Webinar des BN Kreis Forchheim: „Coole Städte durch grüne Infrastruktur“
Lassen sich die Folgen von Hitzesommern und Extremwetterlagen in unseren Kommunen abmildern? Welche Mittel stehen diesen zur Verfügung? Diese Fragen behandelt der Vortrag von Herrn Prof. Dr.-Ing. Stephan Pauleit, Zentrum Stadtnatur und Klimaanpassung, TU München, in einem Webinar im Rahmen des Klimafolgeprojekts „Stadt-Klima-Wandel 21“ der Kreisgruppe Forchheim des Bund Naturschutz am Mittwoch, dem 9. Juni 2021, um 19:00h.
Unter dem Eindruck der Rekordtemperaturen des vergangenen Jahrzehnts lässt sich die Realität des Klimawandels auch in unseren Städten nicht mehr leugnen. Die Projektionen des zukünftigen Klimas in unserer Region zeigen eine Zunahme „heißer Tage“ und sommerlicher Hitzewellen, vor allem nachts kühlen Städte viel zu wenig aus. Beeinträchtigungen der Frischluftzufuhr, dichte Bebauung und hohe Versiegelung führen zu einer höheren „Verwundbarkeit“ der Stadt und belasten die Lebensqualität seiner Bevölkerung. Lösungsansätze zur Klimafolgenanpassung in unseren Städten gibt es, nicht zuletzt in Bayern, wo ein Leitfaden für klimaorientierte Kommunen zum Thema „Klimaschutz und grüne Infrastruktur in der Stadt“ veröffentlicht wurde. Es geht im Kern darum, die nach dem Vorsorgeprinzip notwendigen Maßnahmen in den Planungen von heute zu berücksichtigen, um in naher Zukunft die Folgen ungünstiger Klimabedingungen wie Hitzesommer und Starkregenereignisse zu mildern.
Stadtgrün in Form von Freiflächen, Gehölzen, Fassaden- und Dachbegrünung ist bei der Planung aufzuwerten. Der lokale Schattenwurf, durch Anordnung der Baukörper zueinander wie auch zur Vegetation, sowie die Verdunstungskälte durch Förderung der Evapotranspiration sind Mittel gegen sommerliche Hitzeperioden. Das Fällen von Starkbäumen in urbanen Räumen ist deshalb nur mehr in Ausnahmesituationen zu erlauben. Begrünte Dächer und Fassaden sorgen ebenfalls für lokale Kühlung und mindern dadurch die gefühlte Temperatur. Grünflächen können zusätzlich für die Funktion der Versickerung und Speicherung von Regenwasser genutzt werden. Denn mehr grüne Infrastruktur bedeutet auch mehr Wasserbedarf. Neben diese „grünen“ Faktoren, kommt der Aufrechterhaltung städtischer Durchlüftungsachsen eine entscheidende Bedeutung bei den Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnamen zu.
Der Platz für die zusätzlichen klimaregulierenden Maßnahmen kann im Wesentlichen nur aus der Fläche für den ruhenden Verkehr stammen. Parkplätze müssen als potentielle Objekte klimafreundlicher Planung gesehen werden. Es besteht im Moment bereits eine Reihe normativer Grundlagen, die es den Kommunen erlauben, tätig zu werden für die Verbesserung des Lokalklimas.
Anmeldungen zu dieser und den weiteren Veranstaltungen von „Stadt-Klima-Wandel 21“ können auf der Homepage der Kreisgruppe Forchheim des Bund Naturschutz vorgenommen werden unter https://forchheim.bund-naturschutz.de/veranstaltungen
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