Trotz großem Kampf: Hc Erlangen verliert hauchdünn gegen Hannover

Symbolbild Handball

Die Erlanger Bundesliga-Handballer bestritten am 34. Spieltag eine enge und vor allem kampfbetonte Partie gegen die Recken aus Hannover. Vor 1653 Zuschauern lieferten sich die stark dezimierten Franken ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Niedersachsen. Ohne die verletzten Stammspieler Metzner, Ivic, Overby, Fäth, Büdel, Link und Ferlin kämpfte die junge Mannschaft des HCE über 60 Minuten aufopferungsvoll und hatte bis zur 36. Minute die Nase vorn. In letzter Sekunde mussten sich das junge Team von Trainer Michael Haaß jedoch knapp mit 27:26 geschlagen geben. Bester Werfer des Nachmittags war der Erlanger Simon Jeppsson, der neun Tore für seine Mannschaft erzielte.

Beim Auswärtsspiel in Hannover ist der HC Erlangen wie in den vergangenen Wochen mit einem stark dezimierten Kader angereist. Verzichten musste Trainer Michael Haaß beim Auswärtsspiel zudem in der ZAG Arena kurzfristig auch auf Max Jaeger, der angeschlagen war und nicht ins Spielgeschehen eingreifen konnte. Ohne seine sieben Stammkräfte Metzner, Ivic, Overby, Fäth, Büdel, Link und Ferlin, aber dafür mit einer Menge Rückenwind aus dem Derby-Sieg gegen den HSC 2000 Coburg erwischten die Erlanger einen guten Start in die Begegnung des 34. Spieltags. Sebastian Firnhaber traf nach Zuspiel von Kellner im ersten Angriff zum 0:1 und weil der HCE auch in der Abwehr clever spielte, konnten die Gäste in der 2. Minute auf 0:2 erhöhen. Die Recken legten daraufhin einen 3:0-Lauf aufs Parkett der ZAG Arena, was zur Folge hatte, dass der HCE mit 3:2 in den Rückstand geriet. Geburtstagskind Florian von Gruchalla verwandelte nach fünf torlosen Minuten den Siebenmeter zum 3:3 (10.) und weil Martin Ziemer an alter Wirkungsstätte stark parierte, konnte Jeppsson wenige Sekunden später auf 3:4 erhöhen. In doppelter Unterzahl kassierte der HCE das 4:5, doch auch davon zeigten sich die Franken nicht beeindruckt und konterten über Mosindi,Bissel und Firnhaber zum 5:7. Nach 15 Minuten nahm Haaß die Auszeit und gab seiner Mannschaft den Spielzug für den nächsten Treffer zum 5:8 mit auf den Weg. In der 18. Minute wurde Linksaußen Christopher Bissel von Brozovic unfair gestoppt, sodass die Unparteiischen nicht lange zögerten und das Foul mit der direkten Roten Karte bestraften. Erlangen nutzte die Überzahl, um sich mit 7:10 abzusetzen, doch die Recken ließen sich vor heimischen Fans nicht abschütteln und hielten die Partie weiterhin offen. Beim Spielstand von 10:12 (23.) unterlief dem HCE ein Fehler im Aufbauspiel, sodass Hannover wieder auf einen Treffer herankommen konnte. Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel netzte von Gruchalla per Siebenmeter zum 11:13 ein. Erlangen verteidigte weiterhin leidenschaftlich und fand lediglich gegen den gut aufgelegten Cehte keine Mittel, der sich in der 35. Minute mit seinem bis dato sechsten Treffer zum 13:14 erfolgreich zeigte. Bis zum Pausenpfiff lieferten sich beide Mannschaften einen harten Kampf, doch Erlangen behielt die Nase vorn und schaffte es, mit einem 14:16-Vorsprung in die Kabine zu gehen.Nach dem Seitenwechsel verkürzten die Recken per Siebenmeter auf 15:16 und zeigten sich auch danach erfolgreich im Torabschluss, sodass das Spiel wieder völlig offen war. Der HCE machte aber weiter, wo er aufgehört hatte und konterte über Olsson zum 17:18. Die Hausherren übernahmen nach zwei torlosen Angriffen der Erlanger die Führung (19:18 /40.), was HCE-Trainer Michael Haaß dazu veranlasste, die grüne Karte zu legen. Angepeitscht von 1653 Zuschauern legten die Recken einen 3:0-Lauf aufs Parkett und zogen somit in der 45. Minute mit 22:19 davon. Sebastian Firnhaber & Co. steckten aber nicht auf und kämpften sich mit den letzten Kraftreserven wieder auf 23:23 heran. Leider vergab Florian von Gruchalla beim Spielstand von 24:23 einen Siebenmeter, was die Recken direkt mit einem Tor bestraften. Dank dem Doppelschlag von Simon Jeppsson kamen die Gäste wieder auf 26:25 (59.) heran. Dann wurde es kurios in der ZAG Arena. Nach einer starken Siebenmeterparade von Martin Ziemer entschieden die Unparteiischen auf Ballbesitz Hannover, sodass die Hausherren wiederum ohne Zeitdruck ihren Angriff erfolgreich zu Ende spielen konnten. Sebastian Firnhaber tankte sich 15 Sekunden vor dem Schlusspfiff zum 27:26 durch und der HCE erkämpfte sich drei Sekunden vor dem Ende sogar noch einmal das Spielgerät. Nach der Auszeit von Michael Haaß stellten die Franken einen Block für den neunfachen Torschützen Simon Jeppsson, der es aus dem Rückraum aber leider nicht mehr schaffte, den Ball im Tor unterzubringen.

„Bei so einer knappen Niederlage entscheidet am Ende jede Aktion. Wir haben in der zweiten Hälfte ein bisschen den Anschluss verloren. Ein paar Sachen müssen wir uns natürlich selber zuschreiben, andere Entscheidungen sind vielleicht eher unglücklich gewesen, aber im Großen und Ganzen können wir uns keinen Vorwurf machen. Wir haben gut gekämpft und ich denke, das ist das, was man von uns in dieser Besetzung auch erwarten kann. Leider belohnen wir uns am Ende nicht, aber ich finde, es war am Ende trotzdem ein ordentlicher Auftritt“, analysierte HCE-Keeper Martin Ziemer nach dem Spiel.

Für den HC Erlangen geht der Saisonendspurt bereits am kommenden Donnerstag weiter. Das erste Mal nach 249 Tagen wird das Team von Trainer Michael Haaß in der heimischen Arena Nürnberger Versicherung wieder vor den eigenen Fans spielen dürfen. Gegen den frisch gebackenen Deutschen Pokalsieger TBV Lemgo werden ca. 1700 Fans von den Behörden zugelassen. Möglich wurde dies durch die rasant gefallene 7-Tages -Inzidenz in Bayern und durch ein umfangreiches Schutz- und Hygienekonzept, das sicherstellt, dass jeder einzelne Besucher sicher und unbeschwert die Events genießen kann. Tickets für das vorletzte Heimspiel der Saison sind im Online-Shop unter HC Erlangen erhältlich.

STATISTIK

TSV HANNOVER-BURGDORF
Tor: Ebner, Lesjak
Cehte (6), Kuzmanovski (1), Martinovic (5/2), Mavers (1), Hansen (3), Pevnov (4), Böhm (4), Ehlers, Krone, Donker, Hanne, Brozovic, Fischer (1), Feise, Büchner (2)

HC ERLANGEN
Tor: Ziemer, Boieck
Sellin, Jaeger, Lex, Bialowas, Marschall (1), Kellner (2), Firnhaber (5), Bissel (1), Mosindi (2), Schäffer, Meschke, von Gruchalla (4/4), Jeppsson (9/1), Olsson (2), Bauer