für den Ausstoß von CO2 muss so weit erhöht werden, dass er die tatsächlichen Umweltkosten trägt. Neue Autos dürfen ab 2030 nur noch zugelassen werden, wenn sie mit erneuerbaren Energien angetrieben werden“. Wer die Anzeige selbst persönlich unterzeichnen möchte, findet den Text sowie weitere Informationen auf der Homepage www.bamberg.bund-naturschutz.de.

„Wir wollen mit unserer Kampagne dazu beitragen, dass die Bundestagswahl zur Klimawahl wird. Deshalb gehen wir bereits jetzt mit unseren Forderungen in die Öffentlichkeit. So können auch die Bundestagskandidatinnen und -kandidaten aus unserer Region dazu Stellung nehmen und die geforderten Maßnahmen in ihr politisches Programm aufnehmen“, fasst Martin Bücker das Ziel der Kampagne zusammen.